Lauenburg. Diesen Einsatz hätte man sich 2010 auch von so manchem Stadtvertreter oder Verwaltungsmitarbeiter gewünscht.
Das Bürgeraktionsbündnis "Lauenburg reicht's!" (BAB) verschaffte sich im Landesverkehrsministerium so hartnäckig Gehör, dass sich Minister Jost de Jager (CDU) im März gezwungen sah, ein folgeschweres Versprechen abzugeben: Innerhalb von sechs Wochen sollte den Mautflüchtlingen in ihren schweren Lastern die Fahrt auf der B 5 zwischen Geesthacht und Lauenburg verboten werden.
Der Druck der Lauenburger Bürger war offensichtlich so groß, dass sich der Minister vor der Abgabe seines Wortes offensichtlich nicht mal die Zeit nahm, die Umsetzbarkeit zu prüfen - mit der Folge, dass das Durchfahrtsverbot nach Abstimmungsquerelen mit den Nachbarländern erst im November in Kraft treten konnte. Selbst nach dieser langen Zeit hat das sogenannte "Endkonzept" Mängel. Größter Kritikpunkt: Die schon vorher vielbefahrene Hafenstraße ist nicht in den Sperrbereich einbezogen und wird den Mautflüchtlingen als Ausweichstrecke angeboten. Nachdem nun vom Tisch ist, dass deswegen die Firmen aus dem Industriegebiet eine Ausnahmegenehmigung brauchen, ist der Protest von Politik und Verwaltung verklungen und die Anwohner der Hafenstraße fühlen sich im Stich gelassen. Aber eines ist klar: Das BAB wird auch 2011 nicht locker lassen.