Breitenfelde. Landjugend und Junge Union bieten erstmals kreisweiten Service für Partygänger an. Wann und wo die Busse abfahren – die Details.

Mit einem Busshuttle statt mit dem Auto könnten junge Menschen zu den Scheunenfeten der Landjugend (LaJu) im Kreis Herzogtum Lauenburg kommen. So die Vorstellung von Junger Union (JU) und Landjugend. Nun nimmt das Partybusprojekt Fahrt auf – vier Jahre nach der ersten Idee. Die Corona-Pandemie bremste den Pilotversuch, der 2019 auf dem Kreisparteitag der CDU offiziell Eingang ins Wahlprogramm fand und für den der Kreis im Haushalt 2020 bereits 5000 Euro bereitgestellt hatte, zunächst gründlich aus.

Am Sonnabend, 28. Mai, geht’s nun los, können junge Partygänger erstmals mit einem Shuttlebus zur Scheunenfete starten, die von der Landjugend Breitenfelde ausgerichtet wird.

Seines Wissens habe es auf der Fahrt zu und von den Landjugendfeiern bisher keine schweren Unfälle gegeben, so der JU-Kreisvorsitzende Florian Slopianka: „Es hat aber schon Gefahrensituationen gegeben.“ Alkohol sei dabei eher kein Problem gewesen, wohl aber die Übermüdung nach einer langen Partynacht. In der Regel, so der Nachwuchs-Politiker, sprächen sich die jungen Leute vorher ab: Einer werde zum Fahrer auserkoren und verzichte dann auf Alkohol. „Was aber, wenn jemand nach einer Mitfahrgelegenheit sucht und nicht weiß, ob der Fahrer wirklich noch nüchtern ist?“, so Slopianka.

Partybus fährt nach Breitenfelde, Kählstorf und Worth

Sicherheit biete da der Partybus: Am 28. Mai starten um 21 Uhr zwei Busse in Richtung Breitenfelde. Im Südkreis beginnt die Tour am Schwarzenbeker Bahnhof, führt über Gülzow, Lütau, Büchen (Bahnhof und Sportplatz) und Roseburg nach Breitenfelde. Im Norden startet ein weiterer Bus in Siebenbäumen und fährt über Kastorf, Berkenthin, Ratzeburg und Schmilau zur Scheunenfete. Die Rückfahrt beginnt um 3 Uhr und geht genau entgegengesetzt.

Auch zur LaJu-Fete am 11. Juni in Kählstorf im Nordkreis fahren zwei Busse: Im Süden startet der Shuttle in Büchen, fährt über Gudow, Lehmrade, Sterley und Ratzeburg zur Party, der zweite Bus startet in Breitenfelde und fährt über Nusse, Duvensee, Klinkrade, Labenz, Steinhorst und Siebenbäumen. Am 2. Juli steigt die dritte Scheunenfete in Worth bei Geesthacht: Auch dann startet um 21 Uhr ein Bus und fährt über Sterley, Lehmrade, Gudow, Büchen, Witzeeze, Lütau und Gülzow nach Worth, aus dem Nordkreis geht es von Berkenthin über Nusse, Breitenfelde und Schwarzenbek zur Party.

Sieben Landjugendvereine laden zu sechs Scheunenfeten

Die sieben Landjugendvereine im Kreis (Breitenfelde, Berkenthin, Besenhorst, Lauenburg-Süd, Nusse, Sandesneben und Schwarzenbek) veranstalten in diesem Jahr insgesamt sechs Scheunenfeten. „Für das Pilotprojekt haben wir uns diese drei Orte ausgesucht, weil sie im Süden, in der Mitte und im Nordkreis liegen“, so Slopianka.

Die Fahrten werden von Mitglieder von Landjugend und Junger Union begleitet, die die Zahl der Fahrgäste notieren und wo diese zu- oder aussteigen. Allerdings nicht bei der ersten Fahrt am 28. Mai zur Scheunenfete in Breitenfelde. Slopianka: „Wir haben an diesem Abend einen Bar-Stand in Breitenfelde, um die Partygäste mit einem Begrüßungsdrink zu empfangen.“

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Partybus soll helfen, ländlichen Raum attraktiver zu machen

Offen ist noch, welches Busunternehmen welche Fahrten übernimmt: Die Organisatoren haben Angebote von drei Unternehmen eingeholt. Eine einfache Fahrt würde normalerweise je nach Route zwischen drei und sechs Euro kosten, die Nutzer des Partybusses zahlen jedoch nur zwei Euro. „Davon geht ein Euro an die Landjugend, der zweite Euro geht an das Busunternehmen und wird mit den 5000 Euro Zuschuss verrechnet“, erläutert Slopianka. Ganz bewusst habe man sich für die Scheunenfeten der Landjugend als Ziele für den Partybus entschieden und nicht für Großdiskotheken: „Wir wollen den jungen Leute etwas in unserer Region bieten, und die Landjugendvereine nutzen wiederum die auf den Feten erzielten Einnahmen für Projekte vor Ort“, so der JU-Vorsitzende.

Am Ende der diesjährigen Partysaison werden die ermittelten Daten für die Mitglieder des Ausschusses für Regionalentwicklung und Mobilität, der vor zwei Jahren die 5000 Euro für das Pilotprojekt einmütig befürwortet hatte, aufbereitet. Im Ausschuss werden die Politiker darüber diskutieren, ob der Partybus auch in den kommenden Jahren fahren soll.