Büchen. Kreis stellt 5000 Euro für ein Modellversuch in den Haushalt ein. Partybus soll Jugendliche zu Scheunenfeten der Landjugend bringen.
Freitagabend 22 Uhr: Das Vorglühen in der Gartenhütte ist in vollem Gange. Laute Musik, eine schnelle Runde Bierpong gespielt und nebenbei noch einen Schnaps gezischt. Und dann irgendwann unweigerlich die Frage aller Fragen: Wie kommt man nun zur Scheunenfete? Der Kreisverband der Jungen Union Herzogtum Lauenburg hat eine Lösung für das Problem gefunden. Ein Partybus soll zumindest testweise Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet zu den Scheunenfeten der Landjugend bringen und auch wieder abholen.
Der Vorsitzende der Jungen Union, Florian Slopianka, beschäftigt sich seit gut einem Jahr mit der Partybus-Idee. „Durch den Shuttle-Service schaffen wir es hoffentlich, die Zahl der übermüdeten Fahrer zu minimieren und so mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu gewinnen“, sagt der in Büchen lebende Jungpolitiker. Gleichzeitig ermögliche man mit Hilfe des Fahrdienstes vielen Jugendlichen einen Fetenbesuch. „Denn nicht immer können Eltern oder Bekannte die Kinder zur Party fahren“, sagt Slopianka. Und ein Taxi sei für die weiten Strecken oftmals zu teuer.
Landjugenden veranstalten einmal im Jahr Scheunenfeten
Für die Organisation, die Buchung und das Bewerben der Partybusse hat sich die Junge Union Unterstützung von der Kreislandjugend Herzogtum Lauenburg geholt. Die Vorsitzende, Marie Schulz (26), hält das Projekt ebenfalls für sinnvoll. Sie sagt: „Hier im Kreis gibt es so gut wie keine Diskothek mehr. Da werden unsere organisierten Scheunenfeten immer wichtiger.“
Auf der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses für Regionalentwicklung und Mobilität haben nun alle Politiker dafür gestimmt, dass in einem Modellversuch Partybusse eingesetzt werden. Im Anschluss soll evaluiert werden, ob das Angebot fortgesetzt und gegebenenfalls ausgeweitet werden soll. Bereits im Dezember 2019 sind dafür 5000 Euro in den Haushalt eingestellt worden.
Lang- und Kurzstrecke im Kreisgebiet geplant
Insgesamt gibt es acht Landjugenden im Kreis. Sie alle veranstalten einmal im Jahr eine große Party in einer Scheune eines Landwirts. Mit einer Ausnahme: Die Landjugend Schwarzenbek und Besenhorst stellen eine gemeinsame Veranstaltung auf die Beine. „Aktuell planen wir zwei Testfahrten. Eine für die Party in Kählstorf am 6. Juni und eine für den 4. Juli in Worth“, so Marie Schulz, die schon seit zehn Jahren in der Landjugend aktiv ist.
Geplant ist es, dass es eine Langstrecke durch den Kreis geben wird. Aber auch eine Kurzstrecke für den Pendelverkehr ist angedacht. „Die Uhrzeiten und Haltestellen stehen aber noch nicht fest“, sagt Slopianka, der als Bürgerliches Mitglied im Kreistag sitzt. Fest steht hingegen der Preis für eine Einzelfahrt – zwei Euro. „Das sollte für alle machbar sein“, sind sich Slopianka und Schulz einig.