Schwarzenbek. Große Freude bei Kickern, Footballern und Leichtathleten: Der Bau des neuen Kunstrasenplatzes hat endlich begonnen.

Große Erdhaufen türmen sich auch dem Parkplatz an der Schützenallee auf, die Bagger rollen auf dem Gelände vor dem Sporthaus. Dort entsteht in den kommenden Monaten bis voraussichtlich Mai Schwarzenbeks neuer Kunstrasenplatz. Als eine ihrer letzten Amtshandlungen hatte Ex-Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig im November 2020 den symbolischen ersten Spatenstich vorgenommen. Sie bezeichnete den Bau des Kunstrasenplatzes damals als eines der wichtigsten Projekte in ihrer sechsjährigen Amtszeit, die im Dezember 2020 endete.

Kunstrasenplatz in Schwarzenbek: Gesamtkosten liegen bei 1,3 Millionen Euro

Gut 1,2 Millionen Euro kostet das Projekt an reinen Baukosten. Insgesamt sind es knapp 1,3 Millionen Euro inklusive Planungskosten, Grünausgleich und weiteren Nebenkosten. „Aktuell wird der Untergrund abgetragen. Die Arbeiten beginnen von der Mitte aus, weil sich in der spielfreien Zeit Maulwürfe auf dem Sportplatz angesiedelt haben“, erläutert Schwarzenbeks Bauamtsleiter Ralf Hinzmann.

Gerade wegen der Maulwürfe, aber auch aufgrund der möglichen Gefahren durch Mikroplastik, das über das Füllmaterial in die Flüsse gelangen könnte, hatte der Schwarzenbeker Klaus Klamm zahlreiche Einwendungen gegen das Projekt eingebracht.

Baulärm soll die Maulwürfe auf dem Gelände vertreiben

Letztlich entschieden sich die Politiker auch mit Blick auf die Proteste für ein Verfahren, bei dem der Kunstrasen mit umweltverträglichem Korkgranulat verfüllt werden soll. Auch die Maulwürfe sollen durch den Lärm der Baumaschinen vertrieben werden.

„Wir sind froh dass es nach so langer Zeit, die wir uns in Schwarzenbek als Vereine nun schon für ein Kunstrasenspielfeld einsetzen, losgeht mit dem Bau“, sagte Florian Leibold, Geschäftsführer des TSV Schwarzenbek. „Der Kunstrasen wird für unsere Schwarzenbek Wolves vor allem Planungssicherheit bringen und kurzfristige Spielabsagen, die mit extrem hohen Kosten verbunden sind, gehören der Vergangenheit an“, so Leibold weiter.

Neuer Platz ist bei jedem Wetter bespielbar

Zumindest das Wetter und die Bespielbarkeit der Plätze machen den Vereinen am Standort Schützenallee in Zukunft keine Sorgen mehr. „Das ist natürlich für den SCS gleichermaßen wichtig und ein großer Vorteil bei der Planung und Durchführung des Spielbetriebes. Beim American Football allerdings sind die Strafgelder und Auflagen für eine Spielabsage deutlich höher, deshalb ist es umso schöner, dass wir unseren ehrenamtlichen Organisatoren hier eine gewisse Planungssicherheit bieten können“, betont der TSV-Geschäftsführer.

Das Training könne, ob im American Football oder bei den Fußballern, zukünftig ganzjährig draußen stattfinden. Eine Zwangspause zur Renaturierung im Sommer oder eine Unbespielbarkeit im Winter wird es in der Form auf dem Kunstrasen nicht geben. Leibold: „Das ist ein Riesengewinn für alle Sportler, die auf dem Sportplatz trainieren. Alleine die Fußballer und Footballer sind über 500 Sportlerinnen und Sportler – von unseren vierjährigen Kids bis zur Seniorenmannschaft –, für die durch den Kunstrasen der Trainingsausfall deutlich minimiert werden kann.“

Im Mai soll der neue Kunstrasenplatz in Schwarzenbek fertig sein

„Mai 2021 ist für die Fertigstellung ein realistischer Termin, es könnte aber auch später werden“, sagte Planer Andreas Knoll. Die Masten für die Flutlichter werden demnächst abgebaut und für die neue Lichtanlage mit LED-Technik wieder verwendet. Der Boden wird bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern abgetragen.

„Dann kommt eine neue Drainage und der komplette Aufbau des neuen Kunstrasenbelags“, erläuterte Bauleiter Christian Güttler von der Firma Weitzel Sportstättenbau aus Tornesch. Der Kunstrasenbelag wird ganz am Ende aufgeklebt und dann mit Korkgranulat aus Portugal verfüllt. Das ablaufende Regenwasser wird gefiltert, damit kein Abrieb vom Platz in die Kanalisation gelangen kann.

Erste Pläne für den Kunstrasenplatz gab es bereits 2007, weil der Rasenplatz an der Schützenallee bei Regen wegen der schlechten Drainage nicht bespielbar ist. Vor allem der Fußballverein SC Schwarzenbek hatte sich sehr intensiv dafür eingesetzt und Spenden für den Kunstrasen gesammelt.