Nordseeinseln. Spaziergänger hatten die Droge am Strand entdeckt. Immer mehr Päckchen tauchten auf. Zoll rechnet damit, dass die Suche Tage noch andauert.
- Update: Rund 175 Kilogramm Kokain wurden in Päckchen verpackt an drei Nordseeinseln gefunden
- Im Zweifel Zoll und Polizei alarmieren: Strandbesucher werden gebeten, sich von auffälligen Gegenständen fernzuhalten
- Keine Seltenheit: Drogenfunde kommen auf den deutschen Inseln in Schleswig-Holstein und Niedersachsen immer wieder vor
Mehrere mysteriöse Pakete sind in den vergangenen drei Tagen an den Stränden der Nordseeinseln Sylt, Amrum und Föhr angespült worden. Bei dem Inhalt der Pakete handelt es sich um bislang 175 Kilogramm Kokain, heißt es vom Zollfahndungsamt Hamburg, das die Ermittlungen führt, am Mittwochvormittag.
„Aktuell und in den kommenden Tagen werden Zoll und Polizei weitere Maßnahmen zur Absuche an den Stränden durchführen“, heißt es weiter. Strandbesucher werden darum gebeten, sich von den Paketen oder verdächtigen Gegenständen fernzuhalten und umgehend den Zoll oder die Polizei zu informieren.
Auch die Gemeinde Sankt Peter-Ording warnt auf den sozialen Netzwerken: „Es könnten ungewöhnliche Pakete am Strand von SPO angespült werden. Bitte nicht anfassen und die Polizei unter 110 verständigen.“
Kokain-Fund auf Sylt, Amrum und Föhr: rund 175 Kilogramm an Stränden entdeckt
Ein mehr als 20 Kilogramm schweres Paket wurde nach Abendblatt-Informationen am Dienstag gegen 15.50 Uhr am Strand von Hedehusum auf Föhr entdeckt. Es ist gut möglich, dass die Drogen in der Nordsee trieben und im südwestlichen Teil der Insel angeschwemmt wurden.
Kokain birgt sehr hohe Risiken, heißt es auf der Webseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Gefährlich sei das „extreme Abhängigkeitspotenzial“, und auch, dass der Organismus in die Irre geführt werde. Die Droge peitsche den Körper zu Höchstleistungen an, führe ihm aber keinerlei Energie zu. Dies kann laut DHS zu Nebenwirkungen wie Krampfanfällen führen, auch Wahnvorstellungen und Atemversagen sind möglich. Konsumenten schnupfen das weiße Pulver in der Regel, in extremen Fällen wird es aber auch gespritzt.
Immer wieder werden große Mengen illegaler Drogen an der norddeutschen Küste gefunden
Dass Drogen, auch größere Mengen, an norddeutschen Stränden angespült werden, ist in der Vergangenheit schon mehrfach vorgekommen. Im April hatte beispielsweise eine Urlauberin auf Borkum (Niedersachsen) Kokain im Wert von rund 50 Millionen Euro gefunden. Es handelte sich um mehr als eine Tonne des weißen Pulvers. An den zusammengebundenen Paketen war eine Rettungsweste befestigt.
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Außerdem begann im Oktober der Prozess gegen drei mutmaßliche Drogenhändler. Sie sollen versucht haben, nahe der Insel Spiekeroog mitten auf der Nordsee einen Drogendeal abzuwickeln. Von einem Fischkutter aus soll eine Tonne wasserdicht verpacktes Kokain in die See geworfen worden sein. Das Trio wollte die Ware aus dem Wasser fischen. Doch die Übergabe missglückte. Nun sitzen die drei auf der Anklagebank.
Auch vor vielen Jahren gab es schon derartige Drogenfunde auf den Nordseeinseln. Im Jahr 2007 wurden mehrere Rucksäcke, gefüllt mit insgesamt rund 35 Kilogramm Kokain, gefunden, wie damals mehrere Medien berichteten.