Neustadt in Holstein. In Pelzerhaken an der Ostsee riecht es am Meer derzeit extrem unangenehm. Das steckt hinter dem vorübergehenden Phänomen.
- Derzeit sorgt ein starker Fäulnisgeruch an der Ostseeküste von Pelzerhaken für Beschwerden bei Besuchern.
- Ursache ist ein verstärktes Aufkommen von Seegras und Algen, die, sobald sie sich zersetzen, Faulgase freisetzen.
- Laut Stephan Reil vom Tourismus-Service ist eine Beseitigung des Geruchs durch das Abtragen des Seegrases am Strand ineffektiv, da zusätzliches Material im Wasser verbleibt und dort weiter Fäulnisgase freiseetzt.
Wer derzeit eine Runde am Strand drehen will, musste tapfer sein oder sich die Nase zuhalten: An der Ostsee in Pelzerhaken vermiest ein übler Gestank Besuchern den Spaziergang. Der Fäulnisgeruch zieht teilweise bis auf die Strandpromenade, sogar draußen im Café Kaffeefreunde, das etwas abseits liegt, weht der Gestank Gästen beim heißen Kakao zu. Woher kommt das nur?
Zunächst einmal: Der Geruch ist zwar eklig, aber völlig ungefährlich. Ein verstärktes Aufkommen von Seegras und Algen ist der Grund für das unangenehme Phänomen. Während das Seegras und die Algen während der Hauptsaison im Sommer regelmäßig abtransportiert werden, kommt es außerhalb der Saison schon mal vor, dass die verstorbenen Reste an den Stränden liegen bleiben. Die Folge: Es entstehen Faulgase und dieser extrem unangenehme Geruch.
Ostsee: Abgestorbenes Seegras sorgt für ekelerregenden Gestank und Faulgase
Laut dem „Reporter“ aus Ostholstein würde auch das Wegräumen am Gestank nichts ändern. So erklärt Stephan Reil, stellvertretender Werkleiter des Tourismus-Service, dem Medium: „Selbst wenn wir an der Wasserkante das auf dem Strand liegende Seegras abgefahren hätten, hätte sich an dem Geruch nichts geändert, da genügend ins Wasser getrieben ist, und dort dürfen wir mit den Fahrzeugen nicht hin.“
Immerhin: Der Gestank ist selten von längerer Dauer und kann bei wechselnder Windrichtung und steigender oder fallender Wasserhöhe verschwinden. Und: Es ist ein völlig natürlicher Vorgang am Meer.
Doris Wilmer-Huperz von der Tourismusagentur Lübecker Bucht: „Seegras und Algen – sogenannte Treibsel – sind ein ganz natürliches Phänomen an der Küste; ebenso wie Wellen, Strand und Muscheln. Wir können gleichzeitig nachvollziehen, dass der Geruch von Algen und Seegras, tritt er mal verstärkt auf, nicht auf Begeisterung stößt.“
Gestank an der Ostsee ist nur vorübergehend und ein natürliches Phänomen an der Küste
Die gute Nachricht: Wer sich dem Gestank nicht aussetzen möchte, hat an der Ostsee viele andere Ausweichmöglichkeiten, denn der Vorgang tritt nicht überall in der Lübecker Bucht auf. So ist davon etwa in Haffkrug oder Scharbeutz nichts zu merken.
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Doris Wilmer-Huperz: „Da das Phänomen lokal und auch nur temporär vorkommt, findet man auf jeden Fall immer den richtigen Strand in der Lübecker Bucht für einen schönen, ausgedehnten Strandspaziergang in der kühleren Jahreszeit.“