Kappeln. Inhaber bieten Restaurant, Hotel und Gästehaus Aurora im Internet an. Derzeit renovieren sie Teile des Lokals. Wie viel das Ensemble kostet.

Für knapp drei Millionen Euro steht seit Neuestem das Hotel und Restaurant Aurora in der Innenstadt von Kappeln, besser bekannt als Landarztkneipe, zum Verkauf. Die beiden Inhaber Felix Bremer und Djevad Mehinagic haben sich zu dem Schritt entschlossen, „nicht weil wir müssen, sondern weil wir wollen“, wie Bremer gegenüber dem Hamburger Abendblatt betont.

Es sei ein Versuch, einen passenden neuen Inhaber zu finden, berichtet Bremer weiter. Mehr aber erst einmal auch nicht. „Wir haben viel Zeit, Geld und Liebe hier reingesteckt, wir werden das Haus nur verkaufen, wenn auch alles stimmt.“ Sollte sich kein ernsthafter Interessent finden, sei das kein Problem, „dann machen wir weiter“.

Schlei: Landarztkneipe in Kappeln steht zum Verkauf – und wird renoviert

„Weitermachen“ heißt bei Bremer und Mehinagic aber nicht einfach nur den Betrieb fortzuführen. Die beiden renovieren seit der Übernahme Stück für Stück das gesamte Haus. Gerade werden im Restaurant die Gästetoiletten erneuert. Außerdem hat das Aurora in diesem Herbst eine neue Fensterfront bekommen. Dazu wurden im Restaurant neue Spots eingebaut. „Uns ist es wichtig, hier alles kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Erst 2018 haben die beiden jungen Männer das Ensemble gekauft. Es besteht aus einem Restaurant, einem Hotel mit Frühstücksraum und Tagungsraum und einem Gästehaus gleich nebenan. Die Inhaber haben schon viel verändert. Noch vor der Eröffnung haben bei beiden bereits das Restaurant überarbeitet, die Küche komplett erneuert. „Nur der Stammtisch, der ist bis heute geblieben“, sagt Bremer.

So saßen die Herren in der Serie „Der Landarzt“ am Stammtisch im Aurora: Die Schauspieler Gerhard Olschewski, Heinz Reincke, Walter Plathe, Gert Haucke und Hans Häckermann.
So saßen die Herren in der Serie „Der Landarzt“ am Stammtisch im Aurora: Die Schauspieler Gerhard Olschewski, Heinz Reincke, Walter Plathe, Gert Haucke und Hans Häckermann. © imago stock&people | IMAGO stock

Schließlich seien Hotel und Restaurant weithin als Landarztkneipe bekannt. Bremer und Mehinagic entstaubten auch die Speisekarte. Aus der Landarztkneipe wurde ein Steakhaus.

Landarztkneipe: Seit der Übernahme 2018 haben die Inhaber das Haus Stück für Stück renoviert

Stück für Stück renovierten die beiden anschließend die 14 Hotelzimmer im Haupthaus. Außerdem wurde der Frühstücksraum neu gestaltet, die Rezeption erneuert und verändert. Vor Kurzem wurde dann noch die Terrasse mit einer neuen und vor allem stabilen Überdachung versehen. Auch im Nebengebäude mit seinen weiteren sieben Gästezimmern renovierten die beiden Unternehmer einiges. Die Elektrik wurde hier erneuert, die Bäder modernisiert und die Zimmer mit neuen Betten und Fernsehern ausgestattet.

Die große Renovierung wurde im Nebengebäude allerdings nicht vorgenommen. Bremer und Mehinagic hatten eigentlich vor, das Haus abreißen und an derselben Stelle einen Neubau errichten zu lassen. „Das Gebäude ist alt und verwinkelt, die Treppe steil, die Decken niedrig. Hier viel zu investieren lohnt sich unserer Meinung nach nicht.“

Landarztkneipe: Gästehaus nebenan kann abgerissen und neu gebaut werden

Hier sollte ein neues Gebäude entstehen mit einem Stock mehr. „Mit Blick auf die Schlei. Das wäre hier mitten in der Stadt ein absoluter Traum.“ Bauausschuss und Stadtvertretung haben der Idee der beiden bereits zugestimmt. Sechs kleine Wohnungen sollen hier dann Platz finden, so die derzeitigen Pläne.

Mehr zum Thema

Die haben sie auch heute nicht ganz aufgegeben. „Der Käufer kann all unsere Unterlagen übernehmen und sofort abreißen und bauen“, so Bremer. Sollte sich kein Käufer finden, könne es aber auch gut sein, dass er und Mehinagic noch mit dem Bau beginnen.

In dem Gebäude kann auch ein Café oder Geschäft eröffnet werden

Bremer ist sich sicher, dass es potenzielle Interessenten für das Ensemble gibt. „Man kann hier so viel verschiedene Dinge machen“, sagt er. Ein Restaurant zu betreiben sei schließlich kein Muss. „Hotel und Gästehaus könnten ja auch mit einem Café kombiniert werden oder sogar mit einem Einzelhandelsbetrieb. Das Haus biete verschiedenste Möglichkeiten.“

Nun stünden aber erst einmal die restlichen Renovierungsarbeiten an. Es gebe wie immer viel zu tun. Er und sein Geschäftspartner würden sich über jeden ernsthaften Interessenten freuen, berichtet Bremer. Klar sei aber auch, um jeden Preis würden sie das Haus nicht abgeben. „Ist ja ein bisschen auch unser Baby.“