Berlin/Hamburg. Wegen Aktionen auch auf Sylt muss sich erneut ein Angehöriger der Letzten Generation vor Gericht verantworten. Der Sachschaden ist gewaltig.
Es war nur orange Farbe – doch der Sachschaden, den ein junger Klimaaktivist zusammen mit weiteren Angehörigen der Letzten Generation damit im Juni vergangenen Jahres auf Sylt und in Neustadt in Holstein angerichtet haben soll, ist gewaltig. Insgesamt 355.000 Euro stellt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin dem 20-Jährigen in Rechnung. Sie hat vor dem Amtsgericht Tiergarten Anklage wegen Sachbeschädigung in drei Fällen erhoben.
Schon die erste Farbattacke war aufsehenerregend: Zusammen mit drei Mitstreitern stürmte der damals 19-Jährige am 8. Juni die Bar des Luxushotels Miramar in Westerland und versprühte dort Farbe und Pulver aus präparierten Feuerlöschern. Der Sachschaden soll sich auf fast 37.000 Euro belaufen.
Letzte Generation: Farbattacken auf Hotel und Privatyacht in Schleswig-Holstein – Klimaaktivist angeklagt
Noch teurer soll die Reinigung für eine Galerie in Kampen (Sylt) geworden sein, deren Fassade von den Klimaaktivisten am 16. Juni nach der gleichen Methode eingesprüht wurde: knapp 68.000 Euro. Vier Tage später färbte das Quartett zusammen mit zwei Mitstreitern im Hafen von Neustadt eine Privatyacht großflächig in Orange und klebte sich an der Bordwand fest. Sachschaden hier laut Anklage: mindestens 250.000 Euro.
Dass das Verfahren in Berlin geführt wird, hängt mit dem Jugendgerichtsgesetz zusammen. Demnach bestimmt sich die Zuständigkeit von Staatsanwaltschaft und Gericht nach dem Wohnsitz des Beschuldigten zu dem Zeitpunkt, an dem die Anklage erhoben wird.
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Dem 20-Jährigen könnte eine drakonische Strafe drohen. Erst im Juli war die Klimaaktivistin Miriam Meyer vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu 16 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte lediglich eine Geldstrafe gegen die 32-Jährige aus dem Kreis Segeberg gefordert.