St. Peter-Ording. Der Ort an der Nordsee setzt auf innovative Technik. Im Winter soll es losgehen – für Autofahrer hat das Ganze aber einen Haken.
- Am Strand in SPO soll bald das Parken mit Kamerahilfe möglich sein.
- Das kamerabasierte Parken ist Teil eines Gesamtkonzepts zur „Digitalisierung der Strände“.
- Beim Bezahlen sollen spezielle Apps helfen.
Parken soll in St. Peter-Ording an der Nordsee bald viel einfacher und schneller werden: Ein kamerabasiertes Parksystem macht es für Gäste und Einheimische leichter, am Strand zu parken. Denn der Stopp am Kassenhaus entfällt.
Mit der neuen Technik hofft die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, dass Staus und stockender Verkehr vermieden werden können. Denn besonders an schönen Sommertagen in der Hauptsaison ist der Andrang zum Strand hoch – teilweise reicht der Stau an solchen Tagen bis auf die Bundesstraße in Richtung Tating.
St. Peter-Ording an der Nordsee: So funktionieren das kamerabasierte Parken und die Bezahlung
Und das ist neu: Statt wie bislang die Parkgebühr bei der Einfahrt auf den Strand an die Mitarbeiter der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording zu zahlen, können die Autos künftig ohne anzuhalten einfach durchfahren. Dabei wird das Fahrzeugkennzeichen von vorn und von hinten von mehreren Spezialkameras vollautomatisch erfasst.
Das kamerabasierte Parken ist Teil eines Gesamtkonzepts zur „Digitalisierung der Strände“. Eine weitere Maßnahme sind digitale Gefahrenwarnsysteme an den Strandübergängen. Hier werden Gäste und Einheimische über digitale Outdoor-Screens zum Beispiel über potenzielle Gefahren wie höher auflaufende Fluten informiert. Einen Prototyp gibt es bereits an der Seebrücke im Ortsteil Bad. Elektronische Strandkorbschlösser für Dauerkörbe und die 24-Stunden-Online-Buchbarkeit der Strandkörbe konnten in diesem Jahr bereits starten.
Die Bezahlung der Parkgebühren ist zukünftig an mehreren Kassenautomaten, über etablierte Park-Apps und über eine spezielle Website möglich. Wer den Parkplatz versehentlich verlässt, ohne die Parkgebühr zu zahlen, kann das noch im Nachhinein innerhalb einer angemessenen Frist entrichten. Zusätzliche Kosten fallen dafür nicht an.
SPO an der Nordsee: Die Gebühren werden mit dem kamerabasierten Parken allerdings ansteigen
Nils Stauch, Fachbereichsleiter Strände der Tourismus-Zentrale, hat das kamerabasierte Parken dem Tourismusausschuss vorgestellt: „Das neue Parksystem soll insbesondere zur Vermeidung von Wartezeiten für die Strandbesucher und zu einer geringeren Verkehrsbelastung der Anwohner führen. Die Leichtigkeit des Strandbesuchs steht im Fokus.“
Die Umsetzung dieses Parkens soll mit einem erfahrenen Anbieter erfolgen, der sich um die Infrastruktur, den Betrieb, die Beschilderung kümmert und auch Parkverstöße verfolgt und ahndet. Die örtliche Politik begrüßt das Konzept. Eine Herausforderung sei jedoch die Bezahlung der Tageskurabgabe, denn diese kann nicht kamerabasiert kassiert werden, da es sich um eine Personenabgabe handelt.
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Um die Mindereinnahmen an den Strandüberfahrten Ording und Böhl zu kompensieren, wird ein Aufenthalt in St. Peter-Ording bald teuer: Im Gespräch ist eine moderate Anhebung der Parkplatzgebühren. Der Gast soll zudem die Möglichkeit haben, die Kurabgabe zusätzlich zur Parkgebühr zu buchen. Das soll dann stichprobenartig kontrolliert werden. Eine gute Nachricht: Zwischen 17 und 20 Uhr soll für das Parken am Strand ein etwas günstigerer Abendtarif gelten.
Nordsee: Ab dem 15. März soll das kamerabasierte Parken in Ording und Böhl möglich sein
„Eine Ausweitung des kamerabasierten Parkens auf weitere Parkplätze ist vorstellbar“, sagt Katharina Schirmbeck, Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording. Bis es so weit ist, müssen nur noch der Finanzausschuss und die Gemeindevertretung dem Konzept zustimmen. Dann soll das neue System im Laufe des Winters an den Deichparkplätzen Ording, Böhl und Süd eingeführt werden. Kamerabasiertes Parken an den Strandparkplätzen in Ording und Böhl ist dann ab dem 15. März 2025 angedacht.