Kiel. Um Corona-Ausbrüche wie im österreichischen Skiort zu verhindern, macht Andreas Tietze einen Vorschlag für Ferienhausbesitzer.
Das Verbot, dass Auswärtige etwa aus Hamburg ihre Zweitwohnung in Schleswig-Holstein wegen der Corona-Pandemie nicht nutzen dürfen, hat viel Unmut ausgelöst. Bei einer Telefonkonferenz am Donnerstag wollen Landesregierung, Landräte und Oberbürgermeister das Reizthema entschärfen.
Bisher schieben sich die Beteiligten die Verantwortung für das Verbot zu und sehen die jeweils andere Seite am Zug, um das Verbot zumindest teilweise zu lockern.
Für die Landesregierung werden der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, Tourismusminister Bernd Buchholz, Gesundheitsminister Heiner Garg (beide FDP) und Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) an der Schalte teilnehmen.
Zweitwohnungen: Sind Schleswig-Holsteins Kreise verantwortlich?
Hintergrund ist ein Kompetenzstreit zwischen Landesregierung und Kreisen um eine Öffnung der Zweitwohnungen. Das Land habe aus guten Gründen nur die Nutzung von Zweitwohnungen untersagt, die auf Inseln oder Halligen liegen, hatte FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt betont.
„Für die weitergehenden Verbote sind einzelne Landkreise verantwortlich, die jetzt öffentlich auf eine Anweisung des Landes hoffen“, sagte Vogt. Das sei zwar etwas schräg, aber das Land sollte den beteiligten Landkreisen diesen Gefallen tun.
Ferienhausbesitzer wegen Corona beim Gesundheitsamt anmelden
Der tourismuspolitische Sprecher der Grünen, Andreas Tietze, mahnte Augenmaß an. Denn allein in Nordfriesland gebe es etwa 14.000 Zweitwohnungen. Tietze schlug vor, dass sich bei einer Lockerung des Verbots Zweitwohnungsbesitzer vor dem Anreisen beim örtlichen Gesundheitsamt online anmelden könnten.
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„Das soll keine Schnüffelei sein, sondern könnte dazu beitragen – wenn die Corona-Infektionen wieder ansteigen sollten – die Menschen zu schützen, Infektionsketten nachzuvollziehen und nachsteuern zu können“, meinte Tietze. Ein unkontrollierter Virus-Ausbruch wie in Ischgl müsse unter allen Umständen vermieden werden.
In dem österreichischen Skiort war es zu Massen-Infektionen mit dem Coronavirus gekommen. Zahlreiche Urlauber, darunter auch viele Hamburger, kehrten in ihre Heimatorte zurück und erkrankten später an Covid-19. Das Skiparadies erwartet nun eine Prozesslawine.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden