Berlin/Hamburg. Die Fahrradwege an Weser, Ruhr und Main holen aber auf. Extremwetter bremst Rad-Touristen aus. Schweiz sperrt Alpenpässe.
Der Elberadweg ist zum 14. Mal in Folge die beliebteste Route der Radreisenden in Deutschland. Das ist ein Ergebnis der Travelbike-Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), die auf der Reisemesse ITB in Berlin vorgestellt wurde. Der Abstand zu anderen Radwegen wurde 2017 aber etwas kleiner. Auf Platz zwei folgte der Weser-Radweg, dahinter lagen Ruhrtal-Radweg, Main-Radweg und neu der Ems-Radweg.
Erstmals gab es im Jahr 2017 laut ADFC einen Rückgang bei der Zahl der Radreisenden. Der Grund hierfür sei das Extremwetter mit viel Niederschlag im Sommer gewesen. Der ADFC sieht nicht zuletzt deshalb auch einen Trend zu Kurz- und Tagestouren mit dem Fahrrad. Insgesamt nutzten 51 Prozent der Deutschen das Fahrrad für Ausflüge und Reisen.
Schweiz sperrt sogar Alpen-Pässe für Radfahrer
In der Schweiz will man derweil vom Trend der Radreisen profitieren. „Viele Radfahrer reisen in andere Länder, die Schweiz wird bislang noch nicht als Radland wahrgenommen“, sagte Samuel Zuberbühler von Schweiz Tourismus auf der Reisemesse ITB in Berlin. Das wollen die Tourismusverantwortlichen ändern - unter anderem mit neun Radrouten. Drei davon richten sich an Tourenfahrer, drei an Rennradfahrer und drei an Mountainbiker. Gepäcktransport, Leihräder und Übernachtungen sind jeweils in den Paketen enthalten.
Außerdem werden an einzelnen Tagen mehrere Alpenpässe gesperrt, zum Beispiel der Gotthard oder die Strecke von Chur nach Arosa. Radfahrer haben dann die Straßen ganz für sich allein. 13 solcher Events sind im Jahr 2018 geplant. Im kommenden Jahr sollen es noch mehr werden.
Eine große Veranstaltung ist die Mountainbike-WM Anfang September in Lenzerheide. Für Mountainbiker biete die Schweiz unter anderem wegen der vielen Bergbahnen eine ideale Infrastruktur, sagte Zuberbühler.