Bad Oldesloe. Verbandsligafußballer des VfL Oldesloe verspielen bei 2:2 gegen Ortsrivale SVT eine Zweitoreführung. Am Ende kommt es zur Rudelbildung.
Aktuell ist der VfL Oldesloe nur noch die Nummer zwei in der Stadt. Während der aufstrebende SVT Bad Oldesloe in der Fußball-Verbandsliga um den Titel spielt, geht es für den Traditionsclub gegen den Abstieg. Insofern war das 2:2 (0:0) im Derby aus Sicht der „Blauen“ eigentlich ein Überraschungserfolg. „Vorher hätte ich das unterschrieben“, sagte VfL-Trainer Michal Ratajczak. „Aber nach dem Spielverlauf ist das ein sehr ärgerliches Ergebnis.“
Im heimischen Travestadion zeigte der VfL zumindest phasenweise seine beste Saisonleistung. Das erkannte auch der Gästetrainer an. „Bei uns haben mehrere Spieler nicht zu ihrer Normalform gefunden. Dagegen hat der VfL 120 Prozent reingeschmissen. Das hat gereicht, dass es ein offenes Spiel wurde“, sagte Patrick Matysik.
Mit hohen Ballgewinnen und einem schnellen Umschaltspiel überrumpelte der Außenseiter die Gäste mehrfach. Nach torloser erster Hälfte begann der zweite Durchgang mit einem solchen Gegenstoß, den Theo Kübler zum 1:0 abschloss (47. Minute). Eine ähnliche Szene führte zum 2:0 durch Yannik Teichmann (60.).
Beleidigungen und Spuckattacken: Nach Oldesloer Derby kochen Emotionen über
Erst spät kam der SVT auf. Muhammed Mecit Kurtoglu eröffnete mit dem Anschlusstreffer in der 82. Minute die wilde Schlussphase. Zweimal vergab der VfL die Chance auf die Entscheidung, ehe das große Zittern begann. Arbnor Mustafa sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte. Die Überzahl nutzte der SVT zum späten Ausgleich durch Hokir Busali, der aus rund 18 Metern zum Endstand traf (90.+5).
Glücklich war man aber auch beim SVT nicht. Matysik: „Wir haben uns einen Sieg vorgenommen und sind eigentlich zu viel besseren Leistungen imstande. Es sind eher zwei verlorene Punkte statt ein gewonnener.“
Das Stadtduell wurde emotional geführt, blieb aber fair. Mit dem Schlusspfiff kochten die Emotionen dann doch über. Es kam zu einer unübersichtlichen Rudelbildung, vorangegangen waren angeblich wohl üble Beleidigungen und Spuckattacken.
Tabellenführer Trittau profitiert von der Punkteteilung
Beide Trainer bemühten sich im Nachgang, die Wogen zu glätten. „Wir sind uns einig, dass so etwas nicht auf den Fußballplatz gehört“, sagte Matysik. VfL-Trainer Ratajczak meinte: „Es hat sich auf beiden Seiten hochgeschaukelt, da möchte ich nicht einem Verein allein die Schuld zuschieben. Insgesamt war das absolut unnötig, denn das Spiel war absolut im Rahmen. Nach dem Abpfiff gehört sich ein vernünftiges und faires Abklatschen.“
Den Punktverlust des Tabellendritten nahm der Tabellenführer erfreut zur Kenntnis. Spitzenreiter TSV Trittau, der sich in der Vorwoche noch 3:3 vom SVT getrennt hatte, baute den Vorsprung nun durch ein 3:1 (2:0) über die SVG Pönitz auf vier Punkte aus.
Mann des Tages war der schnelle Außenbahnspieler Leon Raschka, der sich mit seinen Saisontreffern elf und zwölf (30., 78.) auf Rang zwei der Torjägerliste schoss. Vor ihm steht nur noch Teamkollege Nicklas Frers, der bei 19 Toren blieb. Das zwischenzeitliche 2:0 besorgte Bastian Fitzner. Für die Gäste traf Miroslav Valo (83.).
SG Elmenhorst/Tremsbüttel feiert ersten Saisonsieg
Ein Lebenszeichen sendete die SG Elmenhorst/Tremsbüttel. 13 Spieltage brauchte das Team von Marco Schier für den ersten Saisonsieg – der gleich mal ein 6:0 war. Durch den überzeugenden Erfolg im Kellerduell verdrängten die Stormarner den chancenlosen FC Dornbreite Lübeck II auf den letzten Tabellenplatz.
Wie für das gesamte Team war es auch für Routinier Jan Beyer bislang eine gebrauchte Saison. Dann erzielte der 32-Jährige innerhalb von wenigen Minuten seine ersten beiden Treffer (31., 39.), stellte damit den 2:0-Halbzeitstand her. Nach dem Seitenwechsel machte die SG vor allem dank ihrer anderen Urgesteine kurzen Prozess. Tim Westphal (53.), der vergleichsweise junge Mohammad Aluons (56.), Jonas Fahrenkrog (61.) und Maximilian Lampel (75.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Die Spielgemeinschaft verkürzte den Rückstand auf den Relegationsplatz auf sieben Zähler, dort rangiert nun der SV Hamberge nach dem ärgerlichen 2:3 (1:0) bei der SG Sarau/Bosau.
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Zweimal gingen die Stormarner in Führung. Jan-Niklas Vogt (39.) erzielte das 1:0, zum 2:1 traf Justin Scheel (71.). Für die Hausherren glich Maximilian Mohr (52., 84./Elfmeter) zweimal aus. Nach einer Gelb-Roten Karte (87.) verteidigte Hamberge das Unentschieden bis tief in die Nachspielzeit hinein – ehe Florian Nothnagel doch noch den Lucky Punch für den Gegner setzte (90.+6).
Ärgerlicher Spielverlauf auch für den TSV Bargteheide. Jannis Rieger (5.) und Miles Kinnigkeit (14.) brachten ihr Team im Auswärtsspiel beim TSV Travemünde früh auf die Siegerstraße, von der das Team von Trainer Kevin Bothstede im zweiten Durchgang doch wieder abkam. Marc Reuter sorgte mit einem Doppelpack (62., 78.) für die Punkteteilung.