Bargteheide. Yngve Jentz holt beim 100:83 der Bees gegen Aschersleben 20 Rebounds. Warum der Wert für die Trainerin einzigartig ist.
20 Rebounds von einem Spieler – an einen solchen Wert kann sich selbst die erfahrene Trainerin der TSV Bargteheide Bees nicht erinnern. „Ich wüsste nicht, dass ich das schon mal hatte“, sagte Şükran Gencay nach dem Sieg ihrer Basketballer gegen die Aschersleben Tigers, an dem Yngve Jentz einen großen Anteil hatte – und sich am Ende nicht nur über seinen persönlichen Topwert freuen durfte, sondern auch über die Rückeroberung der Tabellenspitze. Nach dem 100:83 (23:11, 22:29, 25:25, 30:18) grüßen Stormarns Basketballer in der 1. Regionalliga Nord wieder von ganz oben.
Achtmal packte Jentz in der Offensive nach erfolglosen Würfen seiner Teamkollegen zu, zwölfmal war er unter dem eigenen Korb zur Stelle. Dabei konnte sich der Neuzugang aus Hamburg-Bergedorf gar nicht allein auf seine Körpergröße von 2,07 Metern verlassen. Er behauptete sich gegen zwei ähnlich hochgewachsene Gegenspieler immer wieder durch eine „überragende Energieleistung“, wie es Gencay ausdrückte.
Bargteheide Bees überzeugen gegen Aschersleben mit Teamleistung
Der 26 Jahre alte Center war damit wohl der wertvollste Mann des Tages. Insgesamt aber überzeugten die Bees mit der besten Teamleistung der noch jungen Saison. So kompensierte die Mannschaft sogar den durchwachsenen Auftritt ihres Stars Quran Dublin, der spätestens nach einem Schockmoment in der ersten Halbzeit einen durchwachsenen Tag hatte. Ein Gegenspieler schlug dem US-Profi unabsichtlich, aber derart unglücklich auf die Hand, dass er ihm dabei einen Finger auskugelte.
Dublin lag mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden, wurde von Physiotherapeut Jan Schröder mit Eis und Schmerztabletten versorgt. Der Physio, der auch bei Fußball-Oberligist SV Eichede aktiv ist, renkte auch den Finger wieder ein. „Die Szene war ein Schock, der sicher auch ein Grund für den Bruch in unserem Spiel war“, sagte Gencay über die Phase, in der Bargteheide vor allem in der Defensivarbeit vom Plan abwich und einen Großteil seines Vorsprungs verspielte.
Physiotherapeut renkt Finger von Guard Quran Dublin wieder ein
Dublin, der zunächst einen Bruch befürchtet hatte, kam zurück, verpasste insgesamt nur fünf Minuten. Mit elf Assists und 15 Punkten gelang dem Guard immerhin ein Double-Double, dennoch blieb er unter seinen Möglichkeiten. Von der Dreierlinie versenkte er nur einen von zehn Versuchen.
Dafür – ein weiterer Beleg für die besondere Geschlossenheit – sprangen zwei andere in die Bresche. Topscorer war Marcel Hoppe mit 31 Punkten bei einer überragenden Bilanz aus der Distanz (62,5 Prozent) und einer bemerkenswerten Zweierquote (72,7 Prozent). Bei den Zwei-Punkt-Würfen sogar noch effizienter zeigte sich Abdulai Abaker (78,6 Prozent), der auf 30 Punkte kam. Die weiteren Punkte steuerten Vladimir Migunov (4), Jacob Gäde (3) und Tobias Schümann (2) bei.
Es folgen zwei weitere Heimspiele für die Bargteheider
Um in solchen Spielen künftig nicht auf ein derart starkes letztes Viertel angewiesen zu sein, müsse das Team über 40 Minuten noch konstanter agieren, mahnte Gencay. „Im zweiten und dritten Viertel haben wir einiges nicht umgesetzt und dafür sofort die Quittung bekommen. Im Laufe der Saison müssen wir dahin kommen, die Konzentration gleichmäßig hochzuhalten.“
Auch interessant
Auch interessant
Auch interessant
Insgesamt aber zeigte sich die Trainerin zufrieden mit der Leistung gegen Play-off-Kandidat Aschersleben. „Es war der nächste Schritt, im Zusammenspiel und bei der Abstimmung unsere beste Saisonleistung. Das war für das Team sehr wichtig. Jetzt freuen wir uns umso mehr auf zwei weitere Heimspiele.“
Am Sonnabend, 21. Oktober, empfängt der Spitzenreiter den punktlosen Tabellenvorletzten MTV/BG Wolfenbüttel. Beginn in der DBS-Halle ist um 18 Uhr. Eine Woche später kommt am 28. Oktober um 18 Uhr Liganeuling Bramsche.