Bargteheide. Bees starten mit einem klaren Sieg in ihre zweite Regionalligasaison. Dennoch gab es auch Anlass zur Kritik.
Schon eine halbe Stunde vor dem Saisonstart waren viele Plätze in der DBS-Halle belegt. Der Lärm der Zuschauer während der Partie war mitunter ohrenbetäubend und der Jubel über den 95:79-Sieg im Landesduell gegen die BBC Rendsburg Twisters groß. Keine Frage: Die Basketball-Euphorie bei den TSV Bargteheide Bees ist ungebrochen, der Hype um die Regionalliga-Mannschaft geht auch im zweiten Jahr weiter.
Das bekam auch der neue Spielmacher zu spüren. Nach der Schlusssirene wurde US-Profi Quaran „Q“ Dublin von jungen Fans mit Block und Stift umzingelt. „Es ist großartig, eine tolle Stimmung“, schwärmte der 26-Jährige, der aus New York nach Stormarn gewechselt ist. „Ich bin das erste Mal in Europa und die Atmosphäre hier ist verrückt. Die Fans, die Kinder, alle sind voll dabei.“ Als Star sieht sich Dublin jedoch nicht. „Ich gebe gern Autogramm, ich mag die Kids. Aber ich bin entspannt und sehr bescheiden.“
Neuzugang Dublin ist mit 36 Punkten Topscorer der Partie
Als einziger Profi im Team und Nachfolger für den abgewanderten Überflieger Jeremy Ingram ruhen hohe Erwartungen auf dem 1,85 Meter großen Guard. Und er lieferte. Immer wieder musste sich Dublin gegen die aggressive Deckung der Rendsburger zur Wehr setzen. Als einziger Akteur spielte er die vollen 40 Minuten durch und war mit 36 Punkten mit Abstand der Topscorer der Partie. Trainerin Sükran Gencay bescheinigte ihrem neuen Schlüsselspieler eine „offensiv überragende Leistung“.
Es gab aber auch kritische Töne: von Dublin selbst. „Das gefällt mir gar nicht“, sagte er mit Blick auf den Statistikzettel, wo nicht nur seine 36 Punkte, acht Rebounds und drei Assists notiert waren, sondern eben auch sechs Ballverluste. Selbst mit seiner Wurfquote (56 Prozent) war er nicht ganz zufrieden.
„Da waren einige Versuche, die ich hätte reinmachen sollen. Aber wenn einer daneben geht, nehme ich gleich den nächsten. Coach Sükran und meine Mitspieler geben mir viel Vertrauen.“ Insgesamt könne man mit dem ersten Spiel sehr zufrieden sein. „Und wir werden noch mehr zusammenwachsen“, sagte der Bargteheider Neuzugang.
Dass hinter den Stormarnern eine durchwachsene Vorbereitung liegt, war nicht zu sehen. Die Mannschaft – beginnend mit den Neuzugängen Dublin und Yngve Jentz sowie den schon bekannten Leistungsträgern Marcel Hoppe, Vladimir Migunov und Abdulai Abaker – nahm das Heft sofort in die Hand. Nach elf Sekunden erzielte Dublin die ersten Punkte der neuen Saison.
Nach der deutlichen Führung lassen die Bees eine gegnerische Aufholjagd zu
Die Rendsburg Twisters lagen in der Anfangsphase nur ganz kurz knapp in Führung. Angetrieben vom anfangs bärenstarken Abaker setzten sich die Bees schnell ab, führten nach dem rasanten ersten Viertel schon mit 29:15 und bauten den Vorsprung bis zur Pause noch weiter aus. Mit der Sirene traf Dublin zum 56:37-Halbzeitstand. Auch in der Folge dominierte Bargteheide zunächst nach Belieben und zog zwischenzeitlich auf 29 Punkte davon. Erst gegen Ende des dritten Viertels leisteten sich die Bees ihre erste Schwächephase.
„So ist es leider im Basketball häufig. Wenn man hoch führt, kommt die Bequemlichkeit“, bemängelte Gencay die Phase, die sich im letzten Abschnitt fortsetzte. Plötzlich schienen die Rendsburger an eine Monster-Aufholjagd zu glauben, kamen durch einen 12:0-Lauf bis auf zehn Zähler heran.
„Das darf uns eigentlich nicht passieren“, sagte Bargteheides Cheftrainerin. „Da müssen wir souveräner werden, das war heute das einzige große Manko. Aber wichtig ist, dass wir uns da wieder rausgezogen haben, bevor es wirklich gefährlich wurde.“
Nach einem Auswärtsauftritt in Oldenburg folgen drei Heimspiele hintereinander
Auffällig: Obwohl der Kader gegenüber der Vorsaison kleiner ist, hat sich der TSV in der Breite verstärkt. Wenn Gencay Spieler einwechselte, war kein Qualitätsverlust zu sehen. Besonders der ebenfalls neu verpflichtete Leonard Eckmann setzte allein durch sein emotionales Auftreten neue Akzente und brachte defensive Stabilität ins Spiel.
Für die Bees geht es am kommenden Sonnabend, 30. September, mit einem Auswärtsspiel beim Oldenburger TB weiter. Dann folgen mit den Duellen gegen Aschersleben (14. Oktober), Wolfenbüttel (21. Oktober) und Bramsche (28. Oktober, alle 18 Uhr DBS-Halle) gleich drei Heimspiele hintereinander. Das Publikum freut es, der Hype geht weiter.
TSV Bargteheide Bees: Quran Dublin (36 Punkte), Abdulai Abaker (14), Vladimir Migunov (13), Yngve Jentz (13), Thorben Meißner (7), Leonard Eckmann (5), Marcel Hoppe (3), Carl Ceesay (2), Tobias Schümann (2), Vincent Beckmann