Ahrensburg. SSC Hagen Ahrensburg geht ebenfalls ambitioniert in Spielzeit. Schleswig-Holsteinischer Fußball-Verband setzt auf kleinere Staffeln.

Seit dem Beginn der Pandemie im vergangenen März ruhte der Punktspielbetrieb in Schleswig-Holstein. Nun geht die Fußballsaison in allen Amateurligen wieder los, vieles ist aber anders als zuvor. Für den Fall eines erneuten Lockdowns oder einer nötigen Quarantäne ganzer Mannschaften hat der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband (SHFV) alle Spielklassen in kleinere Staffeln als üblich aufgeteilt. So bleibt mehr Zeit für eventuelle Nachholspiele. Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn erklärt den neuen Modus und blickt auf die Ziele aller Stormarner Clubs von der Oberliga bis zur Verbandsliga.

Für Oberligist Reinfeld geht es um den Klassenerhalt

In der höchsten Spielklasse des SHFV gilt in dieser Saison ein ganz besonderer Modus, der sich von dem Ablauf in den unteren Ligen unterscheidet. Die Oberliga wird zunächst nach regionalen Gesichtspunkten in zwei Staffeln (Nord und Süd) mit jeweils neun Mannschaften unterteilt. Nach der Hin- und Rückrunde ziehen die jeweils vier besten Clubs in eine gemeinsame Meisterrunde ein. Die bereits ausgetragenen Partien gegen die Konkurrenten derselben Staffel werden übernommen. Gegen die vier Teams aus der anderen Staffel wird nochmals eine Hin- und Rückrunde ausgespielt. Am Saisonende ist Schleswig-Holsteins Meister zur Teilnahme an der Regionalliga-Aufstiegsrunde berechtigt. Die jeweils fünf schlechtesten Teams der beiden Oberliga-Staffeln werden in einer Abstiegsrunde zusammengeführt und spielen dort um den Klassenerhalt.

Stormarns Oberligisten gehen mit unterschiedlichen Zielen in die Saison. Für den SV Preußen Reinfeld zählt in erster Linie der Klassenerhalt. Die Mannschaft von Trainer Pascal Lorenz hat gleich am ersten Spieltag frei, steigt erst am Mittwoch der kommenden Woche mit dem Auswärtsspiel beim Oldenburger SV ein.

SV Eichede wird von vielen als Titelkandidat gehandelt

Der SV Eichede dagegen könnte ganz oben angreifen. „Das erste Ziel ist die Meisterrunde“, sagt Chefcoach Denny Skwierczynski vor dem Auftaktspiel gegen den FC Dornbreite Lübeck. „Da sind wir auf dem Papier natürlich Favorit, müssen das aber auch erst mal beweisen. Der Gegner wird als Aufsteiger mit einiger Euphorie antreten.“

Eichede wird von vielen Beobachtern als Titelkandidat gehandelt, müsste dafür aber auch den starken Landespokalsieger SV Todesfelde hinter sich lassen.

Landesligist Eichede II will in die obere Tabellenhälfte

Ab der Landesliga abwärts wird es zwar ebenfalls kleinere Staffeln, aber keine spätere Zusammenführung in Meister- und Abstiegsrunden geben. Der einzige Stormarner Landesligist, der SV Eichede II, spielt mit zehn weiteren Clubs in der Holstein-Staffel. Der Modus bleibt der gewohnte, nach Hin- und Rückrunde steigt der Meister in die Oberliga auf. Die beiden Letztplatzierten steigen ab. Eichedes U23 hat zunächst spielfrei.

Trainer Paul Kujawski sagt: „Primäres Ziel ist die Weiterentwicklung unserer jungen Mannschaft. Wir wollen aber auch gern mindestens in der oberen Tabellenhälfte mitspielen.“

SSC Hagen peilt in der Verbandsliga den Titel an

Die Verbandsliga wurde in sechs Staffeln á zwölf Mannschaften aufgeteilt. Der SV Hamberge, der nur durch den Saisonabbruch die Klasse hielt, spielt als einziger Club aus dem Kreis in der Süd-Ost-Staffel hauptsächlich mit Vereinen aus dem Lübecker Raum und gilt als Abstiegskandidat. Der neue Trainer Roland Giering sagt: „Das ist eine zweite Chance für den SV Hamberge. Ich glaube, dass wir diese kleine Chance nutzen und am Ende über dem Strich stehen, auch wenn wir dafür ein wirklich hartes Brett bohren müssen.“

Die halbe Verbandsliga Süd besteht aus Stormarner Vereinen. Der WSV Tangstedt peilt nach einer durchwachsenen Saison den Aufstieg an – und könnte dabei Konkurrenz vom SSC Hagen Ahrensburg bekommen. Aydin Taneli, der das Traineramt im Winter übernahm, zeigt sich mit der Vorbereitung äußerst zufrieden und formuliert seine Ambitionen deutlich: „Die Spieler haben sich weiterentwickelt, bewegen sich gut im System und in den Räumen. Viele Komponenten passen. Wir wollen in die Landesliga aufsteigen.“

Marvin Prempeh lobt die Entwicklung beim SSV Pölitz

Auch der SSV Pölitz geht nach einigen eher enttäuschenden Jahren ambitioniert in die Saison. „Die Vorbereitung war ein voller Erfolg, auch die jüngste Niederlage hat uns gutgetan“, sagt Marvin Prempeh und lobt die Entwicklung im Verein. „Es hat sich gewandelt, die Infrastruktur ist auf Erfolgsfußball ausgelegt. Wir wollen oben mitspielen.“

Für die weiteren Verbandsligaclubs aus dem Kreisgebiet geht es zunächst um den Klassenerhalt. Das Startrecht des VfL Tremsbüttel hat die neu gegründete SG Elmenhorst/Tremsbüttel übernommen. Mit einer Mischung aus Spielern der beiden Stammclubs und den vier Neuzugängen vom SV Eichede II will Trainer Marc Mandel den Abstieg möglichst souverän vermeiden. „Wir haben uns qualitativ verstärkt und ich hoffe, dass wir uns im Tabellenmittelfeld ansiedeln. In der ausgeglichenen Staffel wird viel über die Tagesform laufen, da kann wirklich jeder jeden schlagen“, so der Coach.

Für die Aufsteiger geht es um den Klassenerhalt

Darauf hoffen auch die beiden Aufsteiger aus Stormarn. Kevin Bothstede, Trainer des Kreisligameisters TSV Bargteheide, sagt: „Wir sind zufrieden mit der Vorbereitung und freuen uns auf das erste Punktspiel gegen Tangstedt. Wir wollen uns in der Verbandsliga etablieren.“

Der TuS Hoisdorf schaffte den Aufstieg als Zweitplatzierter. „Die Vorbereitung hat sich durch die lange Ungewissheit, wann es losgeht, relativ schwierig gestaltet“, sagt Coach Yilmaz Ince. „Wo wir wirklich stehen, wird man erst nach zwei oder drei Punktspielen wissen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, alles andere wäre utopisch.“

Die Staffeln

Oberliga Süd: VfB Lübeck II, FC Dornbreite Lübeck, PSV Neumünster, SV Preußen Reinfeld, SV Eichede, TSV Pansdorf, Oldenburger SV, Eutin 08, SV Todesfelde

Landesliga Holstein: TSV Travemünde, Eichholzer SV, SV Eichede II, Sereetzer SV, Breitenfelder SV, GW Siebenbäumen, Büchen-Siebeneichener SV, TuS Hartenholm, SSC Phoenix Kisdorf, SV Henstedt-Ulzburg, TSV Lägerdorf

Verbandsliga Süd-Ost: 1. FC Phönix Lübeck II, SC Rapid Lübeck, TSV Eintracht Groß Grönau, VfL Vorwerk, SG Bad Schwartau, SV Hamberge, SVG Pönitz, TSV Neustadt, TSV Lensahn, SG Sarau/Bosau, SV Schackendorf, SC Rönnau 74

Verbandsliga Süd: TSV Bargteheide, SSV Pölitz, TuS Hoisdorf, WSV Tangstedt, SSC Hagen Ahrensburg, SG Elmenhorst/Tremsbüttel, SV Borussia Möhnsen, SSV Güster, SV Todesfelde II, Kaltenkirchener TS, Leezener SC, FSG Kaltenkirchen

Kreisliga Süd-Ost: TSV Kücknitz, Lübecker SC, FC Dornbreite Lübeck II, TSV Schlutup, SV Azadi Lübeck, ATSV Stockelsdorf, SV Fortuna St. Jürgen, Türkischer SV, SV Preußen Reinfeld II, TSV Pansdorf II, MTV Ahrensbök

Kreisliga Süd: Kronsforfer SV, SSV Großensee, VfR Todendorf, TSV Trittau, SSC Hagen Ahrensburg II, FSG Südstormarn, S.I.G. Elmenhorst, SG Wentorf-S./Schönberg, Ratzeburger SV, TSV Gudow, SV Steinhorst/Labenz, TSV Berkenthien

Kreisliga Mitte-Süd: VfL Oldesloe, SVT Bad Oldesloe, Bargfelder SV, JuS Fischbek, VfL Rethwisch, Großenasper SV, TuS Teutonia Alveslohe, Kaltenkirchener TS II, SG Oering-Seth, SV Wahlstedt, TuS Garbek, TSV Nahe