Reinbek. Landesligafußballer des FC Voran Ohe empfangen am Freitag den Oststeinbeker SV. Es gibt keine Verlängerung. 120 Zuschauer sind erlaubt.

Aus in Runde eins für eine der besten Fußballmannschaften aus dem Kreis: Das wird am morgigen Freitagabend die erste Nachricht über den Hamburger Lotto-Pokalwettbewerb sein. Denn mit dem FC Voran Ohe und dem Oststeinbeker SV treffen direkt zwei Stormarner Landesligaclubs aufeinander (19.30 Uhr, Amselstieg). Der Einlass beginnt um 19 Uhr, maximal 120 Zuschauer dürfen gemäß dem Oher Hygienekonzept im Hans-Heinrich-Hackmack-Stadion dabei sein.

Ohes Trainer Seibert sieht sein Team erst „bei 80 Prozent“

„98 Prozent freuen sich sicherlich, dass die Pflichtspiel-Saison wieder losgeht“, sagt Ohes Trainer Rainer Seibert. Sich selbst zählt er allerdings zu den zwei Prozent, die den Wiederbeginn äußerst skeptisch sehen. Der Coach kündigte an, die Kabinen nicht zu betreten. Seine Ansprachen wird er unter freiem Himmel halten und weiterhin auf Abstand achten. Einige Spieler des FC Voran werden sogar bis auf Weiteres auf Einsätze verzichten.

Der recht große Kader sollte das auffangen können. „Wir haben zuletzt gut trainiert, gerade rechtzeitig die Kurve gekriegt“, sagt Seibert über die sportliche Situation. Er sieht sein Team aktuell bei 80 Prozent, „und die restlichen 20 holen wir uns bis zum Landesligastart in einer Woche“. In der Hansa-Staffel will Ohe unter die Top fünf, muss dabei aber ohne einen der ganz großen Leistungsträger der vergangenen Jahre auskommen: Mittelfeldregisseur Robin Woost hat den Verein verlassen. Dafür kam der 23-jährige Niklas Hoffmann mit der Empfehlung von 85 Oberliga-Einsätzen für den SV Curslack-Neuengamme. Seibert: „Ich traue ihm zu, in Robins große Fußstapfen zu treten. Die beiden sind ähnliche Spielertypen, wobei Niklas noch torgefährlicher ist.“ Außerdem kam der starke Verteidiger Marcel Dieckmeyer, die Rückkehrer René Seibert und Kevin Dülsen sowie vier weitere Neuzugänge.

Für Fluktuation sind auch finanzielle Gründe verantwortlich

Acht Neuzugänge sind für Oher Verhältnisse viel. Beim Oststeinbeker SV herrschte seit dem Lockdown jedoch eine nochmals deutlich extremere Fluktuation. 17 Abgänge, 13 Zugänge, das ist der aktuelle Stand. So ist Kapitän Dave Fehlandt der einzige nominelle Mittelfeldspieler, der auch in der vergangenen Saison schon für den OSV auflief. Trainer Simon Gottschling nennt vor allem finanzielle Gründe für die Rotation. Klar ist aber auch, dass einige der namhaften und höherklassig erfahrenen Abgänge – unter anderem verließen den OSV die drei Sbou-Brüder, Marc Oldag, Adrian Voigt und Agit Aydin – die Erwartungen nicht erfüllten. Auch zwischen den Pfosten gibt es einen Wechsel. Der mit mehreren Teamkollegen zur HT 16 abgewanderte Thorben Joost wurde durch Shahin Ahmadi (zuletzt ASV Hamburg) ersetzt. „Wir wollten auch gern mit vielen jungen Spielern arbeiten“, sagt Gottschling, der als Saisonziel den Klassenerhalt ausruft.

Das Pokalspiel gegen Ohe sei ihm persönlich nicht sehr wichtig. Sein Team habe trotzdem „richtig Bock. Sie werden alles geben, gut spielen, aber vielleicht noch zu viele Fehler machen. Wenn wir weiterkommen, freue ich mich. Scheiden wir aus, ist das nicht schlimm.“

Saisonziel des Ahrensburger TSV ist der Klassenerhalt

Für Stormarns dritten Landesligisten ist ein Auswärtssieg in Runde eins dagegen Pflicht, auch wenn der Kunstrasenmannschaft des Ahrensburger TSV Grand als Untergrund und Sonntag, 10.45 Uhr, als Anstoßzeit nicht gerade liegt. Gegner ist mit dem SV Barmbek ein Kreisligaclub. „Das wird mit Sicherheit kein Selbstgänger“, sagt Trainer Matthias Nagel und erinnert an das Duell mit den Hamburgern vor zwei Jahren. „Da hatten wir Probleme, haben am Ende knapp mit 3:1 gewonnen.“

Saisonziel des Aufsteigers in der Landesliga ist der (möglichst souveräne) Klassenerhalt. „Gemäß dem Modus, wie der Verband ihn im Moment plant, müssten wir dann am besten in die Meisterrunde kommen, also in der Vorrunde mindestens Siebter werden. Das wird nicht einfach“, sagt Nagel, der seine Meister-Mannschaft großteils zusammengehalten hat.

In Pokalwettbewerben künftig keine Verlängerung

Ein enges Duell könnte es Freitagabend (20 Uhr) am Soltausredder geben. Der Barsbütteler SV empfängt seinen Bezirksliga-Konkurrenten HT 16. Auch das Gastspiel des TSV Glinde beim SV Börnsen (Sonnabend, 15 Uhr) ist ein Bezirksliga-Duell. Der Hoisbütteler SV hat dagegen mit Polonia einen Kreisligaclub zu Gast (Sonntag, 11 Uhr). Kreisligist Willinghusener SC empfängt am Freitag, 19.30 Uhr, als Außenseiter den SC Wentorf (Bezirksliga). Außerdem gibt es zwei Kreisliga-Duelle mit Stormarner Beteiligung: Der VSG Stapelfeld gastiert beim TSV DUWO 08 (Sonnabend, 15 Uhr) und die TSV Reinbek empfängt den TuS Hamburg (Sonnabend, 15.30 Uhr).

Wegen der Pandemie hat der Hamburger Fußball-Verband einige Änderungen vorgenommen: Die Regional- und Oberligisten erhalten wegen der zusätzlichen Belastung ein Freilos für die ersten beiden Runden. Außerdem wird es in der neuen Saison in allen Pokalwettbewerben keine Verlängerung geben. Im Falle eines Unentschiedens nach regulärer Spielzeit wird ein Elfmeterschießen durchgeführt.