Steinburg. Die Treffer erzielten Maltzahn, Schubring, Bojarinow und Janelt. Platzverweis trübte die Stimmung. Zapel begeistert von Hannover 96.

Wenige Tage nach dem bitteren 1:2 gegen den Heider SV haben die Fußballer des SV Eichede in der Schleswig-Holstein-Liga beim ambitionierten Aufsteiger Kilia Kiel mit
4:0 (3:0) gewonnen – und sich mit überzeugender Defensivarbeit einen Ritterschlag ihres Trainers verdient. „Das war im Spiel gegen den Ball mit Abstand unsere beste Leistung seit zwei Jahren“, sagte Oliver Zapel.

Vor 300 Zuschauern kam der immerhin ebenso wie der SVE mit zwei Siegen aus drei Spielen gestartete Gastgeber kaum einmal gefährlich vor das Eicheder Tor, während sich die Stormarner eine Reihe an Torchancen erspielten und die Partie noch vor der Halbzeitpause entschieden. Torge Maltzahn (6. Minute/Foulelfmeter), Marco Schubring per direkt verwandeltem Freistoß (25.) und Nikita Bojarinow (42.) trafen zur 3:0-Führung. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Vincent Janelt (54.).

Sonderlob für vier Spieler

Einen Rückschlag mussten die Gäste dann aber doch hinnehmen. Nach einem Foul von Torge Maltzahn an der Mittellinie zeigte Schiedsrichter Jannik Schneider dem Innenverteidiger die Rote Karte (61.). Zapel kritisierte den Unparteiischen sowie den Gegner um Trainer Özcan Atasoy scharf: „Es war ein Foul von vorn, das mit Gelb richtig bestraft gewesen wäre. Der Schiedsrichter hat sich davon beeinflussen lassen, dass die Kieler in unglaublicher Weise auf Torge zugestürmt sind. Eigentlich hätte der Trainer rausfliegen müssen, nicht Torge Maltzahn.“ Der SVE wird Videomaterial von der Szene zum Verband schicken und hofft auf eine milde Strafe für den 28-Jährigen.

Zapel, der Sonderlob an den genesenen Ridel Monteiro („prädestiniert für solche Spiele“), Nikita Bojarinow („eine Augenweide“), Marco Schubring („deutlich formverbessert“) und Arnold Lechler („unfassbar fleißig“) verteilte, hatte den Auswärtssieg schon erahnt. „Im Training am Dienstag haben sich die meisten Spieler sehr konzentriert gezeigt. Offenbar hat ihnen der freie Montag gutgetan. Auf der Fahrt vor dem Spiel von Hannover nach Kiel wusste ich schon, dass wir gewinnen werden.“

Der Coach hat sein Praktikum bei Bundesligaclub Hannover 96 begonnen und zeigte sich nach den ersten Tagen begeistert. „Ich hätte mir nicht erträumt, so viele Einblicke zu erhalten. Trainer Michael Frontzeck hat überhaupt keine Hemmschwelle. Ich bin bei sehr vielen Dingen dabei, habe Kontakt zu den Spielern und der medizinischen Abteilung. Das dürfen viele Praktikanten bei anderen Clubs nicht genießen.“

Gerrit Schubring ist ein Kandidat für die Startelf gegen den Preetzer TSV

Am morgigen Sonnabend treten die Eicheder erneut auswärts beim Preetzer TSV an (15.30 Uhr, Am Jahnplatz). Dann muss Zapel den gesperrten Maltzahn ersetzen. Möglich, dass Gerrit Schubring nach wochenlanger Verletzungspause gleich in die Startelf rückt. „Wenn sein Genesungsprozess weiter gut verläuft, ist er ein Kandidat, zumal er gegen Preetz häufig gute Spiele gemacht hat“, so Zapel. Im vergangenen Dezember hatte der 22-Jährige in Preetz das 2:1-Siegtor geköpft.

Offen ist, ob Ian Prescott Claus aufläuft. In Kiel kam er nach seiner Oberschenkelverletzung erst in der Schlussphase zum Einsatz und wirkte noch gehandicapt.

SV Eichede: Berndt – Fischer, Krajinovic, Maltzahn, E. Monteiro – Janelt (88. Löw), Bojarinow,
R. Monteiro, Buttler (73. Mokhlis) – M. Schubring, Lechler (79. Claus).