Bad Oldesloe. 15 Jahre alte Leichtathletin vom VfL Oldesloe erfüllt beim Mehrkampf in Kiel zweimal die Norm für die deutschen Meisterschaften

Sabrina Schröder hat gut lachen zur Zeit, denn Coach Willi Studt ist voll des Lobes: „Sie ist eine talentierte junge Leichtathletin, die sich in vielen Disziplinen auf einem für ihr Alter hohen Niveau bewegt“, sagt der Leichtathletiktrainer des VfL Oldesloe.

Beeindruckend und abgeklärt zugleich war der Auftritt der 15-Jährigen bei den in Kiel ausgetragenen Landesmeisterschaften im Blockwettkampf der Altersklasse W 15, als sie im Speerwurf das 500 Gramm schwere Sportgerät mit dem ersten und zugleich letzten Versuch auf eine Weite von 41,56 Metern beförderte. „Den zweiten und dritten habe ich lieber auslassen, da ich leichte Probleme mit dem Ellenbogen bekam“, erklärt Sabrina.

Was kein Problem darstellte, denn mit persönlicher Bestweite hatte sie das Ticket für die deutschen Einzelmeisterschaften der Schüler am 8. und 9. August in Köln (Nordrhein-Westfalen) in der Tasche. Mit ihrem Wurf über die 41-Meter-Marke erzielte Sabrina im Mehrkampf 2754 Punkte. Damit erfüllte sie gleich noch eine zweite DM-Norm – die für die nationalen Mehrkampfmeisterschaften der Schüler in Lübeck (5./6. September).

Im Herbst vergangenen Jahres begann Sabrina mit dem Speerwurftraining

Im Kieler Universitätsstadion schloss Sabrina nach der letzten Disziplin in der Gesamtwertung bis auf einen Zähler auf Siegerin Stella Holpert (LG Flensburg) auf. „Ein einziger Punkt – das können zwei Zentimeter im Weitsprung, vier Hundertstelsekunden im Sprint oder ein einzelner Schritt über 800 Meter sein“, sagt sie angesichts des hauchdünn verpassten Sieges.

Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte die junge Oldesloerin mit dem Speerwurftraining begonnen. „Sabrinas Talent war offensichtlich, denn im Ballwurf erreichte sie locker Weiten von 54 Metern“, sagt Studt, bei dem Sabrina in guten Händen ist. Immerhin plant Maria Ritschel, Speerwurf-Bundestrainerin des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), den 55-Jährigen nach seiner Ausbildung zum B-Lizenz-Trainer in den Trainerstab des DLV aufzunehmen.

Vor knapp zwei Jahren holte Studt Sabrina vom TSV Zarpen zum VfL. Mutter Petra Schröder, die seit sechs Jahren beim TSV Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranführt, sagt: „Es war im Interesse beider Vereine, denn in Zarpen wären wir schnell an unsere Grenzen gestoßen.“ Im Verein taucht Sabrinas Name noch immer in der ewigen Bestenliste auf. „Als Dreijährige hatte ich bei einem Sportfest einen vereinsinternen Mehrkampf-Rekord aufgestellt und diesen ein Jahr später noch einmal verbessert“, sagt die 15-Jährige und lacht. „Bis heute hat sich niemand an diese Spitzenleistung herangetraut.“

Sabrinas Paradedisziplin ist und bleibt aber der Hochsprung. Studt hegt keine Zweifel, dass sie die DM-Norm (1,66 Meter) ebenfalls erfüllen wird. „Die Vorgabe hat sie auf jeden Fall in den Beinen“, sagt der Coach. In Absprache trainiert die junge Athletin seit Jahresbeginn ab und an bei Sven Schroeder, dem Landestrainer für Weit- und Hochsprung. Sabrina: „Technisch habe ich mich seitdem auf jeden Fall verbessert und bin sicher, dass bei mir noch viel Luft nach oben ist.“

Ahrensburgs John Schlegl und Großhansdorfs Ole Grammann reisen ebenfalls zur DM

Die 15-Jährige besucht in Reinfeld die neunte Klasse der Immanuel-Kant-Schule. Nach dem Abitur möchte sie Sport studieren. „So kann ich später mein Hobby hervorragend mit dem Beruf verbinden“, sagt sie.

Bei den Landesmeisterschaften in Kiel haben sich mit John Schlegl vom Ahrensburger TSV und Ole Grammann vom SV Großhansdorf (2891) zwei weitere Leichtathleten aus Stormarn die Teilnahme an den deutschen Schülermeisterschaften in Lübeck gesichert. Im Blockwettkampf Wurf (M 15) hatte John mit 2987 Punkten die Nase vorn und qualifizierte sich über 80 Meter Hürden in 11,37 Sekunden ein weiteres Mal für die Einzelmeisterschaften in Köln. Dort startet der 14-Jährige ebenfalls über 100 Meter und im Weitsprung.

Ole überbot in der gleichen Altersklasse im Blockwettkampf Sprint mit 2891 Zählern die geforderte Punktzahl. Zudem gelang ihm mit 6,28 Metern im Weitsprung nicht nur der weiteste Satz, sondern auch eine weitere Qualifikation für einen DM-Einzelwettbewerb. Dieses gelang ihm zuvor bereits über 100 Meter, 300 Meter sowie im Hochsprung. In den jüngeren Altersklassen überzeugte vor allem Miriam Stefaniak vom Ahrensburger TSV, die im Blockwettkampf Sprint der weiblichen Jugend W 12 mit 2251 Punkten den Wettbewerb dominierte.

Bei den M-13-Jungen glänzte Tim Rummelhagen: Der Leichtathlet des TSV Trittau erreichte im Blockwettkampf Sprint mit 2305 Zählern den zweiten Platz. Über einen dritten Rang freuen durfte sich Hanna Rummelhagen. Der Schülerin vom TSV Trittau reichten im Blockwettkampf Lauf (W 12) 2108 Punkte für die Bronzemedaille. Die gleiche Platzierung erreichten Finn Wehlte vom Ahrensburger TSV in der Altersklasse M 14 (2415 Punkte, Blockwettkampf Sprint) und Lina Dittler (W 13, 2323 Punkte), die für die LG Reinbek-Ohe im Blockwettkampf Sprint an den Start ging.