Reinbek. Demografie: 60 Prozent der Reinbeker sind älter als 40, jeder zweite Stormarner ist über 50. Die Herausforderungen sind groß.
Wie wollen wir im Alter wohnen? Wie wollen wir im Alter leben? In einer alternden Gesellschaft sind diese Fragen entscheidend. Impulse für mögliche Antworten könnte die Zukunftswerkstatt liefern. Die veranstaltet die Volkshochschule in Kooperation mit dem Kreis Stormarn am Donnerstag, 14. September, im Reinbeker Rathaus. Sie steht unter dem Motto „Gestern Babyboomer, heute Best Ager – und morgen?“. Das Projekt startete in Bad Oldesloe mit der Wanderausstellung „Altersbilder“ und einer ersten Zukunftswerkstatt im Juni.
Die zweite folgt nun in Reinbek. Von 17 bis 20 Uhr wollen Mitarbeiter der Kreises herausfinden, wie die Best Ager in Reinbek – Menschen in der zweiten Lebenshälfte – zu den Themen Wohnen mit Anschluss, ehrenamtliches Engagement und Altern mit internationaler Familiengeschichte stehen und wie sie sich ihre Zukunft konkret in Reinbek vorstellen. Mit einem Impulsvortrag zum Thema „Alter hat Zukunft“ von Karin Haist, Programmleiterin Demografische Zukunftschancen der Körber-Stiftung Hamburg, beginnt die Veranstaltung. Darauf folgen die drei Themenblöcke, die in einzelnen Gruppen erarbeitet werden sollen. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen über die VHS sind erwünscht.
Alterndes Stormarn: Schon jetzt ist nahezu jeder zweite älter als 50 Jahre
Von ungefähr kommt das Thema nicht, schon jetzt ist nahezu jeder zweite Stormarner (48 Prozent) laut Kreisverwaltung älter als 50 Jahre. In Reinbek sind laut Einwohnerstatistik aus dem Jahr 2022 60 Prozent der Bevölkerung älter als 40 Jahre alt. Tendenz weiter steigend. Auch deshalb schneidet der Kreis beim Zukunftsatlas der Bertelsmann-Stiftung schlecht ab. Nicht nur Arbeitgeber stellt das zukünftig bei der Nachwuchssuche vor große Herausforderungen, auch die Bereiche Städtebau, Mobilität und Ehrenamt müssen sich an die alternde Gesellschaft anpassen.
Die VHS Sachsenwald hat das in ihrem Programm schon getan. Die überwiegende Zahl der Hörer gehören schon jetzt der Generation 50plus an, sagt Simon Bauer, Leiter der VHS Sachsenwald, bei der Vorstellung des neuen Herbst-Programm-Hefts. Das wird jetzt an alle Haushalte in Reinbek, Wentorf und Oststeinbek verteilt und fällt umfangreicher aus als alle bisherigen.
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Das liegt an der Kooperation der drei Gemeinden. „Wir bieten 50 Kurse mehr an, 20 davon in Oststeinbek“, sagt Bauer. Darüber ist Oststeinbeks Bürgermeister Jürgen Hettwer sehr froh, denn in der Vergangenheit war das Angebot der bis dato ehrenamtlich organisierten VHS stark eingeschränkt. Für ihn und die Oststeinbeker ist die Kooperation ein Gewinn. Sie versprechen sich ein vielfältigeres Angebot: von Malaysisch kochen über Englisch lernen bis hin zu einem Vortrag über Stromerzeugung mit PV-Anlagen.
Die neue Kooperation soll auch neue Hörer anlocken. Diejenigen, die unsicher sind, sollten sich die Probier-dich-aus-Woche vormerken. Von Montag, 4. September, bis Freitag, 8. September können Interessierte in zwölf Stunden in die Bereiche Sprache, Gesundheitsbildung, Kultur und Kreativität reinschnuppern. „Die Nachfrage danach ist groß. Das Angebot wird gern angenommen“, ist die Erfahrung von Simon Bauer. Anmeldungen sind ab sofort möglich.