Reinbek. Bei der Stadtmeisterschaft im Freizeitbad Reinbek sahnten Vater und Söhne kräftig ab. Für ihr Hobby fahren sie durch ganz Deutschland.

Die Schlange an Menschen im Kassenbereich des Freizeitbades war am Sonnabend lang, die Aufregung unter den Wartenden groß. Einige – wie Sebastian Rüdiger (29) aus Fulda – haben einen langen Weg auf sich genommen, um bei der Reinbeker Stadtmeisterschaft im Rennrutschen dabei sein zu können.

55 Jungen und Mädchen, Männer und Frauen haben sich die Gaudi nicht entgehen lassen und sind dreimal auf Zeit die 70 Meter lange Rutsche mit den Füßen voran runtergerutscht. Die Zahl der Teilnehmer entsprach damit dem Vor-Corona-Niveau, was das Team um Freizeitbad-Geschäftsführer Holger Kehl sehr gefreut hat. „Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause waren wir verunsichert, wie viele kommen würden“, sagt Kehl.

Rennrutschen im Freizeitbad Reinbek: Familie Köhnke holt zweimal Gold

Bei der Wedeler Familie Köhnke war der Termin zur Rutschmeisterschaft schon länger im Kalender eingetragen. Vater Andreas Köhnke (53) und seine Söhne Cederic (17) und Lenius (12) sind echte Rutschprofis und haben schon viele Pokale gewonnen. Sie kennen alle Tricks und wissen, worauf es beim Rutschen ankommt: Kein Wunder, dass Andreas Köhnke auch bei diesem Rennen mit 8,92 Sekunden wieder als Sieger in seiner Altersklasse hervorging. Dicht auf den Fersen folgte ihm Sohn Cederic (17). Der war nur vier Hundertstel langsamer und landete auf dem zweiten Platz. Der jüngste Spross Lenius holte in seiner Altersklasse den Titel.

„Ich bin da so reingerutscht“, sagt Andreas Köhnke, auf die Frage nach dem ungewöhnlichen Hobby. Er sei schon als Kind eine Wasserratte und immer auf Rutschen unterwegs gewesen, gesteht der Versicherungsfachwirt. Eine Leidenschaft, die er an seine Söhne weitergeben konnte. „Es ist großartig, dass wir als Familie ein gemeinsames Hobby haben und zusammen quer durch Deutschland reisen“, sagt Sohn Cederic. Von Damp bis zur Therme in Erding in Bayern sind sie das ganze Jahr über in ihrer Freizeit unterwegs.

Bürgermeister von Reinbek übergibt die Pokale

Die Gewinner der Stadtmeisterschaft im Rennrutschen mit Freizeitbadleiter Holger Kehl (h. l.) und Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer (h. r.).
Die Gewinner der Stadtmeisterschaft im Rennrutschen mit Freizeitbadleiter Holger Kehl (h. l.) und Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer (h. r.). © Imke Kuhlmann | Imke Kuhlmann

Sponsoren gibt es noch nicht, doch der ein oder andere Hotelgutschein oder Eintrittskarten für Events springe schon mal raus, sagt Andreas Köhnke. Vor der Pandemie haben Andreas und Cederic Köhnke an 23 Wettbewerben im Jahr teilgenommen. „Das Schönste an dem Hobby ist, gemeinsam Spaß zu haben“, sagt Andreas Köhnke, dessen größte Konkurrenten mittlerweile seine eigenen Söhne sind.

Bei den Mädchen in Reinbek siegte Ida Hain in der Altersklasse unter 15 Jahren mit 11,07 Sekunden, Platz zwei belegte die erst achtjährige Emily Ehmke mit 11,11 Sekunden. Bei den Damen nahm Regina Reckewerth mit einer Zeit von neun Sekunden den Pokal mit nach Hause und ist nun Stadtmeisterin im Rennrutschen.

Die Preise überreichte der Schirmherr und bekennende Rutschfan Bürgermeister Björn Warmer. Da es die 13. Stadtmeisterschaften waren, gab es noch einen Sonderpreis für denjenigen, der am nächsten an die 13 Sekunden herankam. Den bekam mit 12,99 Sekunden die zwölfjährige Alessa. Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde, eine Medaille und kleine Geschenke.