Reinbek/Oststeinbek. Oststeinbek zahlt Reinbek 20.000 Euro, die VHS Sachsenwald übernimmt die Verwaltung der bisher ehrenamtlichen VHS. Das sind die Vorteile.

Der Personalmangel schlägt sich nicht nur in der Wirtschaft nieder, auch in der Erwachsenenbildung sind Dozentinnen und Dozenten rar gesät. „Wir brauchen dringend neue Kursusleiterinnen und Kursusleiter“, sagt Simon Bauer, Leiter der Volkshochschule Sachsenwald. Deshalb würde er die Kooperation mit der Volkshochschule Oststeinbek sehr begrüßen. Die hätte sowohl für Reinbek als auch für Oststeinbek eigentlich nur Vorteile, stellt er fest. Die Synergie-Effekte könnte man vor allem aus seiner Arbeit und der seines Teams in der Verwaltung der VHS Sachsenwald ziehen.

Kursusleiter können beispielsweise am selben Tag Englisch in Reinbek unterrichten und dann noch nach Oststeinbek fahren, um dort weitere Kurse zu geben. „Für unsere Dozentinnen und Dozenten ist es nicht attraktiv, nur eine Stunde pro Tag oder gar pro Woche zu geben“, sagt der VHS-Leiter. Das Programm mit etwa 250 Angeboten kann so mit neuen Kursusleitern optimiert werden. Die Hörerinnen und Hörer (In Reinbek waren es im zweiten Halbjahr 2022 etwa 2200) erhalten ein breiteres Angebot, und Reinbeks Haushalt wird um 20.000 Euro entlastet, die Oststeinbek an die Stadt Reinbek zahlt.

Politik bereitet Duett der Volkshochschulen vor

Auf Verwaltungsebene waren sich beide Kommunen schnell einig: Die Rathausteams haben einen Entwurf für eine Kooperation erarbeitet, der Dienstagabend noch im Reinbeker Kulturausschuss beraten und beschlossen werden soll, damit die Satzung am 1. März in Kraft treten kann. „Wir brauchen die Zeit, um unser erstes gemeinsames Kursusprogramm für das Herbstsemester 2023 zu entwickeln“, erklärt Simon Bauer. Die Volkshochschule Reinbek würde alle leitenden und organisatorischen Aufgaben übernehmen.

Bereits 2013 sollte die Verwaltung auf Beschluss der Politik prüfen, ob Reinbeks Volkshochschule nicht von der Zusammenarbeit mit einer benachbarten Bildungseinrichtung profitieren könnte. Die Wunschkandidatin VHS Glinde fiel aus, weil sich die Glinder Politiker für ein anderes Modell entschieden haben. Oststeinbeks ehrenamtliche Leitungsstelle aber ist seit mehr als zwei Jahren vakant, das Angebot deutlich abgespeckt. Die Geschäfte führt zurzeit eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung mit fünf Stunden in der Woche. „Das ist nicht zu leisten“, stellt Simon Bauer fest. Einziger Nachteil sei die Entfernung zwischen den beiden Kommunen. Die Sitzung des Kulturausschusses in der Begegnungsstätte Neuschönningstedt (Querweg 13) beginnt am Dienstag, 14. Februar, um 19.30 Uhr.