Bad Oldesloe. Die Sparkasse Holstein schränkt nach den jüngsten Überfällen mit Sprengstoff den Betrieb ein. Was sich für Kunden künftig ändern wird.
Nach den Raubüberfällen mit Sprengstoff auf zwei ihrer Geldautomaten in den vergangenen Monaten zieht die Sparkasse Holstein Konsequenzen: Wie das Kreditinstitut auf Facebook mitteilte, werden die Selbstbedienungsfilialen ab sofort in den Nachtstunden geschlossen. Kunden ist es demnach in der Zeit zwischen 23 Uhr und 6 Uhr nicht mehr möglich, an den Automaten in den SB-Bereichen Geld abzuheben. Die Maßnahme sei Teil „umfassender Sicherheitsaspekte“, so die Sparkasse.
„Uns ist es wichtig, die Menschen in unserem Geschäftsgebiet zu schützen. Daher haben wir uns nun zu einem Schritt entschieden, den andere Finanzdienstleister bereits gegangen sind“, heißt es zur Begründung. In der letzten Zeit habe die Zahl der versuchten Sprengungen von Geldautomaten bundesweit zugenommen.
Stormarn: Sparkasse Holstein schließt nachts SB-Filialen
„Obwohl die Sicherheitsvorkehrungen zur Abwehr von kriminellen Aktionen hoch sind, schrecken die Täter nicht davor zurück, Sprengstoff mit enormer Detonationskraft einzusetzen“, so die Sparkasse. Dabei nähmen die Kriminellen weder Rücksicht auf die Gefährdung von Menschenleben, etwa bei darüber liegenden Wohnungen, noch auf die Entstehung von erheblichen Sachschäden an Räumlichkeiten und dazugehörigen Gebäuden.
Drei Unbekannte hatten in der Nacht auf Montag, 14. November, versucht, einen Geldautomaten in einer SB-Filiale der Sparkasse im Reinbeker Stadtteil Neuschönningstedt zu sprengen.
An das Geld gelangten die Täter nicht, richteten aber immensen Sachschaden an. Der kleine Geschäftsraum an der Möllner Landstraße wurde vollkommen zerstört, ein Statiker musste das Gebäude, in dessen Obergeschoss sich Wohnungen befinden, untersuchen. Im April hatte es bereits einen ähnlichen Fall in Sereetz (Kreis Ostholstein) gegeben.