Reinbek. Freiwillige Feuerwehrleute aus Ohe besuchen Partnerwehr in Finnland. Dort gibt es nicht nur Geschenke, sondern auch Auszeichnungen.

Der Empfang in Padasjoki war herzlich: Zum ersten Mal nach 2014 konnten jetzt 25 Freiwillige Feuerwehrleute im Alter von 9 bis 75 Jahre ihre befreundete Feuerwehr in Finnland besuchen. Die zuvor geplanten Treffen wurden wegen Corona abgesagt. Jetzt waren sowohl Mitglieder der Kinder- und der Ehrenabteilung als auch Partnerinnen und Partner dabei.

„Die Pandemie hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Gemeindewehrführer Oliver Selke. Padasjoki ist 1471 Kilometer weit von Ohe entfernt und liegt in Südfinnland, etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Helsinki. Seit knapp 50 Jahren schon sind die beiden Wehren „verbrüdert“.

1974 wurde die Feuerwehr-Freundschaft begründet

1974, als einige Feuerwehrleute aus Ohe den Musikzug der Feuerwehr Schönningstedt nach Finnland begleiteten, erklärte der Direktor der finnischen Landesfeuerwehrschule in Helsinki, Erkki Saksa, es wäre schön, wenn es eine weitere deutsch-finnische Partnerschaft gebe. Die damaligen Wehrführer Hans-Heinrich Hackmack (Feuerwehr Ohe) und Tapani Hytti (Padasjoki) ergriffen die Gelegenheit, begründeten noch während der Reise die Verbrüderung.

Zum 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Ohe überraschten die finnischen Freunde die Oher mit einem besonderen Geschenk: einer Blockhaussauna. Die Oher hingegen brachten ein anderes Mal ihr ausgemustertes, aufgearbeitetes Tanklöschfahrzeug nach Padasjoki mit. Zuletzt wollten die Retter das 30. Bestehen des Ohe-Platzes in Finnland feiern. Das wurde jetzt nachgeholt.

Die Oher brachten eine hölzerne Sitzbank mit nach Finnland

Diesmal schenkten die Oher eine hölzerne Sitzbank für den Platz. Außerdem hatten sie silberne und eine goldene Medaille für die internationale Zusammenarbeit vom Deutschen Feuerwehrverband dabei, für Niko Aradie Gold, für Ari Rantanen, Aleksi Mertsalmi und Teemu Mäkiniemi gab es Silber.

„Unsere Freundschaft hält schon so lange, weil wir für die gleiche Sache kämpfen“, sagt Olivier Selke. „Wir retten Menschenleben und löschen Feuer. Das ist hier so wie zu Hause.“ Er ist sicher, dass die Freundschaft andauern wird, weil sowohl die Vorgänger wie die aktuellen Retter in Padasjoki und in Ohe es immer wieder schaffen, auch die Jugend für diesen Austausch zu begeistern.

„Die Gastfreundschaft der Finnen ist immer großartig“, schwärmt Selke. Diesmal waren die meisten Gäste vier Tage in Blockhütten mit Sauna direkt am See untergebracht – mitten in der Natur. „So etwas können wir unseren finnischen Freunden nicht bieten.“ Die Einladung nach Ohe zum 50-Jährigen der Verbrüderung für 2024 steht aber bereits.