Reinbek. Bei Behördengängen helfen, die Sprache lehren, Fahrdienst anbieten – der Bedarf an Ehrenamtlichen ist in Reinbek groß.

Die Flüchtlingsinitiative Reinbek (FIR) sucht Mithelfende, um den zusätzlichen Aufgaben gerecht werden zu können, die infolge der aus der Ukraine zu erwartenden Flüchtlinge erwachsen dürften. „Wir brauchen jetzt dringend Hilfe“, sagt Maria Mannchen im Namen aller, die sich seit 2015 in der FIR engagieren. „Wir appellieren an alle Reinbekerinnen und Reinbeker: Helfen Sie uns, im Interesse der hilfesuchenden Menschen. Denn nur gemeinsam schaffen wir das!“

Reinbeker Initiative 2019 mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet

Während die Stadt Reinbek mit Unterkunft und Dolmetschern hilft (Angebote an ukraine@reinbek.de), unterstützt die Initiative die Geflüchteten bei der Integration und der Bewältigung des neuen, fremden Alltags, etwa in Behörden, beim Spracherwerb und nicht zuletzt bei der Wohnungs-, der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche. Jüngst hat ihre freiwillige Arbeit für Geflüchtete aus Afghanistan wieder an Bedeutung gewonnen. „Nun wollen wir natürlich auch den zu erwartenden ukrainischen Flüchtlingen unsere Hilfe anbieten“, sagt Roderich Ziehm. „Darum werden Ehrenamtliche und ihre Hilfe dringend benötigt.“ Er und seine Frau Bernhild Ziehm wurden für ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe 2019 mit Reinbeks Bürgerpreis geehrt.

„Behördenformulare sind für die Geflüchteten meist eine riesige Hürde“, weiß Mitstreiter Klaus Köhn. „Deshalb unterstützen wir jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr an der Borsigstraße unter dem Motto ‚Wir helfen dir‘ Menschen beim Ausfüllen von Formularen“. (Kontakt: 0170/489 67 00 und fluechtlingsinitiative-reinbek@web.de). Karin Tillmanns koordiniert die ehrenamtlichen Angebote zum Spracherwerb (040/722 11 78; karin.tillmanns@gmail.com).

„Denn Deutsch sprechen zu können ist das A und O für die Integration“, sagt sie. „Art und Umfang des Engagements können individuell gewählt werden.“ Sowohl in Alt-Reinbek (Erika Tischler, Et-hh43@web.de) als auch in Neuschönningstedt (Maria Mannchen, 0157/ 54 44 28 90; Maria.mannchen@gmail.com) gibt es für geflüchtete Frauen und ihre Kinder ein wöchentliches Frauencafé. Dort können sie bei Kaffee und Kuchen ungezwungen mit den Kindern spielen, Deutsch sprechen und über ihre Anliegen besprechen. „Herzlich willkommen sind auch Ehrenamtliche, die Fahrdienste zu Behörden und Ärzten übernehmen können“, sagt Bernhild Ziehm. Auch Spenden sind der Flüchtlingsinitiative willkommen.