Reinbek. Isabel Pegelow bekommt Urkunde für Bleistiftzeichnung zum realen und virtuellen Leben. Sie besucht die Sachsenwaldschule.

Die „Europäische Bewegung Deutschland“ (EBD) ist das größte Netzwerk für Europapolitik in unserem Land. 257 Mitgliedsorganisationen aus Gesellschaft und Wirtschaft sind an dem überparteilichen Zusammenschluss beteiligt. Jährlich schreibt die EBD einen europäischen Schülerwettbewerb aus. Europaweit haben diesmal rund 43.000 Schüler daran teilgenommen.

Die Reinbekerin Isabel Pegelow hat es unter die Top 500 geschafft. „Kunst gehört zu meinen Lieblingsfächern“, sagt die 14 Jahre alte Schülerin. Ihre Kunstlehrerin Steffi Koslowski brachte den Wettbewerb an die Sachsenwaldschule in Reinbek. In der achten Jahrgangsstufe thematisierte sie mit rund 50 Jugendlichen die Aufgabe.

Das einzige Schwarz-Weiß-Bild im gesamten Wettbewerb

Ziel des europaweiten Kreativwettbewerbs ist es, Kinder und Jugendliche zu einer Auseinandersetzung mit aktuellen europäischen Themen zu ermutigen. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD). „Digital EU – and YOU?!“ lautete das Motto in diesem Jahr.

„Die Covid-19-Pandemie führt uns eindrücklich vor Augen, wie wichtig die Digitalisierung für unser Zusammenleben in Europa ist“, heißt es auf der Homepage der Organisation. Ob Bild, Text oder Video, selbst komponierter Hip-Hop, eine Plakatserie oder Poetry Slam -- der Fantasie zur Umsetzung waren keine Grenzen gesetzt. Isabel Pegelow entschied sich für eine Bleistiftzeichnung. „Ich war die Einzige im gesamten Wettbewerb, die ein Schwarz-Weiß-Bild abgegeben hat“, sagt sie.

Ein Buch und ein Smartphone stehen für die beiden Seiten

Mit ihrem Werk will sie einen Vergleich zwischen realer und virtueller Welt darstellen. Ein Buch und ein Smartphone stehen für die beiden Seiten. Positive und negative Gefühle zeichnen das Bild aus. Tränen und Lachen, aber auch das Schweigen, das für sie die Einsamkeit beim Homeschooling beschreibt. Die häusliche Gewalt, die während der Corona-Pandemie zugenommen hat, thematisiert sie durch eine geballte Faust. Dahinter ein Netz, das alles verbindet.

Im September erhielt Isabel Pegelow in Anwesenheit von der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien (CDU) die Urkunde für den Bundespreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Ihre Kunstlehrerin sieht ein besonderes Talent

„Das ist ein großartiger Erfolg der Schülerin. Ich finde es bewundernswert, wie differenziert ein so junger Mensch die Thematik sieht“, sagt Helga Scheller-Schiewek, Leiterin des Reinbeker Gymnasiums. Kunstlehrerin Steffi Koslowski sieht in Isabel Pegelow ein besonderes Talent. Und so nimmt die Schülerin, die inzwischen in der neunten Klasse ist, im Zuge der Begabtenförderung bereits an Kursen der Stufe zehn teil.

Isabel würde gern einmal hauptberuflich als Künstlerin arbeiten. Doch die Sorge, das Leben damit finanzieren zu können, halte sie davon ab. „Aber Kunst werde ich immer machen“, sagt sie.