Reinbek. 30 Millionen Euro investiert die Stadt in das Schulzentrum Mühlenredder. Weiteres Geld ist erforderlich - auch für andere Schulen.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten im Schulzentrum am Mühlenredder nähern sich der Fertigstellung. Von Februar an sollen die Schüler in den neuen Räumen lernen. Die Stadt investiert die Rekordsumme von 30 Millionen Euro. Nun kommt mehr als eine Viertelmillion Euro hinzu, 137.000 Euro davon sollen in die Digitalisierung und in hochmoderne und leistungsfähige Netzwerktechnik fließen.

Den Halbleitermangel, der Teile der deutschen Wirtschaft hart trifft, bekommt auch die Stadt zu spüren. Für ein flächendeckendes WLAN braucht es in den Schulen sogenannte Switches und Access Points, die Halbleiter enthalten. Und die sind nicht nur Mangelware, sondern auch entsprechend stark im Preis gestiegen.

Reinbek investiert in Ausbau und Modernisierung der Schulen

Weitere 65.000 Euro sollen in neues Mobiliar fließen, da das alte schon zu sehr abgenutzt ist. Ungeplant ist auch der Einbau neuer Bühnentechnik im Wert von 80.000 Euro. Eine Nachrüstung zu einem späteren Zeitpunkt wäre teurer geworden. „Die Mehrausgaben in Höhe von 282.000 Euro sind notwendig“, sagt Antje Pfeiffer (CDU), Finanzausschussvorsitzende, mahnt aber eine umsichtigere Planung an.

Die Summe soll aus der Stadtkasse bestritten werden. Und die ist dank Steuermehreinnahmen gut gefüllt. Rund 1,1 Millionen Euro hat die Stadt mehr in der Kasse, unter anderem durch Mehreinnahmen bei der Einkommensteuer (785.000 Euro) und der Umsatzsteuer (151.000 Euro).

„Wir werden aller Voraussicht nach das Haushaltsjahr mit einem leichten, fünfstelligen Plus abschließen“, sagt Pfeiffer. Überrascht war sie darüber nicht. „Wir hatten ja schon in 2020 gesehen, dass die Wirtschaft robust ist. Die großen Pleiten sind dank der Staatshilfen ausblieben.“ Ende 2020 verzeichnete Reinbek am Jahresende ein überraschendes Plus von sechs Millionen Euro.

Rathausumbau oder neue Feuerwehrwache

Trotzdem schaut Pfeiffer mit gemischten Gefühlen in die Zukunft: „Wir haben sehr viel vor. Es steht der Neubau von drei Feuerwehrwachen an. Das Rathaus muss renoviert, die Sportplätze erneuert, neue Kitaplätze geschaffen werden, und Klimaschutzmaßnahmen kosten auch Geld. Das geht nicht alles auf einmal und ist jetzt eine Frage der Priorisierung.“

Und auch in die Schulen will Reinbek 2022 weiter investieren. 300.000 Euro sollen in die Gertrud-Lege-Grundschule fließen. Es fehlt an Räumen für den Unterricht und die Nachmittagsbetreuung. Rund 1000 Quadratmeter zusätzliche Fläche wird benötigt, hat eine Analyse des Architekturbüros Luchterhandt und Partner ergeben. Wie der Platz geschaffen werden kann, soll nun geplant werden.

Ein ähnliches Bild ergibt sich am Gymnasium Sachsenwaldschule. Nach der Rückkehr zu G9 wird es an der Schule eng. Ab dem Schuljahr 2023/2024 fehlen fünf Klassenräume. Langfristig aber ist auch hier absehbar, dass das Backsteingebäude aus dem Jahr 1926 den pädagogischen Anforderungen von heute nicht mehr entspricht. Eine Bedarfsanalyse soll jetzt durchgeführt werden. 75.000 Euro werden dafür veranschlagt.