Reinbek. Schlechte Nachrichten vom Reinbeker Bürgermeister: Der Neubau der Feuerwache wird noch teurer und später fertig.

Nach zehn Jahren politischer Debatten, Architektenwettbewerb und Planungen wird jetzt gerade die Baustelle für die neue Feuerwache am Mühlenredder erschlossen. Die Straße muss noch bis Ende des Jahres gesperrt bleiben. Nun hat Bürgermeister Björn Warmer den Politikern des Hauptausschusses mitgeteilt, dass die Holzarbeiten für das Gerätehaus noch einmal ausgeschrieben werden mussten, weil sich zunächst keine Firma gefunden habe.

Jetzt verhandelt die Verwaltung gerade mit den neuen Bewerbern. Um sich dabei einen finanziellen Spielraum zu erhalten, ist sie etwas schmallippig, was die Kostensteigerungen angeht. Insgesamt lägen die Kosten bei einer Million Euro mehr als bei den zuletzt angesetzten 11,6 Millionen Euro.

Eine erneute Kostensteigerung musste der Bürgermeister den Politikern beichten

Mit eingerechnet seien dabei Mehrkosten für die Erdbauarbeiten, für den Rohbau und den Estrich sowie Minderkosten für die Einrichtung der Baustelle und den Gerüstbau, berichtete Björn Warmer der Politik. Er räumte ein: „Durch die erneute Ausschreibung liegen wir etwa zwei Monate hinter dem Zeitplan. Deshalb können wir den Termin für die Fertigstellung im November 2022 nicht halten, es wird eher 2023.“

Kritische Nachfragen gab es von den Politikern dazu, ob alle Förderungsmöglichkeiten ausgeschöpft worden seien. Der Stadtverordnete Klaus-Peter Puls (fraktionslos) hakte nach, warum Reinbek nicht eine ebenso hohe Förderung für ihren Feuerwehrneubau erhalte wie die Nachbargemeinde Wentorf. Reinbek soll mit 300.000 Euro vom Land Schleswig-Holstein unterstützt werden.

Warum wird die neue Feuerwache in Wentorf höher gefordert als die in Reinbek?

Denn wie berichtet, fördert der Bund den Wentorfer Neubau, dessen Kosten bisher auf 9,3 Millionen Euro geschätzt werden, mit 4,5 Millionen Euro als Pilotprojekt für den Vorbildcharakter seiner Holzbauweise. Dabei hat Reinbek seinen Entwurf von Jan Derveaux und Rimpau & Bauer Architekten bereits im Jahr 2015 ausgewählt. Der Bau soll ebenfalls mit Holz errichtet werden.

Die Idee für die Förderung des Wentorfer Neubaus hatte Dr. Thomas Peters, Direktkandidat des Wahlkreises 10 Herzogtum Lauenburg/Stormarn für die CDU. Sein Vorgänger, Bundestagsabgeordneter Norbert Brackmann, hatte sich für die Förderung eingesetzt – mit Erfolg. Der Fokus liegt hier allerdings auf der nachhaltigen Bauweise, denn der Bund fördert weder die Sanierung noch den Neubau von Feuerwehren.