Wentorf. Thomas Peters will für die CDU die Nachfolge von Norbert Brackmann im Wahlkreis 10 (Herzogtum Lauenburg/Stormarn) antreten.

Im Carport von Thomas Peters stapeln sich noch Wahlplakate. Er öffnet selbst – kein Wunder, seine Frau Peggy und die beiden Kinder Hanna (10) und Jonas (16) sind unterwegs. Nur Hündin Maari liegt abwartend auf der Bank im Flur. Sie begleitet uns in das große und aufgeräumt wirkende Wohnzimmer. „Schüchtern ist sie eigentlich nicht mehr“, erzählt der 46-Jährige. „Wir haben sie aus dem Tierschutz, anfangs war sie richtig unterwürfig.“ Heute begleite sie ihn auch beim Joggen ganz entspannt, zieht ihn regelrecht mit.

Die Sonne scheint von der Terrasse herein. Beeindruckend: In einem wandfüllenden Regal ist in jedem Fach eine andere Gin-Flasche inszeniert. Jede wird von einem Spot beleuchtet. „Ab und an trinke ich gern einmal einen Gin-Tonic“, sagt der Direktkandidat für die CDU (Wahlkreis 10, Herzogtum Lauenburg/Stormarn), der bei Kaffee und Wasser erzählt, wie es ihn in die Politik verschlagen hat.

Bei der Bundestagswahl 2021 den Wahlkreis für die CDU gewinnen

„Ich bin schon zu meinen Schulzeiten in Lemgo mit der Kommunalpolitik in Kontakt gekommen. Damals waren die Fahrradstellplätze in der Diskussion. Ich habe mit allen Fraktionen gesprochen und merkte, dass man sich engagieren muss, will man vor Ort etwas ändern. Meckern hilft nicht.“ Eine Erfahrung, die ihn nachhaltig geprägt hat: Mit 14, 15 Jahren wird er Mitglied der Jungen Union, zwei Jahre später tritt er in die CDU ein.

„Für die CDU habe ich mich einerseits entschieden, weil sich die Wertvorstellungen der Christdemokraten mit meinen weitestgehend decken. Ich war damals auch sehr in der Kirche engagiert. Außerdem ist die CDU eine Volkspartei mit breitem Fundament, vom Arbeitnehmer- bis zum Arbeitgeberflügel.“

Bereits als Jugendlicher politisiert worden

Seine Generation sei damals in Lemgo politisch aktiv geworden, ob bei den Jusos oder bei der Jungen Union. „Ein guter Schulfreund von mir hat die Julis gegründet“, berichtet er.

Durch die Arbeit landet er in Hamburg. „Wir sind in Wentorf hängengeblieben, haben hier unsere Heimat gefunden“, sagt der Unternehmer. „Für mich war immer klar, wenn ich irgendwo bin, werde ich kommunalpolitisch aktiv. Denn ich will etwas vor Ort bewegen, mit den Menschen in Kontakt sein und immer wieder erfahren, warum ist das eigentlich so.“

Engagement auf kommunaler Ebene

Und das setzt er ab 2010 auch im Planungsausschuss um, 2018 wird er zum Gemeindevertreter gewählt. Heute ist er unter anderem Mitglied des Planungs- und Umweltausschusses, des Hauptausschusses sowie im Hauptausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg.

„Die Kommunalpolitik zeichnet sich ja oft durch kleine Dinge aus“, sagt er und nennt als Beispiele seiner politischen Erfolge einen Zebrastreifen auf der Danziger Straße sowie auf Kreisebene, dass er sich vor zwei Jahren, als es Probleme mit der Müllabfuhr gab, er sich massiv gegen eine Kommunalisierung der Entsorgung eingesetzt habe.

Thomas Peters hatte die Idee für die Förderung der Feuerwehrwache

„Dann wären die Gebühren gestiegen“, ist er sicher. „Durch die neue Ausschreibung aber haben wir hier die niedrigsten Gebühren der Region.“ Fachbetriebe hätten außerdem eine dickere Personaldecke als kommunale Betriebe.

Moment, da war doch noch etwas? Was ist mit der Förderung der neuen Wentorfer Feuerwehrwache in Höhe von 4,5 Millionen Euro? Stammte die Idee, das Wentorfer Projekt in innovativer Holzbauweise zu errichten, nicht von ihm? Diese hat den Weg für das Förderprogramm frei gemacht. „Stimmt“, sagt er. Angemeldet habe das Projekt allerdings Norbert Brackmann, dessen Nachfolge er jetzt antreten möchte.

Bewunderung für den Vorgänger

„Ich bewundere ihn dafür, dass sich immer so unglaublich für seinen Wahlkreis 10 eingesetzt hat.“ Er beneide Norbert Brackmann um die Ruhe, die er ausstrahle. „Da bin ich anders“, räumt der 46-Jährige ein. „Gemeinsam haben wir, dass wir beide etwas für unserem Wahlkreis erreichen wollen. Das ist mein erster Antrieb: Ich will meinen Wahlkreis vertreten.“

Der zweite sei, dass er als Unternehmer etwas beitragen möchte, dass die CDU wirtschaftspolitisch wieder so gut aufgestellt sein sollte, wie sie es einmal war. Es gibt so viele Familienunternehmen in vierter oder sogar fünfter Generation in der Region“, erzählt er. „Sie wollen alle hier bleiben und in klimaschützende Technologien investieren. Unser Manko ist aber, dass ihnen die Möglichkeiten fehlen.“ Bei der Umstellung der Produktionsprozesse auf Nachhaltigkeit mangele es oft an der Infrastruktur.

Kein Widerspruch zwischen Wirtschaft und Klimaschutz

„Wirtschaft und Klimaschutz sind kein Widerspruch. Aber bei der Phase des Umbruchs, dürfen wir nichts von oben erzwingen. Und wir müssen bedenken: Zur Nachhaltigkeit gehört nicht nur der Klimaschutz, sondern auch eine gewisse soziale Sicherheit für die Menschen.“ Denn man dürfe nicht nur in Wahlperioden denken. „Dieser Umbruch wird uns die nächsten 20 Jahre beschäftigen“, ist er sicher.

„Wenn wir keinen Grundkonsens haben, wird das nicht funktionieren.“ Denn auf die Gesellschaft komme einiges zu: „Einige Berufe werden wegfallen, neue entstehen. Wir wissen nicht einmal, welche. Wer weiß denn schon, ob meine Tochter noch einen Führerschein brauchen wird?“ Er will diesen Wandel mitgestalten.

  • Thomas Peters (46, CDU)

Familie: Ehefrau Peggy, die Kinder, Tochter Hanna (16), Sohn Jonas (16) und Hündin „Maari“ aus dem Tierschutz

Der Geschäftsführer einer Kapitalverwaltungsgesellschaft ist Jurist und engagiert sich seit 2009/2010 in Wentorfs Kommunalpolitik. Mit 14 Jahren trat er in die Junge Union ein, bereits zwei Jahre süäter in die CDU

Hobbys: Kicken im „FC Meniskus“, einem vereinslosen Zusammenschluss von Vätern, Joggen in der Lohe (meist abends) und seine Gin-Sammlung

Liebstes Reiseziel: In jüngster Vergangenheit vor allem Orte an der Ostsee. „Reiseziele sind mir gar nicht so wichtig, ich entdecke gern Neues, komme gern mit Menschen ins Gespräch.“ Die Familie wünscht sich eine Reise nach Island, er möchte am liebsten mal nach Skandinavien reisen.

Ich mag: „Fair und sachlich diskutieren. Aber auch: Mal einen Gin-Tonic trinken.“

Ich mag nicht: „Beleidigungen. Anfeindungen unter der Gürtellinie nehmen in der Politik leider zu.“