Bad Oldesloe. Wentorfer soll als Nachfolger von Norbert Brackmann Stormarn-Süd und Lauenburg in Berlin vertreten. Entscheidung war knapp.

Mit knapper Mehrheit haben die Delegierten der CDU Stormarn und Lauenburg in der Stormarnhalle in Bad Oldesloe Thomas Peters zu ihrem Bundestagskandidaten gewählt. Er soll den Abgeordneten Norbert Brackmann ablösen, der nicht erneut angetreten ist. Für Stormarn-Mitte und Segeberg ließ sich Gero Storjohann ein weiteres Mal zum Kandidaten küren – mit 88 Prozent der Stimmen. Er war der einzige Bewerber.

Peters kann 55 Prozent der Stimmen auf sich vereinen

Spannender gestaltete sich das Rennen um die Kandidatur in Stormarn-Süd und Lauenburg: In einem ersten Wahlgang erhielt Thomas Peters noch eine deutliche Mehrheit – 117 von insgesamt 244 Stimmen. Seine Konkurrenten Bettina Spechtmeyer-Högel und Rasmus Vöge bekamen jeweils 64 Stimmen: Gleichstand. Deswegen musste das Los entscheiden, wer von beiden in der Stichwahl gegen Peters antreten durfte.

Das Glück hatte Spechtmeyer-Högel. Die Todendorferin wurde unter anderem von der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) unterstützt, dem sozialen Flügel der CDU. Doch es reichte nicht. Im zweiten Wahlgang stimmten 55 Prozent der Delegierten für den promovierten Juristen und Familienvater aus Wentorf. „Für mich ist jetzt wichtig, dass die CDU als Einheit und geschlossen in den nächsten Bundestagswahlkampf geht. Nur gemeinsam sind wir stark und können uns auch gegen unseren politischen Gegner tatsächlich durchsetzen“, sagte Peters nach der Wahl.

Bundestagskandidat will soziale Medien stärker nutzen

In seiner Bewerbung hatte der Jurist die von Norbert Brackmann geleistete Arbeit gelobt und sich dafür ausgesprochen, noch näher und über andere Kanäle mit der Basis zusammenzuarbeiten: „Wir müssen uns schneller und intensiver mit den Ortsverbänden und unseren Mitgliedern austauschen und die Meinungen der Basis aufnehmen.“ Dafür wolle er die Möglichkeiten der sozialen Medien stärker nutzen: „Nah dran sein am Wahlkreis, was benötigt wird und wo der Schuh drückt; das ist mir wichtig.“

Nichts dürfte den Wahlkampf so dominieren, wie die Corona-Pandemie. Peters: „Die Bewältigung der Auswirkungen der Krise wird zu einem politischen Kraftakt und ich scheue diese Herausforderung nicht. Deswegen kandidiere ich.“ Unternehmensjurist Thomas Peters ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 27 Jahren ist der in Wentorf bei Hamburg wohnende Familienvater Mitglied der CDU und seitdem lokalpolitisch aktiv. Norbert Brackmann, der seit 2009 Mitglied des Bundestags ist und sich nicht erneut zur Wahl stellte, freute sich über die Nachfolge: „Es haben sich hier heute drei hervorragende Kandidaten zur Wahl gestellt und nur einer konnte gewinnen.“

Gero Storjohann trat als einziger Bewerber für das Amt an

Die Delegierten kürten Gero Storjohann mit 88 Prozent der Stimmen zum Kandidaten für Stormarn-Mitte.
Die Delegierten kürten Gero Storjohann mit 88 Prozent der Stimmen zum Kandidaten für Stormarn-Mitte. © Finn Fischer

Im Unterschied zu Brackmann meldete Parteikollege Gero Storjohann, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Stormarn-Mitte und Segeberg, erneut sein Interesse an vier weiteren Jahren in Berlin an. Konkurrenz musste der Bundespolitiker nicht fürchten. Die Basis sieht keinen Anlass, für Ersatz zu sorgen. 105 von 119 Delegierten gaben dem Segeberger ihre Stimme. Gero Storjohann gab sich kämpferisch. „Wir müssen dafür sorgen, dass gegen uns keine Regierung gebildet werden kann“, sagte er. Das gehe nicht mehr nur mit Wahlplakaten. Entschieden werde die Wahl im Internet. „Da müssen wir gut sein.“

Gero Storjohann ist bereits seit 2002 Mitglied des deutschen Bundestages. In der aktuellen Regierung ist der 62-Jährige Mitglied des Petitionsausschusses sowie des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur. Ob er noch einmal antreten werde, sei zu Hause natürlich diskutiert worden, wie er sagt: „Meine Altersgrenze liegt bei 67 Jahren. Ich freue mich über die erneute Chance und auf den Wahlkampf.“