Reinbek. Mitglieder des BUND haben Hinweisschilder im Krähenwald erneuert. An zwölf Stationen erfahren Passanten Wissenswertes zum Baumbestand.

Seit 2008 gibt es im Krähenwald in Reinbek einen Baumlehrpfad. Bereits ein Jahr später wurde er von der Stadt Reinbek mit dem ersten Preis im Umweltwettbewerb ausgezeichnet. Seit Kurzem gibt es neue Hinweisschilder. Ob Stiel-Eiche, Hain-, Rotbuche oder Lärche, an zwölf Stationen erhalten Spaziergänger auf den neuen, wetterfesten Hinweisschildern passende Informationen zu den Bäumen. Besondere Merkmale, Geschichte, Ökologie oder Größe der Pflanzen werden hier beschrieben und geben einen Überblick über die Bäume unserer Wälder.

Passanten stoppen, um die Informationen zu lesen

Jörg Lückemeyer, der bei der Ortsgruppe Reinbek/Wentorf des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) aktiv ist, hat sich ganz aktuell über die Arten, den Wuchs und die Vermehrung der ausgewählten Gewächse schlau gemacht. Als ausgebildeter Natur- und Landschaftsführer ist er häufig mit Gruppen auf dem ein Kilometer langen Lehrpfad unterwegs.

Ob auch Kitas oder Schulen sich ab und an auf den Weg machen, konnten die BUND-Beauftragten nicht beantworten, doch sie wissen genau, dass viele Spaziergänger, Jogger oder Mountainbiker auf der beliebten Strecke schon mal stoppen, um die Informationen zu lesen.

Eine Rotbuche kann bis zu 40 Meter hoch werden

„Ich möchte etwas für die Natur, das Klima und den Umweltschutz tun“, sagt Renate Sturm. Sie engagiert sich seit drei Jahren für den BUND. „Unser Ziel ist, bei Anderen das Interesse für die Natur zu wecken“, ergänzt Margrit Bülow. Auch sie ist seit rund zehn Jahren für den Naturschutzbund im Einsatz. Der Baumlehrpfad ist eine der Initiativen, die die Organisation zusammen mit der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (ehemalige Landesforstverwaltung) und dem damals zuständigen Revierförster Claus-Peter Alpen ins Leben gerufen hat. Inzwischen ist Fritz Ole Wolter von der Försterei Reinbek für das Gebiet zuständig. Er steht gleichermaßen hinter dem Projekt, das über die Bäume in unseren heimischen Wäldern informiert.

Einer der bedeutendsten Vertreter in unseren Wäldern ist die Buche. Der Rotbuche ist eines der Informationsschilder auf dem Baumlehrpfad gewidmet. Ausgewachsen ist sie bei einer Höhe von 40 Metern. Außerdem kann sie einen Stamm-Durchmesser von bis zu zwei Metern erreichen. Sie verfügt nicht nur über eine hohe Schattentoleranz, auch spendet sie durch ihre ausgeprägte Krone viel Schatten und kann somit andere Baumarten verdrängen. Unter natürlichen Bedingungen wären daher Buchen- oder Buchenmischwälder die normale Vegetation in Deutschland.

Auch Totholz dient dem Natur- und Klimaschutz

Renate Sturm und Margrit Bülow marschieren oft den Weg ab und freuen sich, wenn Passanten sie ansprechen und ihre Freude über den Baumlehrpfad kundtun. „Baumschutz ist Klimaschutz“, erklärt die promovierte Umweltchemikerin Sturm.

Nicht nur grüne Bäume dienen dem Klimaschutz, auch Totholz. Alte Bäume mit absterbenden Ästen böten Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze. Der seltene Hirschkäfer beispielsweise kann sich nur in diesem Holz entwickeln. „Naturnahe Wälder erfüllen als Kohlenstoffsenke eine Klimaschutzfunktion, indem sie Kohlenstoffdioxid – eines der wichtigsten Treibhausgase – aus der Luft aufnehmen, Sauerstoff abgeben und Kohlenstoff auf Hunderte von Jahren im Holz und im Waldboden fixieren“, erläutert Sturm.

Die BUND-Ortsgruppe Reinbek/Wentorf

Mit der Naturwerkstatt, den Naturerlebniswanderungen oder auch dem Amphibienschutz setzt sich die BUND-Ortsgruppe Reinbek/Wentorf für Natur- und Umweltschutz ein. Um auf seine Themen aufmerksam zu machen, kooperiert der Naturschutzbund auch mit der Volkshochschule und der Stadt Reinbek.

Unterstützer werden immer benötigt, etwa für die Kindergruppe. Im C-Haus (Schulstraße 15) treffen sich jeden Dienstag Mädchen und Jungen (6 bis 14 Jahre). Informationen und Kontakt: www.bund-stormarn.de.