Ahrensburg. Zwei Gemeinschafts- und vier Grundschulen aus Ahrensburg, Bad Oldesloe, Glinde und Reinbek sind im neuen Förderprogramm.
Unter den 135 Schulen in Schleswig-Holstein, die zusätzliches Geld aus dem sogenannten Startchancen-Programm von Bund und Ländern bekommen, sind auch sechs aus dem Kreis Stormarn. Ausgewählt wurden jetzt die Grundschule Am Schloss (Ahrensburg), die Grundschule Mühlenredder (Reinbek), die Grundschule Tannenweg (Glinde) und die Stadtschule (Bad Oldesloe). Die Gemeinschaftsschule Am Heimgarten in Ahrensburg und die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule in Bad Oldesloe standen schon vorher fest.
„PerspektivSchule Kurs 2034“ lautet der Name, den die Landesregierung für das Startchancen-Programm in Schleswig-Holstein ausgewählt hat. Jährlich stehen über das nächste Jahrzehnt landesweit rund 66 Millionen Euro Fördermittel zusätzlich zur Verfügung. Land und Bund zahlen je die Hälfte. Rechnerisch ist das im Schnitt knapp eine halbe Million Euro je ausgewähltem Teilnehmer. Für die sechs Stormarner Schulen kommen so in zehn Jahren bis zu 30 Millionen Euro zusammen. Die genauen Fördersummen legen die Länder fest.
Startchancen-Programm: Sozialindex entscheidet über die teilnehmenden Schulen
Mir dem zusätzlichen Geld sollen die jeweiligen Schulen vor allem sozial benachteiligte Kinder gezielt fördern. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen. Investiert werden kann beispielsweise in die Ausstattung, Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie weiteres Personal und Qualifizierung von Schulleitungen und Lehrkräften.
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Als Teilnehmer gesetzt waren die 63 Perspektivschulen in Schleswig-Holstein, zu denen die beiden Gemeinschaftsschulen in Ahrensburg und Bad Oldesloe zählen. Hinzu kamen sieben weitere Schulen aus dem Programm „Schule stark machen“. Die letzten 65 Schulen wurden auf der Basis eines neuen Sozialindex ausgewählt, den die Ruhr-Universität Bochum für alle Schulen des Landes erstellt hat.
Die Auswahl der Schulen richte sich nach den besonderen Unterstützungsbedarfen, die sich aus dem Sozialindex ergeben, so Landesbiildungsministerin Karin Prien (CDU). „Eine besonders hohe Zahl an Schülern mit nichtdeutscher Familiensprache oder auch eine hohe Zahl an Schülern mit anerkannten Förderbedarfen führt dann dazu, dass diese Schulen in den kommenden Jahren zusätzliche Ressourcen erhalten.“
Mindeststandards in Deutsch und Mathematik sind ein wichtiges Ziel
Der Sozialindex basiert auf vier Faktoren: Kinder- und Jugendarmut (Sozialraumindikator auf Basis der räumlichen Dichte der SGB-II-Quote der Minderjährigen), Anteil der Schüler mit vorwiegend nichtdeutscher Familiensprache, Anteil der Schüler mit eigenem Zuzug aus dem Ausland, Anteil der Schülerinnen mit Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung (LSE) im Zusammenhang mit Kinder- und Jugendarmut.
Das erweiterte Programm startet zum 1. August. Trotz allgemein schwieriger Haushaltslage hatten sich Bund und Länder geeinigt, bundesweit jährlich zwei Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. In Schleswig-Holstein werden 13 Prozent aller Kinder und Jugendlichen aus Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen am Programm teilnehmen. „Damit übertreffen wir sogar noch das vom Bund vorgegebene Ziel, zehn Prozent zu erreichen“, so Prien. Am Montag, 8. Juli, starten in Kiel alle Schulleitungen mit einer großen Auftaktveranstaltung die „PerspektivSchule Kurs 2024“.
„Ein echter Paradigmenwechsel ist, dass die Mittel erstmals auch nach sozialen Parametern verteilt werden“, sagt Nina Scheer, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd. Im Lauenburgischen wurden sogar zehn Schulen ausgewählt. Ein Ziel sei es, die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Startchancen-Schulen, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, durch mehr Hilfen zu halbieren.