Ahrensburg. Neues Partyformat spricht in erster Linie junge Mütter an. Was bei den Feiern anders ist und warum es sich für so viele gut anfühlt.

Dieser Moment vor einigen Wochen war wohl ein klassischer Fall von: Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder eher: Zwei Schlaue, ein Gedanke. „Ich kümmere mich für unseren Club um das Marketing und bin immer auf der Suche nach neuen, frischen Formaten und Ideen“, sagt Andrea Skorzyk, Geschäftsführerin des N1 Clubs in Ahrensburg. Bei ihrer Recherche stieß sie auf das neue Partyformat „Mama macht Party“.

Das Unternehmen mit Sitz in Hanau bietet in Deutschland und auch darüber hinaus Veranstaltungen an. Das Konzept ähnelt der Veranstaltungsreihe „Mama geht tanzen“, das aktuell die Runde macht. Ins Leben gerufen wurde dieses Start-up von Anna Schumacher und Andrea Rücker aus Wuppertal. Die jungen Mütter gründeten im November 2022 eine Veranstaltungsfirma. Ihre Idee: Feiern gehen familienfreundlich machen und vor allem jungen Müttern hin und wieder eine Auszeit vom Alltag und einen ausgelassenen Partyabend ermöglichen. Das Besondere: Ihre Partys starten bereits um 20 Uhr. Um 23 Uhr ist Schicht im Schacht.

Neue Partyreihe „Mama geht tanzen“ kommt in N1 Club nach Ahrensburg

Die erste Party ihrer Art fand im Januar 2023 statt. Seitdem ist viel passiert. Mittlerweile gibt es das Format in mehr als 50 deutschen und österreichischen Städten. Ein regelrechter Hype scheint ausgebrochen. In Hamburg feierte „Mama geht tanzen“ im November Premiere. Auch im Fun-Parc Trittau hat das Format kürzlich Station gemacht. „Mama macht Party“, das nun in Ahrensburg gastiert, findet in Städten wie Dresden, Aachen, Wien, Linz und München statt.

Dieser Megatrend ging an Andrea Skorzyk nicht vorbei. „Ich fand das Konzept ansprechend und habe beschlossen, die Gründerinnen zu kontaktieren, um das Format nach Ahrensburg zu holen“, sagt sie. „Doch genau an diesem Tag hatte ich bereits eine E-Mail in meinem Postfach, in der mir die Frauen zuvorgekommen sind.“ Skorzyk sagte, natürlich, zu.

Die Veranstaltung findet am Sonnabend, 22. Juni, von 20 bis 23 Uhr statt

Am Sonnabend, 22. Juni, können Mütter von 20 bis 23 Uhr im N1 Club (Große Straße 43) in Ahrensburg feiern. Direkt im Anschluss findet die bewährte 80er/90er-Party statt. „Wer bleiben möchte, ist herzlich eingeladen. Dafür müssen keine neuen Karten gekauft werden“, sagt Skorzyk. Tickets gibt es für 11,99 Euro unter www.n1club.de zu kaufen. Die Resonanz sei groß. „Obwohl das Event erst im Juni stattfindet und wir bisher kaum Werbung gemacht haben, ist schon die Hälfte der Karten verkauft“, so die Geschäftsführerin.

Andrea Skorzyk, Geschäftsführerin des N1 Clubs, holt die Partyreihe
Andrea Skorzyk, Geschäftsführerin des N1 Clubs, holt die Partyreihe "Mama geht tanzen" nach Ahrensburg. © Juliane Minow | Juliane Minow

Dass „Mama geht tanzen“ oder eben auch „Mama macht Party“ in der Partyszene aktuell wie ein Virus durch das Land gehe, überrasche sie nicht. „Ich bin selbst Mutter und hätte mir damals genau so ein Angebot gewünscht“, sagt sie. Ihre Kinder sind heute 13 und 16 und damit aus dem Gröbsten raus. Skorzyk: „Aber als meine Kinder noch klein waren, erinnere ich mich, dass es mir schon gefehlt hat, ab und zu tanzen zu gehen.“

Geschäftsführerin hätte sich als junge Mutter genau so ein Angebot gewünscht

Das habe sie, bevor sie Mutter wurde, nämlich auch gern gemacht – so gern, dass sie ihre Leidenschaft schließlich zum Beruf machte. Aber: „Wenn ich in Hamburg feiern gehen wollte, musste ich feststellen, dass viele Events erst gegen 0 Uhr losgehen. Das ist für viele Mütter, auch für mich damals, einfach zu spät. Um die Zeit fallen einem ja oft schon die Augen zu.“ Außerdem müsse man am nächsten Tag fit für die Kinder sein. Feiern bis zum Morgengrauen sei deshalb auch eher nicht angesagt.

Die Gründerinnen haben, so erklärt Skorzyk sich den Hype, mit „Mama macht Party“ ein Bedürfnis in der Gesellschaft erkannt und eine Marktlücke gefüllt. „Offenbar sehnen viele Mütter sich danach, sich nicht nur als Mutter, sondern auch als Frau zu fühlen und, auf ihre Bedürfnisse angepasst, tanzen zu gehen“, sagt sie.

Auch die Ü-40-Partys im N1 Club starten bereits um 20 Uhr

Vorteilhaft seien nicht nur die elternfreundlichen Feierzeiten, sondern auch, dass man bei der Party Gleichgesinnte trifft, sich austauschen und andere Mütter kennenlernen kann. Väter sind übrigens nicht ausgeladen. „Sie dürfen auch kommen, sind aber nicht die Hauptzielgruppe. Meiner Erfahrung nach gehen junge Väter eher mal feiern, während Mütter eher zu Hause bleiben und verzichten“, so Skorzyk.

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Trendsetter scheinen aber nicht nur die Gründerinnen von „Mama macht Party“ und „Mama geht tanzen“, sondern auch das Team des N1 Clubs zu sein. Denn: „Seit etwas über einem Jahr starten unsere Ü-40-Partys, die an jedem zweiten Sonnabend im Monat stattfinden, ebenfalls schon um 20 Uhr, weil viele Menschen nicht erst um Mitternacht in den Club gehen wollen“, sagt die Geschäftsführerin. „Das wird total gut angenommen, wir haben damit wirklich ins Schwarze getroffen.“

Wenn „Mama geht tanzen“ in Ahrensburg zum Erfolg wird, ist Fortsetzung denkbar

Insgesamt sei Skorzyk mit der Entwicklung des N1 Clubs seit der Eröffnung vor zwei Jahren zufrieden. „Wir haben mittlerweile ein Stammpublikum aufgebaut, und es kommen auch immer wieder neue Gäste dazu“, sagt sie. „Für besondere Events zum Beispiel mit bekannten DJs reisen die Leute auch aus Hamburg, Norderstedt, Berlin oder Schwerin an.“ Zudem experimentiere der Club stets mit neuen Zielgruppen: Am Freitag, 26. April, findet von 18 bis 21 Uhr für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren die „Next Gen Teenie Party“ mit alkoholfreien Cocktails statt. Karten kosten im Vorverkauf 5 Euro und an der Abendkasse 6 Euro.

Falls bis zum 22. Juni noch Tickets erhältlich sind, gebe es auch für „Mama macht Party“ eine Abendkasse, sagt Skorzyk. Das könne sie aber nicht garantieren. Sie jedenfalls freut sich schon auf das Event, bei dem sie, wie aktuell jedes Wochenende, hinter dem Tresen stehen wird. „Es ist anstrengend, aber es macht auch viel Spaß“, so die Geschäftsführerin. Und: Wer am 22. Juni verhindert ist, aber trotzdem Lust auf eine familienfreundliche Party hat, darf hoffen: Skorzyk: „Wenn ‚Mama macht Party‘ auch in Ahrensburg ein Erfolg wird, können wir uns gut vorstellen, das Format fortzusetzen.“