Ahrensburg. CDU-Bundestagsabgeordnete kritisiert Ausbaupläne für den Bahnhof Bargteheide. Warum Verzicht auf Regionalbahn-Halt ein Problem ist.

In der Diskussion um den Ausbau des Schienennahverkehrs im Kreis Stormarn hat sich nun auch Melanie Bernstein zu Wort gemeldet, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte und Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Segeberg. „Die Streichung von Regionalisierungsmitteln bedroht die Verkehrswende im ländlichen Raum, das macht unter anderem der Ausbau der S4 in Bargteheide deutlich“, so Bernstein.

S4 mache deutlich: „Verkehrswende auf dem Land bedroht“

Die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP haben im Bundeshaushalt 2024 die Kürzung der Regionalisierungsmittel um 350 Millionen Euro beschlossen. „Damit behindert die Ampel den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs“, sagt Bernstein. Gleichzeitig bleibe der Investitionsetat des Bundesverkehrsministeriums weit hinter den Anforderungen zurück.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein. © CDU Kreis Segeberg | CDU Kreis Segeberg

Zwar soll beim Ausbau der S4 nicht gespart werden. Die Umsetzung, etwa in Bargteheide, sieht die CDU-Politikerin aber kritisch. „Dort wird der Umbau des Bahnhofs in eine reine S-Bahn-Station die Verkehrssituation nicht lösen“, fürchtet Bernstein. Vor allem deshalb, weil es im Gegenzug nach Fertigstellung der S4 keinen Regionalbahn-Halt mehr geben werde. „Dabei brauchen wir deutlich mehr Angebote für Pendlerinnen und Pendler“, so Bernstein.

Reisemöglichkeiten gen Norden „absolut unzureichend“

Zuvor hatte bereits Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (CDU) mehrfach heftige Kritik an den Ausbauplänen der Bahn in Stormarn geäußert. Wie bereits berichtet, bemängelt er insbesondere die künftigen Reisemöglichkeiten ab Bargteheide gen Norden, also nach Bad Oldesloe und Lübeck. Nur eine Verbindung pro Stunde sei absolut unzureichend, vornehmlich für Unternehmen und deren Arbeitnehmer.

„Gerade für die mittelständische Wirtschaft ist eine zuverlässige Bahnanbindung nach Hamburg und Lübeck von größter Bedeutung“, legte Harmuth jetzt nach. Es stehe viel auf dem Spiel. Wenn Großprojekte wie die Feste Fehmarnbeltquerung ein Erfolg werden sollen, müsse das gesamte Hinterland verkehrstechnisch deutlich besser angebunden werden. „Ein Halbstundentakt in die Hansestädte Hamburg und Lübeck muss das Ziel sein. Das wäre ein wichtiges Signal für die Verkehrswende im Norden“, erklärte der Kreispräsident.