Trittau. Biogasanlage von Landwirt Friedrich Klose versorgt bereits einige Haushalte. Details zum Netzanschluss erfahren Bürger beim Infoabend.

Die Gemeinde Trittau sieht noch erhebliches Ausbauspotenzial bei der Versorgung der lokalen Haushalte mit Fernwärme. Bei einem Infoabend zum Thema am Dienstag, 20. Februar, von 19 Uhr an im Forum des Gymnasiums Trittau (Heinrich-Hertz-Straße 7) will sie die Bürger über den möglichen Ausbau des lokalen Fernwärmenetzes informieren. Denn viele Hauseigentümer suchen wegen der gestiegenen Gaspreise nach alternativen Heizungsformen.

Mit im Boot ist der Trittauer Landwirt Friedrich Klose, der einen Milchviehbetrieb mit rund 300 Kühen bewirtschaftet. Sechs Biogasanlagen gibt es im Kreis Stormarn. Eine davon ist die von Klose, der bereits einige Haushalte mit Fernwärme aus seiner eigenen Biogasanlage beliefert. Weitere könnten in Zukunft hinzukommen. „Hier besteht noch Ausbaupotenzial, das gemeinsam mit der HanseWerk Natur, einer Tochtergesellschaft der SH-Netz, aufgezeigt werden soll“, heißt es aus der Verwaltung. So erfahren die Besucher der Infoveranstaltung, in welchen Gebieten überhaupt eine Möglichkeit zum Anschluss an Fernwärme besteht und welche Bedingungen und Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.

Beim Infoabend geht es um den ganzen Themenkomplex Heizen

Zu den Vorteile eines Fernwärmenetzes zählen die Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit, Zuverlässigkeit, Platzersparnis und die Unabhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland. Statt die Häuser mit individuellen Heizungsanlagen auszustatten, wird die Fernwärme vom Ort der Erzeugung über ein Netz von isolierten Rohrleitungen direkt zu den angeschlossenen Haushalten transportiert. Dort kann sie zum Heizen oder zur Warmwasserproduktion genutzt werden. So findet Fernwärme Verwendung als System zur Bereitstellung von Wärmeenergie für ganze Wohngebiete als auch einzelne Gebäude.

Fernwärmerohre können sowohl unter- als auch überirdisch verlegt werden. In jedem Fall müssen sie gut isoliert sein, um den Wärmeverlust beim Transport zum Abnehmer zu minimieren.
Fernwärmerohre können sowohl unter- als auch überirdisch verlegt werden. In jedem Fall müssen sie gut isoliert sein, um den Wärmeverlust beim Transport zum Abnehmer zu minimieren. © picture alliance/dpa | Thomas Banneyer

Mit der Veranstaltung wendet sich die Gemeinde nicht nur an alle, für die Fernwärme von Interesse ist, sondern generell an jeden Bürger, der sich mehr Klarheit rund um den Themenkomplex Heizen, Heizungsaustausch oder -kauf wünscht oder sich mit umweltfreundlichen Technologien zur Energiegewinnung auseinandersetzt. Auf dem Programm stehen daher weitergehende Informationen über das neue Heizungsgesetz – und was dessen Umsetzung konkret für die Einwohner bedeutet – sowie die erneuerbaren Energien und das Wärmeplanungsgesetz, die ebenfalls zur Sprache kommen sollen.

Zum Abschluss stehen Experten Besuchern Rede und Antwort

Welche Heizung passt zu mir? Was ist die umweltfreundlichste, die nachhaltigste oder kostengünstigste Alternative? Das ganze Thema ist hochkomplex, und viele Bürger fühlen sich damit überfordert, sich ganz allein durch den Wust von Vorschriften und technischen Details durchzukämpfen. Der Infoabend soll auch hierbei eine Hilfestellung geben.

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Denn nur wer alle Möglichkeiten kennt, kann eine gut fundierte und durchdachte Entscheidung treffen. Dazu sollten auch Details bedacht werden wie die Tatsache, dass Ende Februar der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Gas und Fernwärme ausläuft. Er erhöht sich dann von derzeit sieben wieder auf 19 Prozent. Beim letzten Punkt auf der Tagesordnung ist die Mitwirkung der Bürger gefragt. Denn dann stehen die Experten zur Beantwortung von individuellen Fragen der Besucher bereit. Der Besuch des Infoabends ist kostenfrei.