Reinbek. Die Krankheit ist für die meisten Menschen zunächst ein Schock. Doch es gibt Wege heraus aus dem Zustand. Die SVS hilft dabei.

Die Nachricht schockiert, löst Angst und Verzweiflung aus: Statistisch gesehen erhalten jeden Tag rund 1400 Menschen in Deutschland eine Krebsdiagnose. Der Weltkrebstag, der am Freitag, 4. Februar, zum 22. Mal stattfindet, soll die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein rücken. Auch die Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS) in Reinbek beteiligt sich.

Bei der psychosozialen Krebsberatung im Beratungszentrum der SVS am Völckers Park 8 finden Betroffene und deren Angehörige Unterstützung. Das Angebot gibt es inzwischen seit zehn Monaten. „Es wird sehr gut angenommen“, berichtet Gisa Poltrock, Leiterin der Beratungsstelle. Mehr als 60 Personen haben sich seitdem bei der SVS gemeldet. Das Team bemüht sich gerade um eine gesicherte Finanzierung für weitere Kapazitäten in diesem Beratungsfeld.

Weltkrebstag am 4. Februar: Mehr Bewusstsein für das „Hier und Jetzt“ entwickeln

Nach dem Weltkrebstag will die Beratungsstelle neu ein Achtsamkeitstraining anbieten. „Wir möchten die Menschen aus dem Grübeln holen“, erklärt die Psychologin Susanne Hölter, die die Gruppe leiten wird. Am Mittwoch, 2. März, um 18 Uhr geht es los. In der Achtsamkeitsgruppe, an der bis zu zehn Personen teilnehmen können, will Susanne Hölter mit unterschiedlichen Bausteinen mehr Bewusstsein für das „Hier und Jetzt“ erreichen, wie sie sagt: „Ich möchte das Gegenteil von Grübeln bewirken.“

Zu erfahren, an Krebs erkrankt zu sein, ist für viele Menschen zunächst ein Schock. „Dabei bedeutet die Diagnose nicht zwingend, dass diese Krankheit mit dem Tod enden muss“, sagt Gisa Poltrock. Doch die Gedanken kreisen schnell darum. Daher lernen die Teilnehmer bei sechs Terminen die Bedeutung der Achtsamkeit, eine Distanz zu Ängsten, Stressbewältigung und auch Entspannungstechniken. Auch bei einem Achtsamkeitsspaziergang will Susanne Hölter den Teilnehmenden zeigen, wie sich das Training in den Alltag integrieren lässt. „Es geht uns um Nachhaltigkeit. Es nützt nichts, etwas zu lernen, das gleich wieder vergessen wird“, ergänzt Gisa Poltrock.

Jedes Jahr erkranken 510.000 Menschen an Krebs - Tendenz steigend

Eineinhalb Stunden dauert ein Treffen, das in der SVS unter Einhaltung aller geltenden Corona-Regeln stattfindet.

Weiterhin gibt es seit Kurzem eine Selbsthilfegruppe für Brustkrebserkrankte. Jeden letzten Dienstag im Montag treffen sich die Teilnehmerinnen ebenfalls bei der SVS am Völckers Park. „Eine Dame aus der Beratung hat diese Gruppe angeschoben“, berichtet Susanne Hölter. Die SVS stellt ihnen ihre Räume zur Verfügung. „Wir sind ein offenes Haus und unterstützen, wo wir können“, sagt Gisa Poltrock.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland 510.000 Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Über vier Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Und rund 40 Prozent aller Krebsfälle könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. „Diese drei Zahlen machen deutlich: Krebs ist und bleibt ein zentrales Gesundheitsproblem unserer Gesellschaft. Sie zeigen aber auch ein enormes Potenzial: Mit einem gesundheitsbewussten Verhalten kann jeder sein individuelles Krebsrisiko senken“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Infos per Telefon und E-Mail – Anmeldung zu Gruppen ist erforderlich

Informationen zu den Gruppen gibt es bei der Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit e.V., Völckers Park 8, 21465 Reinbek, Telefon 040/727 38 40, E-Mail: svs@svs-stormarn.de, www.svs-stor marn.de. Bei Interesse an den Gruppen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.