Basthorst. Simon & Garfunkel Revival Band spielt Hits des berühmten Duos. Spektakel für Augen und Ohren: „Nabucco“ mit der Festspieloper Prag.
Seine größten Erfolge feierte das Duo Simon & Garfunkel in den 1960er-Jahren. Mit seinem unvergleichlichen Stil beeinflusste es ganze Generationen von Folk-Musikern. Besonders die eingängigen Gesangsparts ihrer Balladen sind bis heute unerreicht. Songs wie „Scarborough Fair“, „The Sound of Silence“ oder „Mrs. Robinson“ haben sich ins kollektive Musikgedächtnis eingegraben und sind zu Evergreens avanciert. Dieses künstlerische Erbe des Originals zu erhalten hat sich die Simon & Garfunkel Revival Band zur Aufgabe gemacht. Unter dem Motto „Feelin’ groovy“ gibt die Band am Sonntag, 25. Juni (19 Uhr), ein sommerliches Freiluft-Konzert auf Gut Basthorst. Denn wann ließe sich dieser Musik besser lauschen als an einem lauschigen Sommerabend?
Opern-Fans kommen hingegen bei einem Bühnenerlebnis der opulenten Art auf ihre Kosten. Die Festspieloper Prag bringt Guiseppe Verdis berühmte Oper „Nabucco“ am Sonntag, 20. August (19 Uhr), auf dem Gut zur Aufführung. Im dritten Akt spielt sich eine der bekanntesten Szenen auf der Bühne ab: Die in Babylonien gefangenen Hebräer erheben ihre Stimmen zu einem gewaltigen Chorgesang der Sehnsucht nach dem fernen Heimatland und bitten Gott um Beistand.
Band besteht in dieser Zusammensetzung seit 2008
Doch die Klassikliebhaber müssen sich noch etwas gedulden, denn zunächst steht Folkrock auf dem Programm. Der Frontmann der Simon & Garfunkel Revival Band ist der Sänger und Gitarrist Michael Frank. Sängerisch ergänzt von Guido Reuter, einem Multiinstrumentalisten, der außer Geige noch Flöte und Klavier spielt. Als die beiden sich vor Jahren durch Bekannte und Freunde im musikalischen Umfeld in Weimar kennenlernten, stellten sie schnell fest, dass es musikalisch einfach passte. Frank sagt: „Wir haben dann einmal zusammen geprobt, das hat Guido so Spaß gemacht, dass sich eine Zusammenarbeit entwickelt hat.“ Das Duo holte Sebastian Fritzlar mit ins Boot. Er spielt Keyboard und Bass. Ingo Kaiser bedient Schlagzeug und Percussion.
Seit Gründung der Revival Band hat sie ihre eigenen Interpretationen immer weiter verfeinert. Das typische Klangbild ist nah dran am Original, doch der individuelle Charakter der Interpreten klingt in den Covern mit. Zuhörer sollten keine Eins-zu-eins-Kopie erwarten, sondern Musiker, die die Stücke authentisch klingen lassen. Sänger Michael Frank formuliert es so: „In Deutschland wird bei Popmusik immer von Covern und nur bei Klassik von Interpretation gesprochen.“ Für ihn klingt der Ausdruck Cover eher negativ, denn die Stücke würden nicht einfach nachgespielt, sondern erhielten „einen eigenen Touch“. Die Songs könne man nur dann gut spielen, wenn „das aus einem selbst kommt“.
Die Songs klingen leicht, sind aber nicht einfach zu spielen
Es sei toll, wenn man wie bei dem Auftritt in Basthorst abends ins Dunkelwerden hineinspiele, meint der Sänger. Wie bei dem Auftritt von Simon & Garfunkel im New Yorker Central Park 1981, für das sich die beiden nach langer Trennung noch einmal kurz zusammenfanden und das mehr als eine halbe Million Zuschauer anlockte.
Auf Gut Basthorst spielt die Revival Band nicht zum ersten Mal. „Wir haben einmal drinnen gespielt, aber draußen ist es schöner, das Ambiente ist schon ein Event an sich“, sagt Frank. Die Songs seiner Vorbilder begleiten ihn schon seit seiner Jugend. „Wenn man anfängt, akustische Musik zu machen, kommt man nicht daran vorbei.“ Es seien „tolle Songs, die leicht klingen, aber nicht leicht sind. Das ist das Schöne, weil es auch immer eine Herausforderung ist, sie zu spielen.“ Zu Beginn des Programms ständen sie zu zweit auf der Bühne. „Wir fangen ruhig an, nicht gleich mit der Band. Das baut sich langsam auf bis hin zu einem zweiten Set, wo wir dann zu Paul Simon kommen und dann wieder zurück zum Ursprung.“
Beziehung des Duos verlief weniger harmonisch als Musik
Mit ihrem Programm touren sie durch ganz Deutschland, standen mit ihrer Show aber auch schon in Schweden, Norwegen, den Niederlanden, Großbritannien, Dänemark, Belgien und der Schweiz auf der Bühne. Gefühlvolle, langsame Nummern wechseln mit rhythmusbetonten, schnelleren Stücken ab. So erlebt das Publikum die ganze Vielfalt der Hits eines Duos, das nach wenigen Jahren im Streit auseinanderging. Umso bemerkenswerter, dass Paul Simon und Art Garfunkel innerhalb dieser kurzen Zeit durch ihre so harmonisch klingenden Songs der Sprung an die Spitze gelang, der ihre Musik so besonders und unvergessen macht.
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Wer die Vorfreude auf das Konzert noch etwas steigern und ein Stück weit in die Atmosphäre eintauchen will, kann sich die Aufnahmen der Band auf der Videoplattform YouTube anschauen. So richtig stimmungsvoll wird es, wenn das Publikum mitgeht und mitsingt. Frank bringt es so auf den Punkt: „Was man erreichen will ist, dass man in den Kontakt mit dem Publikum kommt, dass es ein Geben und Nehmen ist.“ Tickets für das Konzert kosten 37 Euro für Erwachsene, Kinder zahlen 27 Euro.
Ensemble stellt sich immer wieder neu auf Spielstätten ein
Das es am schönsten ist, wenn die Begeisterung für die Musik Zuhörer und Künstler vereint, gilt gleichermaßen für die Aufführung der beliebten Verdi-Oper in vier Akten. Für das Ensemble ist das Open-Air-Spektakel eine besondere Herausforderung, denn es muss sich jedes mal aufs Neue auf die örtlichen Gegebenheiten und die technischen Bedingungen einstellen. Die Karten für das dramatische Spiel um Liebe und Macht, mit vielen Gesangssolisten und prächtiger Kostümierung in Szene gesetzt, gibt es ebenfalls unter paulis.de zu 31 bis 76 Euro.