Bad Olesloe. Kinder- und Jugendbeirat fordert Aufstockung der Mensa im Schulzentrum. Politik stimmt Antrag zu.

Zu wenig Raum für zu viele Schülerinnen und Schüler: In den meisten Schulen in Bad Oldesloe herrsche akute Platznot, wie der Kinder- und Jugendbeirat der Kreisstadt darstellt. „Die im Jahr 2022 durchgeführten Schulbegehungen haben den häufig diskutierten Raummangel an den meisten Oldesloer Schulen verdeutlicht“, heißt es darin. Vor allem die Grundschule West sowie die weiterführenden Schulen im Schulzentrum, in dem die Theodor-Mommsen-Schule (TMS), die Theodor-Storm-Schule (TSS) und die Ida-Ehre-Schule (IES) versammelt sind, seien betroffen.

Vorschlag: Die Mensa im Schulzentrum könnte um ein Geschoss erweitert werden

Um der Platznot im Schulzentrum Herr zu werden, schlägt der Kinder- und Jugendbeirat eine Aufstockung der dortigen Mensa um ein weiteres Geschoss vor. Dieser Vorschlag war Thema im jüngsten Wirtschafts- und Planungsausschuss. Die Politik votierte einstimmig für den Antrag, der die Verwaltung beauftragt, eine Kostenschätzung zu der Maßnahme aufzustellen.

„Auch wenn für die Ida-Ehre-Schule ein Erweiterungsbau in Planung ist, wird mit Fertigstellung des Gebäudes der zusätzliche Raumbedarf im Schulzentrum nicht gedeckt sein“, sagte Lennard Hamelberg vom Kinder- und Jugendbeirat. Wie berichtet, soll die Gemeinschaftsschule mit Oberstufe für mehrere Millionen Euro erweitert werden. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten 2022 beginnen, doch der Start verzögert sich. „Die Planung ist aber weit vorangeschritten“, sagte Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke im Dezember. Er gehe davon aus, dass die Bauarbeiten Ende 2023 beginnen können.

Schüler, Lehrer, Schulsozialarbeiter, Streitschlichter und mehr brauchen Platz

Doch: „Auch mit der Fertigstellung dieses Gebäudes wird der zusätzliche Raumbedarf im Schulzentrum nicht gedeckt sein“, so der Kinder- und Jugendbeirat. Nach wie vor werden an der IES unter anderem Räume für Streitschlichter, Schulsanitäter und Schülervertretung fehlen. Gerade diese Bereiche dürften nicht unterschätzt werden, da sie Verantwortungsbewusstsein förderten. Auch die weiteren Schulsozialarbeiter, die bald die bestehenden unterstützen werden, brauchen laut Beirat Platz.

Das ist aber noch nicht alles: „Neben den zu kleinen Klassenräumen, die sich nicht einfach vergrößern lassen, fehlen Besprechungsräume, in denen Lehrkräfte ungestört mit Eltern Gespräche führen können, sowie Ruheräume, in denen sich Schülerinnen und Schüler sich in Freistundenzurückziehen und ihre Schulaufgaben erledigen können“, so der Antrag des Kinder- und Jugendbeirats.

Für den Zeitraum der Bauarbeiten müsste eine Interimslösung gefunden werden

Deshalb schlägt er die Aufstockung der Mensa als zusätzliche Maßnahme zum Erweiterungsbau vor. Diese war bereits 2018 als eine von mehreren Varianten zur Bekämpfung des Platzmangels diskutiert worden. Bei der ursprünglichen Konzeption der Mensa wurden die Voraussetzungen für eine spätere Aufstockung geschaffen. So könnte auf dem Flachdach der Mensa ein weiteres Geschoss errichtet werden und eine Nutzungsfläche von bis zu 692 Quadratmetern entstehen, die von allen drei Schulen genutzt werden könnte.

Damals nahm die Politik unter anderem Abstand von dem Vorschlag, weil die Mensa für den Zeitraum der Bauarbeiten nicht hätte genutzt werden können. Diese Herausforderung besteht nach wie vor. Doch dann müsse eben eine Interimslösung her, so Hamelberg. Wie genau die aussehen könne, sei noch zu eruieren. Ein Vorteil in der Aufstockung der Mensa bestehe darin, dass der Bebauungsplan nicht angepasst werden muss. Außerdem müssten weder Grünflächen versiegelt noch Grundstücke erworben werden.

Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass das Problem angegangen werden muss und sahen in der Aufstockung der Mensa eine mögliche Lösung. „Es ist aber auch wichtig, dass wir nicht nur die Kosten schätzen, sondern dass die Maßnahme auch so zeitnah wie möglich umgesetzt wird“, so Anita Klahn (FDP).