Bad Oldesloe. Es geht um Integration, Inklusion, aber auch um Trendsportarten wie E-Sport. Corona bremste den Verein zunächst aus.

Der Name ist Programm: Der neue Sportverein Spokusa in Bad Oldesloe setzt sich zusammen aus den Abkürzungen der Wörter Sport, Kultur und soziale Arbeit. Genau darum geht es dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Neppeßen und seinen Kollegen auch: Integration, Inklusion, aber auch neue Trendsportarten wie E-Sports sollen ihren Platz im Verein finden. Ganz brandneu ist Spokusa übrigens nicht. Doch Corona bremste den Anfang 2020 gegründeten Verein zunächst aus. Nach schwierigen Pandemiejahren soll das Projekt nun so richtig Fahrt aufnehmen. Erste Angebote laufen bereits.

Verein ist aus zahlreichen Projekten und Initiativen erwachsen

In den Themenbereichen Sport, Kultur und sozialer Arbeit ist Bernd Neppeßen übrigens ein alter Hase. Der Verein ist aus zahlreichen Projekten und Initiativen erwachsen, bei denen der heute 63-Jährige seine Finger im Spiel hat. 2003 gründete der gebürtige Duisburger den Volleyball Club Bad Oldesloe. Er wirkte und wirkt als Vorsitzender des Vereins und Präsident des Schleswig-Holsteinischen Volleyball-Verbands.

Das dem Oldesloer Volleyball Club angegliederte Projekt Sport vor Ort bietet seit 20 Jahren offene Sportkurse und Angebote in Kindergärten und Schulen an. Die Idee dahinter: Unabhängig von Herkunft oder körperlichen Voraussetzungen sollen Kindern und Jugendlichen Bewegungsangebote gemacht werden. „Integration und Inklusion waren mir und uns immer große Anliegen“, so Neppeßen. Er ist auch Gründungsmitglied vom Verein SchanZe. Der Nachbarschaftstreff im Wohngebiet am Schanzenbarg hält viele Angebote bereit, um Menschen zusammenzubringen. 2017 wurde der einstige Polizeibeamte für seine Aktivitäten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Für soziale Projekte und Trainergehälter sollen Fördergelder eingeworben werden

Dass verschiedenste Angebote nun unter dem Verein Spokusa laufen, hat auch praktische Gründe: „Wenn wir etwa für soziale Projekte Fördergelder einwerben wollen, muss ein sozialer Zweck in der Satzung festgehalten sein“, so der erfahrene Sportfunktionär. Für einen bloßen Sportverein ist es beispielsweise schwer, Fördermittel für soziale Projekte zu akquirieren oder dafür Geld von Stiftungen und Spendern anzunehmen. Spokusa widmet sich neben Sport deshalb dezidiert auch Kultur und sozialer Arbeit. Vier gemeinnützige Zwecke hat der Verein formuliert: Alten- und Jugendhilfe, Kunst und Kultur, Tierschutz und Sport.

Das Konzept unterscheide sich von herkömmlichen Sportvereinen zudem insofern, als dass die Verantwortlichen nicht auf Mitgliedschaften setzen, sondern kursbasiert Menschen zum Mitmachen animieren wollen. Durch die Einnahmen der Kursangebote und Fördergelder sollen die Trainer bezahlt werden, das ist dem 63-Jährigen wichtig. „Die Menschen müssen abgesichert werden“, sagt er.

Ehemalige Verwaltungswirtin ist als Trainerin bei Spokusa eingestiegen

Eine der Trainerinnen ist May-Britt Dietrich. Die 40-Jährige ist von Haus aus Verwaltungswirtin, hat für Spokusa ihren alten Job an den Nagel gehängt. „Ich habe schon 15 Jahre lang nebenberuflich eine Kinderturngruppe geleitet“, sagt die Oldesloerin. „Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich die Tätigkeit hauptberuflich ausüben wollte.“ Der Kontakt zu Bernd Neppeßen bestand bereits. „Irgendwann bin ich wieder auf ihn zugegangen und habe gesagt: Ich bin so weit“, so Dietrich. Das war im Spätsommer 2021. Rund ein Jahr später startete sie mit ihren ersten Angeboten bei Spokusa durch.

Mittwochs findet von 17 bis 18 Uhr im Kurpark das Angebot „Walking & Fitness“ statt. Außerdem startet Dietrich ab dem 11. Februar eine zweite Qigong-Gruppe, in der noch Plätze frei sind. Der Kurs findet sonnabends von 9.30 bis 10.30 Uhr in der Turnhalle 6 der Ida-Ehre-Schule (Olivet-Allee 4-6) statt. Für beide Angebote sind Anmeldungen unter Tel. 0176/81 06 07 04 oder per E-Mail unter anmeldung@spokusa-od.de möglich.

Mit Angeboten wie E-Sport sollen Jugendliche erreicht werden

Wichtig ist Bernd Neppeßen vor allem, dass die Angebote niedrigschwellig sind und möglichst viele Menschen erreicht werden. Außerdem liegt der Fokus auf modernen Sportarten wie Parkour oder Bouldern. Qigong und Angebote für Ältere sollen ebenso zum Repertoire gehören wie beispielsweise E-Sport, der sich unter Jugendlichen immer größerer Beliebtheit erfreut. „Wir wollen ein Angebot schaffen, bei dem Jugendliche pädagogisch wertvoll in diesem Bereich tätig werden können“, so Neppeßen.

Übrigens: Den Verein führt Bernd Neppeßen nicht allein. Neben seiner Vorstandskollegin Heike Barg ist auch ein Präsidium am Start. Präsident Klaus Peter war einst Geschäftsführer des Landessportbundes Bremen. „Wir haben uns vor drei Jahren zufällig bei einer Veranstaltung des Seniorenbeirats kennengelernt“, sagt Neppeßen. So fanden die Sportbegeisterten zusammen. Gemeinsam entwickelten sie die Idee, das Vereinskonzept nach Bad Oldesloe zu bringen.

Erfunden haben sie die Symbiose aus Sport, Kultur und sozialer Arbeit indes nicht: Etwa in Hannover gibt es bereits einen gleichnamigen Verein. In Zukunft möchte der Verein weiter wachsen. Neppeßen: „Dafür suchen wir noch Trainerinnen und Trainer in allen Bereichen.“ Wer Interesse hat, kann sich unter Tel. 04531/896 03 04 oder info@spokusa-od.de melden.