Lütjensee. Strecke zwischen Autobahnkreuz Bargteheide und Lütjensee/Schönberg wird dreispurig. Umbau soll 19 Millionen Euro kosten.
Mit dem Abriss und Neubau der B-404-Brücke an der Anschlussstelle Lütjensee/Schönberg wird beim dreispurigen Ausbau der Bundesstraße ein weiterer Meilenstein in Angriff genommen. Laut Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) liegen damit die Arbeiten auf dem vollgesperrten Abschnitt bis zum Autobahnkreuz Bargteheide (A 1/A 21/B 404) im Unterschied zu vielen anderen Baustellen bundesweit weiterhin im Zeitplan. „Derzeit gehen wir unverändert von der Freigabe Mitte 2024 aus“, sagt ein LBV-Sprecher.
Bis Ende dieses Jahres wird die mehr als 60 Jahre alte B-404-Brücke bei Lütjensee erneuert. Auch die darunter hindurchführende Landesstraße 92 muss ab Freitag, 27. Januar, aus Gründen der Verkehrssicherheit, des Arbeitsschutzes und der Bauqualität einschließlich des Radwegs gesperrt werden (wie berichtet). Auto- und Radfahrer werden über eine provisorische Umfahrung, die über die Rampen der B-404-Anschlussstelle führt, umgeleitet. Eine mobile Ampel regelt den Verkehr.
Auf Stormarns „Todesstrecke“ ereigneten sich viele Unfälle
Der eigentliche Abriss der Brücke, die eine Spannweite von knapp 30 Metern hat, beginnt voraussichtlich Mitte/Ende Februar. Ab Ende März folgt die Gründung, bei der sogenannte Ortbetonbohrpfähle zum Einsatz kommen. Je Seite sind 15 Pfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Meter nötig. Sie werden vor Ort mit flüssigem Spezialbeton vergossen. Ab Mitte Juli wird dann die neue Brücke eingesetzt.
Mit dem vierten und letzten Bauabschnitt endet der dreispurige Ausbau der Bundesstraße zwischen den Autobahnen 1 und 24. Die wechselseitigen Überholfahrstreifen sollen den Verkehr auf dem kurvenreichen Abschnitt, der als „Todesstrecke“ berüchtigt war, sicherer machen. Um die Jahrtausendwende hatte es auf den rund 20 Kilometern in fünf Jahren 140 schwere Unfälle gegeben, bei denen elf Menschen starben.
Täglich sind auf dem Abschnitt bis zu 21.000 Fahrzeuge unterwegs
Zunächst wird die B 404 vom Kreuz Bargteheide in Richtung Süden auf vier Kilometern von zwei auf drei Spuren verbreitert. Die restlichen zwei Kilometer bis Lütjensee/Schönberg bekommen zudem eine neue Asphaltdecke. Drei Brücken und die Entwässerung werden ebenfalls erneuert. Die bisherige Anschlussstelle Todendorf/Sprenge fällt weg. Langfristig ist auch der Ausbau zur Autobahn im Gespräch.
Derzeit geht der LBV davon aus, dass trotz der teilweise deutlichen Preiserhöhungen in der Baubranche auch die kalkulierten Kosten von rund 19 Millionen Euro eingehalten werden können. Steigerungen könnten sich noch bei den ergänzenden Fachlosen wie zum Beispiel Fahrzeugrückhaltesysteme (Leitplanken), Beschilderung und Markierung ergeben. „Diese Ausschreibungen werden gerade vorbereitet“, so der Behördensprecher. Ob die finanziellen Ansätze reichten, bleibe abzuwarten.
Täglich waren auf dem Stormarner Teil der B 404 vor der Sperrung bis zu 21.000 Fahrzeuge unterwegs, darunter rund 3000 Lastwagen. Derzeit wird der Schwerlastverkehr weiträumig über die Autobahnen 1 und 24 sowie die Kreisstraße 80 umgeleitet.