Trittau. Programm soll nicht auf Filmvorführungen beschränkt, sondern auf kulturelle Veranstaltungen ausgeweitet werden. Das sind die Pläne.
Wie bereits im vorigen Jahr angekündigt, hat der Verein Kino Plus Trittau (kurz Kino+) sein Angebot erweitert. Die neue Matinee-Reihe im Winter startet am Sonntag, 26. Februar, um 11.30 Uhr im Bürgerhaus (Europaplatz 7) mit der dänisch-schwedischen Produktion „Astrid“ aus dem Jahr 2018 über über das Leben der jungen Astrid Lindgren. Im Fokus steht die Zeitspanne von 1925 bis 1930, während der sie zur bekannten Kinderbuchautorin avancierte. Alle Filme der Reihe werden jeweils sonntags um 11.30 Uhr gezeigt. Und das ist nicht das Einzige, was der Verein – neben dem regelmäßigen Programm mit Kinofilmen an jedem ersten Dienstag im Monat – plant. Wie bereits in der Satzung formuliert, will er seine Aktivitäten nicht nur auf filmische Formate beschränken, sondern auf weitere kulturelle Veranstaltungen ausweiten.
Der Vereinsvorsitzende Gerd Hoffmann kündigt an: „Die Matinee-Reihe findet jeweils in der Zeit von Oktober bis April statt.“ Denn in den Sommermonaten würden die Menschen am Sonntagvormittag ihre Zeit mit Aktivitäten an der frischen Luft verbringen. Bis März sei das Programm in trockenen Tüchern, so Hoffmann. „Wir warten erst einmal ab, wie es angenommen wird.“ Zuletzt hätten mehr als 50 Zuschauer die Vorstellung besucht. Mit solchen Zahlen rechnet Hoffmann für die Matinee nicht. Deren Ziel sei es nicht, Blockbuster zu zeigen, sondern Kinofilme, die unterhaltend sind und zugleich Tiefe besitzen und eine Fülle von Informationen bereithalten und sich eher an ein anspruchsvolles Publikum richten.
Verein will ein Freiluftkino auf die Beine stellen
In der Matinee-Reihe geht es am 19. März mit dem deutschen Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“ von Regisseur Torsten Körner weiter. Er zeichnet ein Porträt der Frauen im Getriebe der Politik zu Beginn der Bundesrepublik Deutschland. „Es wird offenbar, wie schwer es die Frauen in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren hatten, um gegen die Männergesellschaft zu bestehen“, sagt Hoffmann. Er habe beispielsweise nicht gewusst, dass eine Frau bis in die 70er-Jahre eigentlich die Genehmigung ihres Mannes einholen musste, um arbeiten zu gehen. „Zumindest rechtlich war das so geregelt.“ Im Verlauf des Films dürften weitere überraschende Fakten enthüllt werden.
Im Sommer, wenn die Matinee-Reihe pausiert, ist ein Open-Air-Kino angedacht. „Wir sind nach wie vor dabei, die Infrastruktur mit Leinwand und einem Projektor auf Rädern zu besorgen“, berichtet Hoffmann. Das sei schwieriger als gedacht, aber er sei zuversichtlich, dass es klappen werde. Wunschveranstaltungsort sei der Platz zwischen der Wassermühle Trittau und dem Atelierhaus, den die Sparkassen-Kulturstiftung als Parkplatz nutzt.
Projekt mit evangelischer Gemeinde geplant
Beim nächsten Vorhaben ging die Initiative von der evangelischen Kirchengemeinde Trittau aus. Die Idee, Film und Konzert zu verbinden, stammt von Kreiskantorin Barbara Fischer, Leiterin der Trittauer Singschule Jona. In dem cineastischen Drama „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ spielt Chorgesang eine elementare Rolle. „Die Filmmusik ist für die Jugendchöre aufbereitet worden“, erläutert Hoffmann. Der Film werde im Anschluss an das Konzert zu sehen sein.
Ein anderes Projekt betrifft die Plattdeutschen Tage. Er habe seit Langem vorgehabt, Jochen Wiegand mit seinen plattdeutschen Liedern zu präsentieren, so Hoffmann. Jetzt ist ihm das bei der diesjährigen Veranstaltungsreihe des Heimatbunds Stormarn gelungen. Das Plus im Vereinsnamen stehe für weitere Kulturveranstaltungen. „Vorstellbar wäre außerdem ein gemeinsam mit dem Seniorenbeirat organisierter Auftritt von Wiegand.“
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Und der Vereinsvorsitzende hat noch mehr in petto: „Wir werden die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der anderen Amtsgemeinden anschreiben und das Angebot unterbreiten, dort ebenfalls Filme zu zeigen.“ Einige hätten schon ihr Interesse bekundet, sogar außerhalb der Kreisgrenzen. Voraussetzung seien geeignete Säle und dass die nötige Infrastruktur vor Ort vorhanden sei. Das Vorhaben erfordere außerdem die Kooperation mit den jeweiligen Gemeinden, die das finanzielle Risiko mittragen müssten.
Gemeinde unterstützt Vereinsarbeit finanziell
Der Verein musste den Eintrittspreis auf sieben Euro erhöhen, Mitglieder zahlen fünf. Hoffmann sagt: „Wir müssen mit etwa 400 Euro Kosten pro Film rechnen.“ Kosten, die für Vorführlizenzen, Gema-Gebühren und Werbung fällig werden. Doch sie können bei Weitem nicht immer durch Eintrittspreise gedeckt werden. Bei der Matinee-Reihe rechnet der Vorsitzende beispielsweise zunächst mit einem Verlustgeschäft. Im vergangenen Jahr habe die Gemeinde die Arbeit des Vereins mit 1000 Euro bezuschusst, für 2023 habe sie 2000 Euro bereitgestellt.
Die nächsten Filme, die Kino+ im monatlichen Programm an jedem ersten Dienstag des Monats um 19.30 Uhr im Bürgerhaus zeigt, sind: „Green Book“ am 7. Februar, „French Kiss“ am 7. März und „Yesterday“ am 4. April. Karten gibt es an der Abendkasse oder im Buchladen Anja Wenck (Poststraße 31).