Glinde/Ammersbek. Um mehr Bewegung ins Leben zu bringen, zieht es wieder viele Menschen in Fitnessstudios. Was beim Trainingsstart hilfreich ist.

Weniger Stress, mehr Zeit für Familie und Freunde sowie mehr Sport zu treiben – das sind die beliebtesten Vorsätze der Deutschen für das Jahr 2023. Das macht sich auch schon in Stormarns Sport- und Fitnessstudios bemerkbar. „Wir stellen bereits eine gesteigerte Nachfrage in den ersten Tagen des Jahres fest“, sagt Ümit Gümrükcü (35), Clubmanager des Medifit Studios Glinde.

Genaue Zahlen ließen sich jedoch erst in einigen Wochen erheben, da die obligatorischen Neujahrsangebote erst angelaufen seien: Bis zum 31. Januar können sich Neukunden beispielsweise aussuchen, ob sie die Aufnahmegebühr von 100 Euro sparen oder lieber zwei Monate gratis trainieren wollen, sollte ein Vertrag mit zwölf oder 24 Monaten Laufzeit abgeschlossen werden. Ebenfalls zur Auswahl steht ein monatlich kündbarer Vertrag mit reduziertem Monatsbeitrag von 89 statt 99 Euro. Ein unverbindliches kostenloses Probetraining kann unter glinde.medifit-studio.de gebucht werden.

Training ist ohne Einschränkungen möglich

Ein Mutmacher für Sporttreibende: Nach der Corona-Pandemie sei das Training nun wieder ohne Einschränkungen möglich, sagt Gümrükcü. Intern hoffe man deshalb auf „ein erfolgreiches Jahr für die gesamte Branche“.

Ähnlich sieht es beim inklusiven Fitnessstudio Inkraft des Hoisbütteler SV aus. „Der ganze Kalender ist voll – bis in die zweite Januarwoche hinein“, blickt Vereinsmanagerin Birgit Boye (55) auf die anstehenden Probetrainingseinheiten für Interessierte. Dabei habe man auf „Lockangebote“ verzichtet. „Die rege Nachfrage kommt von ganz allein, viele setzten sich eine eigene Timeline“, so Boye. Das kostenlose Probetraining kann telefonisch unter der Nummer 040/605 03 01 vereinbart werden, um das Studio mit einem Trainer kennenzulernen, das Trainingsziel zu besprechen und die geeignete Trainingsmethodik zu finden.

Viele geflüchtete Ukrainer sind beim SV aktiv

Erwachsene zahlen beim Hoisbütteler SV 28 Euro monatlich, zudem gibt es eine Jahresmitgliedschaft für 295 Euro. Schüler ab dem 15. Lebensjahr, Studenten und Azubis müssen monatlich 21 Euro entrichten. Menschen mit inklusivem Hintergrund trainieren sonntags kostenlos.

Nachdem das Fitnessstudio erst im Frühjahr 2022 eröffnet wurde, um auch geistig und körperlich eingeschränkten Sportlern eine Trainingsmöglichkeit zu bieten, kommt nun, weniger als ein Jahr später, ein weiteres soziales Projekt hinzu. Nicht nur inklusiv, sondern auch integrativ geprägt wird das Fitnessstudio durch die zunehmende Zahl geflüchteter Ukrainerinnen und Ukrainer, die die Trainingsangebote nutzen. Im Zuge dessen beginnt Mitte Januar auch die ebenfalls geflüchtete Ukrainerin Anastasia Mikhalova ihre Arbeit als Trainerin im Studio. Wer als geflüchtete Person Schwierigkeiten bei der Finanzierung der monatlichen Gebühren für das Inkraft hat, den begünstigt der Sportverein mit einem Sonderbeitrag oder vermittelt Spender, die die Kosten tragen. Dabei hilft auch der Freundeskreis für Flüchtlinge Ahrensburg.

Inklusionssportgruppe besteht schon seit 1987

Christian Schirrmacher (70) gründete bereits 1987 die Inklusionssportgruppe des Hoisbütteler SV und war in seiner Funktion als Inklusionsbeauftragter und Sportlehrer eine treibende Kraft hinter dem Projekt inklusives Fitnessstudio. Bereit zu sein, etwas Neues zu probieren, und Freude an der Bewegung, das sei für alle wichtig, die mit dem Gedanken spielten, zum Neujahrswechsel in ein Fitnessstudio einzutreten. Dabei dürfe man als Anfänger keine Angst vor dem Trainieren haben, schließlich habe jeder irgendwann einmal angefangen. „Nicht gleich überehrgeizig sein und Rekorde aufstellen wollen“, das ist laut Studioleiter Jens Kronberger (58) für Trainingsanfänger besonders wichtig. Man dürfe „sich nicht von den Neujahrsvorsätzen stressen lassen“.

Stattdessen sei es wichtig, „den Körper kennenzulernen und lieber zu wenig als zu viel zu machen“. So könne man auch eine Frustration in den Anfängen des Trainings umgehen. Für ältere Beginner, die laut Kronberger immer häufiger in Fitnessstudios anzutreffen sind, sei es ratsam, vor der ersten Trainingseinheit ein Gespräch mit dem Hausarzt zu führen, um Gesundheitsrisiken auszuschließen.

Sozialer Kontakt im Studio motiviert zu trainieren

„Wenn die Sporterfahrung fehlt, muss man vom Wissen der anderen Sportler und der Trainer profitieren“, verweist Kronberger zudem an die Trainingsgemeinschaft. Das erleichtere den Einstieg. Neben gesundheitlichen Zielen oder der Traumfigur werde der soziale Kontakt im Studio zu einem immer größeren Motivationsfaktor. Denn dass das Trainieren im Fitnessstudio kein Alleingang sein muss, sondern gerade Trainingspartner oder Gruppen laut Kronberger bei der Umsetzung der Neujahrsvorsätze helfen können, sei eine wichtige Erkenntnis.

„Wenn man mal nicht so einen guten Tag hat, kann der Gruppenzwang helfen, trotzdem zum Training zu gehen“, so Kronberger. Das stärke die Routine und schaffe ein Gemeinschaftsgefühl. Motivieren könnten vor allem die „Erfolge im Alltag“, wenn beispielsweise der Umzug oder das Treppensteigen leichter werde. „Spüren, dass es einem gut tut und die Wehwehchen seltener werden, das ist doch schon einen super Erfolg“, sagt der Studioleiter.

Mrs. Sporty in Ahrensburg startet Aktionswoche

Neues probieren, das können ab sofort auch die Mitglieder von Mrs. Sporty Ahrensburg. Das reine Frauenfitnessstudio hat sich mit einem neuen Trainingstool auf den Jahreswechsel eingestellt, wie Jacqueline Pagels (30) von der Geschäftsleitung bei Mrs. Sporty Ahrensburg sagt. „Wir bieten 20 verschiedene wechselnde Kurse an“, sagt Pagels. Das neue Modell stoße bereits auf Interesse unter den Mitgliedern. Der soziale Kontakt und das Gruppengefühl seien hierbei ausschlaggebend für Trainingserfolge.

Ab dem 16. Januar gibt es zudem eine Aktionswoche. Pagels hofft auf erhöhte Nachfrage unter der weiblichen Zielgruppe der Fitnesskette. Einen Euro kostet der erste Monat für die ersten 50 Neumitglieder bei Vertragsabschluss bis zum 28. Januar plus einer Aufnahmegebühr von 39 Euro, die in der Aktionswoche entfällt. Auf das Onlineprogramm mit Live-Kursen kann für 45 Euro im Monat zugegriffen werden. Das Trainieren im Fitnessstudio kostet monatlich je nach Tarif zwischen 60 bis 90 Euro, das Onlineangebot ist dabei jeweils im Preis inbegriffen. Ein kostenloses Probetraining kann auf der Website von Mrs. Sporty Ahrensburg (mrssporty.de/club/ahrensburg/) angefragt werden.