Reinfeld/Berlin. Melina Dreyer bekommt bei SPD-Abgeordneter einen Einblick in das politische Berlin. Das können auch andere machen.
Einen Einblick in das politische Berlin bekommen und Großstadtluft schnuppen: Das konnte in den vergangenen Wochen Melina Dreyer aus Reinfeld. Die 20 Jahre alte Abiturientin der Immanuel-Kant-Schule hat ein Praktikum bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn absolviert. Sie ist eine von über 90 jungen Menschen, die in den vergangenen 20 Jahren bei einem Praktikum bei der Politikerin Bundespolitik in der Hauptstadt hautnah miterlebt haben.
Praktikantin im Bundestag: Melina Dreyer recherchierte über Munitionsbelastung der Ostsee
„Nach meinem Abitur wusste ich wie viele andere junge Menschen nicht, wohin mit mir“, sagt Melina Dreyer. Doch eines wusste sie: dass sie Erfahrung in der Politik sammeln will. Denn die interessierte sie schon zu Schulzeiten sehr. „Und wo könnte man das besser als im Herzen der deutschen Demokratie?“ Nach einem herzlichen Empfang habe sie auch schnell inhaltlich arbeiten können.
„Zu meinen Tätigkeitsfeldern gehörten das intensive Recherchieren verschiedener Themenbereiche wie die Munitionsbelastung der Ostsee“, so die Praktikantin. Außerdem habe sie einen Einblick in die Bürgerbriefe auf dem Wahlkreis Ostholstein bekommen. Dreyer: „So lernte ich, wie wichtig dieser Austausch ist, um die Interessen umzusetzen.“
Bei einer Debatte ging es um den 200-Milliarden-Abwehrschirm zur Energiekrise
Ein besonderes Highlight erwartete die Reinfelderin gleich in der ersten Woche: Es war eine Besuchergruppe aus dem Wahlkreis zu Gast. Während des Praktikums begleitete sie gemeinsam mit Hagedorn mehrere Besucher- und Schülergruppen aus Ostholstein-Nordstormarn. „Dort traf ich nicht nur nette Menschen aus meinem Wahlkreis, sondern konnte auch politische Gespräche führen“, sagt Melina Dreyer. Außerdem nahm die 20-Jährige auf der Besuchertribüne an mehreren Plenardebatten teil, unter anderem bei der Diskussion zum 200-Milliarden-Abwehrschirm wegen der Energiekrise.
Bettina Hagedorn sagt: „Es ist mir immer wieder eine große Freude, jungen, politikinteressierten Menschen einen Einblick in meine Arbeit im Bundestag zu geben, sodass sie unsere Demokratie hautnah erleben können.“ Für die Bundestagsabgeordnete war Melina Dreyer die fünfte Praktikantin nach der Corona-Pandemie.
Ein Blick hinter die Kulissen des Besprechungsraums für das Bundeskabinett
Besonders gefallen haben Melina Dreyer die Veranstaltungen der SPD-Bundestagsfraktion für die Praktikanten. Sie erlebte Führungen durch den Bundesrat, das Innen- und das Verteidigungsministerium. Auch das Kanzleramt durfte sie besuchen und einen Blick hinter die Kulissen des Besprechungsraums für das Bundeskabinett werfen.
Und: „Es fanden viele Gesprächsrunden mit Mitgliedern der SPD-Bundestagsfraktion statt“, sagt die Praktikantin. So ging es bei Frank Schwabe etwa um Menschenrechte und bei Nina Scheer um Klimaschutz und Energiewende. „Diese Gespräche werden mir in Erinnerung bleiben“, sagt Melina Dreyer.
Während des Praktikums wurden auch Freundschaften geschlossen
Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch sozial sei das Praktikum für sie ein Gewinn gewesen, lernte sie doch neben Politikerinnen und Politiker auch andere junge Menschen kennen, die zeitgleich ein Praktikum absolvierten. Melina Dreyer: „Besonders in Erinnerung bleiben werden mir die Freundschaften, die ich im Laufe des Praktikums schließen konnte.
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Seit 2003 ermöglicht Bettina Hagedorn jungen Menschen ein Praktikum in ihrem Berliner Büro. Interessierte wenden sich direkt an Telefon 030/22 77 38 32 oder per E-Mail an bettina.hagedorn@bundestag.de. Da die Nachfrage groß sei, empfehle sich eine frühzeitige Kontaktaufnahme.