Reinfeld. Schüler der Berufsschule Bad Oldesloe bauten den Schrank. Er steht ab sofort auf dem Marktplatz allen Menschen offen.

Wer Lebensmittel zu Hause hat, die er selbst nicht verwerten kann und an andere Menschen weitergeben möchte, hat nun in Reinfeld die Möglichkeit dazu: Auf dem Marktplatz wurde ein sogenannter „Grüner Schrank“ eingeweiht.

Berufsschüler gestalteten den Schrank nach Wünschen von Foodsharing-Initiative und Tafel

Das Ganze ist ein Gemeinschaftsprojekt: Nach den Vorgaben und Wünschen der Reinfelder Tafel und der Initiative Foodsharing haben Schülerinnen und Schüler der Berufsvorbereitungsklasse der Oldesloer Berufsschule aus den Bereichen Tischlerei- und Malerhandwerk einen wetterfesten Schrank gebaut. Unterstützung des Projekts kam von der Reinfelder Stadtverwaltung und dem Bauhof. Ab sofort steht der Schrank am Marktplatz allen offen, die Lebensmittel vorbeibringen oder mitnehmen möchten.

Bei der Einweihung dabei: Schüler und Lehrer, Bürgermeister und Mitarbeiter vom Bauhof sowie Vertreter von Tafel und Foodsharing.
Bei der Einweihung dabei: Schüler und Lehrer, Bürgermeister und Mitarbeiter vom Bauhof sowie Vertreter von Tafel und Foodsharing. © Siegbert Schüler

Was genau ein „Grüner Schrank“ eigentlich ist? Die Verteilerschränke dienen dazu, noch verzehrbare Lebensmittel anzubieten und vor der Vernichtung zu bewahren. Wenn in Haushalt und Garten zu viele Lebensmittel anfallen, die nicht verbraucht werden, könne diese in den Schrank gelegt werden. Auch Foodsharing und die Tafel werden eingesammelte und übrig gebliebene Lebensmittel in den Grünen Schrank legen. Es dürfen nur Lebensmittel in den Schrank gelegt werden, die noch genießbar sind und ungekühlt gelagert werden können.

Auch in Ahrensburg steht ein Schrank zum Teilen von Lebensmitteln

Die Pflege des grünen Schrankes wird von der Reinfelder Tafel und Foodsharing gemeinsam organisiert. Freiwillige Helferinnen und Helfer sind willkommen. Bereits zehn Schränke dieser Art stehen zum Beispiel in Lübeck. Bundesweit sind es rund 1200 Schränke. Erfahrungen aus Lübeck haben gezeigt, dass dieses niedrigschwellige Angebot gerne von Menschen mit kleinem Geldbeutel genutzt wird. Es steht aber auch allen anderen zur Verfügung. Im Kreis Stormarn ist ein solcher Schrank namens „Fairteiler“ in Ahrensburg (Hamburger Straße 16a) zu finden.

Damit hygienische Standards eingehalten werden, wird der Schrank täglich von Mitarbeitenden der Tafel und von Foodsharing kontrolliert. Der Standort wurde so gewählt, dass er gut zugänglich und einsehbar ist und auch den Marktbeschickern freitags die Möglichkeit gibt, gut erhaltene Ware, die nicht mehr verkauft worden ist, vor den Vernichtung zu bewahren.