Trittau. Stein des Anstoßes sind 38 mangelhafte Brandschutzklappen. Warum die SPD Schulverband und Bürgermeister Untätigkeit vorwirft.
Seit Monaten sorgen asbesthaltige Brandschutzklappen im Gymnasium Trittau für eine anhaltende Debatte in der 9000-Einwohner-Gemeinde. Nach Ansicht des SPD-Ortsvereins haben Schulverband und Verwaltung bislang versäumt „Transparenz über den Sachverhalt und ihr Handeln“ zu erzeugen, trotz zahlreicher Nachfragen zum Thema. „Zuletzt haben die Schulverbandsvorsteherin Ulrike Lorenzen und Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch zwar versucht, sich öffentlich zu rechtfertigen. Für uns stellen sich hier aber nach wie vor grundlegende Fragen, die bislang nicht beantwortet worden sind“, sagt der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Thies Grothe.
Brandschutzprüfer haben 38 mangelhafte Klappen aufgelistet
Ein falscher Eindruck hinsichtlich der kürzlich durchgeführten Raumluftmessungen sei allein schon dadurch entstanden, dass nach SPD-Informationen in keinem einzigen von den Brandschutzprüfern im vergangenen Jahr aufgelisteten Räumen tatsächlich gemessen worden sei. „Solange nur in Abstellkammern und Lagerräumen gemessen wird, kann keine qualifizierte Aussage über die Luftqualität in den Klassenräumen und die Sicherheit für Schüler, Lehrkräfte und weitere Schulmitarbeiter getroffen werden“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Regina Brüggemann.
Es habe in den vergangenen Monaten mehr als genug Möglichkeiten zur sachlichen Beantwortung der aufgeworfenen Fragestellungen gegeben, die aber allesamt ungenutzt geblieben seien. „Daher gehen wir mittlerweile von einem vorsätzlichen Vorenthalten von Informationen seitens des Schulverbands aus“, so Brüggemann. Solch ein Vorgehen sei indes rechtswidrig und dokumentiere „ein Versagen von Schulverband und Verwaltung auf ganzer Linie“.
Sozialdemokraten stellen sich nach wie vor viele Fragen
Am 23. März vergangenen Jahres war im Rahmen einer Brandschutzprüfung das Vorhandensein von 38 mangelhaften, weil asbestbelasteten Brandschutzklappen im Gymnasium Trittau festgestellt worden. Der Prüfer hatte dem Schulverband daraufhin eine Frist zur Mängelbeseitigung bis zum 29. Juli dieses Jahres gesetzt. Der Schulverband habe diese Frist jedoch nicht eingehalten und seine Gremien erst am 19. September über den gut eineinhalb Jahre zuvor festgestellten Asbestbefund informiert, monieren die Sozialdemokraten. Und von konkreten Maßnahmen in der Sache sei bislang auch nichts bekannt geworden.
„Deshalb stellen sich nach wie vor viele Fragen sachlicher und organisatorischer Art“, sagt Thies Grothe. Zum Beispiel: Warum hat der Schulverband über eineinhalb Jahre in der Angelegenheit mit den hochgiftigen Brandklappen nichts getan? Warum wurde die Frist zur Mängelbeseitigung nicht eingehalten? Warum wurden die Gremien des Schulverbands erst im September dieses Jahres über den Vorgang informiert? Und eine Frage stellt sich für den SPD-Ortsverband mittlerweile drängender denn je: „Wann genau haben die Schulverbandsvorsteherin Lorenzen und Bürgermeister Mesch Kenntnis von dem Vorgang erlangt?“, so Grothe.