Oststeinbek. 2024 soll der Bau fertig sein. Die Gemeinde investiert 26 Millionen Euro. Die neue Schule bietet Platz für 450 Kinder.

Der Anfang ist gemacht: Am Freitag wurde der Grundstein für die neue Grundschule in Oststeinbek gelegt. Im Beisein von Bürgerinnen und Bürgern, künftigen Schulkindern und Vertretern aus Politik und Verwaltung versenkten Bürgermeister Jürgen Hettwer, Landrat Henning Görtz, Grundschulrektorin Kerstin Nitschmann, Architekt Markus Kaupert und der stellvertretende Bürgervorsteher Stefan Greye feierlich die Zeitkapsel mit Urkunde, aktuellen Tageszeitungen und Wünschen der Grundschulschulkinder im Gemäuer.

Bis Ende 2024 entsteht auf dem Areal zwischen der bestehenden Schule, dem Sportplatz, dem Tennisclub und der Walter-Ruckert-Halle der Grundschulneubau, für den die Gemeinde laut aktueller Kalkulation 26 Millionen Euro investiert. Bis zu 450 Kinder sollen in der auf Vierzügigkeit ausgerichteten Schule Platz haben. Die derzeitige Grundschule in der Gerberstraße von 1960 hat dann ausgedient.

Gemeinde hat sich gegen eine Sanierung des bestehenden Gebäudes entschieden

Die Gemeinde hat sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen eine Sanierung des bestehenden Baus entschieden – eine Entscheidung, die Landrat Henning Görtz in seinem Grußwort lobte: „Ein Neubau ist besser, weil er energetisch nachhaltiger ist und dort eine modernere Pädagogik möglich ist.“ Letzteres freut auch Grundschulrektorin Kerstin Nitschmann, die der Kommune für den Bau der neuen Grundschule dankte. „Als Ende der 1950er-Jahre ein Neubau nötig wurde, gab es sieben Klassen, aber nur fünf Räume. So schlimm ist es heute nicht, aber es wird schon langsam eng und kuschelig.“ Derzeit besuchen etwa 300 Kinder in 13 Klassen die Grundschule Oststeinbek.

„Für euch machen wir das“, sagte Bürgermeister Jürgen Hettwer in seiner Ansprache mit Blick auf die auf die Schulkinder. So viel Geld hat Oststeinbek noch nie für ein Bauprojekt investiert. Die Hälfte des Investitionsvolumens hat die Gemeinde gespart, für die andere Hälfte nimmt sie einen Kredit auf, der in den kommende Jahrzehnten abbezahlt wird. „Es wird eine Zukunftsschule mit modernen Räumen, die auch in die digitale Welt passt“, so Hettwer.

Neubau besteht auf 5000 Quadratmetern aus drei Gebäudeteilen mit je zwei Geschossen

2018 schrieb die Gemeinde einen Architekturwettbewerb aus. Mit dem Architekturbüro Petersen Pörksen Partner und dem Landschaftsarchitekturbüro Arbos Freiraumplanung wurde 2019 ein Vertrag zur Planung und Realisierung des Neubaus geschlossen. Nach der Erteilung der nötigen Genehmigungen konnten die Vorarbeiten beginnen.

Rektorin Kerstin Nitschmann sprach ein Grußwort.
Rektorin Kerstin Nitschmann sprach ein Grußwort. © Juliane Minow

Der Neubau besteht aus drei Gebäudeteilen mit jeweils zwei Geschossen. Die Mensa hat ein begehbares Dach. Von außen soll der Bau mit Verblendstein verkleidet werden. „Der gesamte Bau hat eine Brutto-Geschossfläche von 5000 Quadratmetern“, so Bürgermeister Jürgen Hettwer. Auf dem Campus bieten sich vielfältige Bewegungsmöglichkeiten: Trampolins, Tischtennisplatten, Kletterwand, Kleinspielfelder mit Kunststoffbelag, Reckstangen und ein Balancier-Parcours laden zum Spielen und Toben ein. Auch ein grünes Klassenzimmer ist in den Campus integriert.

Der Zuschuss von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Eine Zitterpartie

„Wir liegen gut im Zeit- und Kostenplan“, so Hettwer. Im Januar begannen die Rodungsarbeiten auf der etwa einen Hektar großen Fläche, im Juli wurden Bauzäune aufgestellt und mit den Erdbauarbeiten begonnen. Im August folgte die Verlegung der Fernwärme- und Elektroleitungen, im September wurden die Hochbauarbeiten und die Aufstellung der Kräne vorbereitet. Eine Menge passierte zuletzt im Oktober: Anfang Oktober wurden zwei Kräne aufgestellt und die Rohbauarbeiten begannen. Im Laufe des vergangenen Monats starteten auch die Fundamentarbeiten für eines der Klassengebäude und die Mensa. In den kommenden Monaten werden die Arbeiterinnen und Arbeiter tüchtig ranklotzen. Denn Ende 2024, spätestens 2025, sollen in den Neubau Schülerinnen und Schüler einziehen.

Obwohl im Großen und Ganzen alles nach Plan läuft – einen Schreckensmoment gab es Anfang des Jahres dann doch. Um Fördermittel generieren zu können, soll der Neubau nach dem Standard KfW 55 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gebaut werden. Unter anderem Biogas und Sonnenergie werden dafür genutzt. „Doch genau die Fördermittel standen auf der Kippe“, sagt Hettwer über die Zitterpartie. Denn die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude wurde am 24. Januar für die Effizienzklasse 55 durch das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Grundschule Oststeinbek hat die Förderung gerade noch bekommen. Hettwer: „Hätten wir den Antrag etwas später gestellt, hätten wir den Zuschuss nicht mehr erhalten.“