Bad Oldesloe. Ministerium reduziert Zahl der Standorte auf landesweit sieben. Einrichtung in der Kreisstadt war zu wenig frequentiert.

Das Corona-Impfzentrum in Bad Oldesloe wird zum Jahresende seinen Betrieb einstellen. Das hat das Kieler Gesundheitsministerium jetzt bekanntgegeben. Demnach sollen ab dem 1. Januar 2023 landesweit nur noch sieben Standorte als sogenannte Schwerpunktzentren weiterbetrieben werden. Dies sind die Einrichtungen in Kiel, Flensburg, Lübeck, Neumünster, Husum, Prisdorf und Schwarzenbek. Diese Standorte sollen noch bis zum 31. März geöffnet bleiben. Bei der Auswahl der Schwerpunktzentren wurde laut Ministerium die Auslastung in den vergangenen Monaten herangezogen.

Derzeit gibt es in Schleswig-Holstein noch 15 Impfzentren, je eines pro Kreis oder kreisfreier Stadt. Zu Hochzeiten der Pandemie hatte es jeweils drei Standorte gegeben, in Stormarn waren das zunächst Bad Oldesloe, Großhansdorf und Reinbek. Später wurde die Einrichtung im Süden des Kreises nach Glinde verlegt. Das Impfzentrum in der Oldesloer Jugendherberge ist seit dem 1. Juli das letzte, das noch geöffnet hat.

Corona-Impfzentrum in Bad Oldesloe stellt Betrieb zum Jahresende ein

Die Entscheidung zur weiteren Reduzierung der Standorte ist laut Gesundheitsministerium vor dem Hintergrund gefallen, dass die Bundesregierung nach dem derzeitigen Stand eine finanzielle Beteiligung an den Betriebskosten über das Jahresende hinaus bisher weiterhin offenlässt. Einige Bundesländer hätten ihre Impfzentren bereits vollständig geschlossen.

Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) sagt: „Die Impfkampagne in Schleswig-Holstein ist ein großer Erfolg. Dazu tragen neben den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten auch die Mitarbeitenden der Impfstellen einen wertvollen Teil bei und entlasten die Praxen.“ Diesen Weg wolle die Landesregierung im Hinblick auf den Winter trotz fehlender Finanzierungszusage des Bundes auch über den Jahreswechsel fortsetzen. „Die Impfung ist weiterhin ein wichtiges Mittel zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und damit auch einer Überlastung des Gesundheitssystems“, so von der Decken.

Mehr als 70 Prozent der Schleswig-Holsteiner haben eine Auffrischimpfung erhalten

Schleswig-Holstein ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums bundesweit führend bei der Anzahl der Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus. Mehr als 70 Prozent aller Menschen im nördlichsten Bundesland haben demnach bereits eine Auffrischimpfung erhalten, mehr als 20 Prozent auch eine zweite. Die hohen Impfquoten und der leistungsstarke niedergelassene Bereich erlaubten es, die Angebote künftig in Schwerpunktzentren zu konzentrieren, so von der Decken.

Ergänzt werden soll das Angebot weiterhin durch fünf mobile Teams, die für offene Impfaktionen eingesetzt werden. Der Weiterbetrieb der sieben Standorte kostet laut Ministerium rund 5,8 Millionen Euro. Wie in der Vergangenheit auch, stünden die Planungen aber unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Infektionslage.