Hoisdorf. Theater Hoisdorf bringt rasante Krimikomödie auf die Bühne. Die Zuschauer können miträtseln. Acht Aufführungen in Großhansdorf.

Das Theater Hoisdorf meldet sich mit einem neuen Bühnenstück zurück: „Wiedersehen auf Bora Bora“ hat am Freitag, 7. Oktober, Premiere in Großhansdorf. Insgesamt sind acht Aufführungen geplant, zwei davon in diesem Jahr.

Die Krimikomödie hat es in sich und hält die Zuschauer mit Irrungen, Verwicklungen und Überraschungen in Atem. Inhaltlich geht es um den millionenschweren Immobilienhai David Sommer (Timo Hilkenbach), der bereits seit einem Jahr verschwunden ist. Seine Gattin Isabelle (Nicola Haack) scheint das nicht sonderlich zu stören, sie amüsiert sich derweil mit ihrem Fitnesscoach Randy (Toni Sattler/Marek Kröger), der angeblich ihr Cousin ist. Dank der finanziellen Absicherung durch das Vermögen ihres Mannes führt Isabelle ein sorgloses, luxuriöses Leben.

Gattin und Schwester gehen unterschiedlich mit Verlust um

sich Das könnte ewig so weitergehen, müsste die Ärmste nicht mit der Schwester ihres Mannes, Meret (Claudia Gerken), in einem Haus leben. Die beiden sind sich nicht grün, besser gesagt spinnefeind. Im Gegensatz zu Isabelle leidet Meret unter dem Verlust des Bruders und will die Hoffnung auf seine Rückkehr nicht aufgeben.

Als Kommissar Caruso (Tim Kröger) den beiden Frauen einen Besuch abstattet, erhalten Merets Hoffnungen neue Nahrung: Ausgerechnet kurz vor dem Zeitpunkt, zu dem David für tot erklärt werden soll, wurde sein verschlossener Wagen in einem See entdeckt. Auch Haushälterin Luisa (Dorle Krause/Kaya Kröger) und die schusselige Nachbarin Mrs. Kennedy (Annette Hentschel) machen sich so ihre Gedanken. Und was führt eigentlich Davids Geschäftspartner Tom (Andreas Lüthje) im Schilde?

Ohne Teamgeist kann so ein Theaterstück nicht gelingen

Heike Meyer und Katja Hilkenbach führen Regie. Kurz vor der Premiere äußert sich Meyer begeistert über das Team. Sie sagt: „Die Darsteller verkörpern ihre Rollen so toll.“ Trotz drei Wochen heißer Phase „können wir uns noch immer riechen“. Das zeuge von Zusammenhalt. „Wir haben uns vorgenommen, ein richtig geiles Stück auf die Bühne bringen – und das geht nur im Team.“

Dass diesmal ein Krimi auf dem Spielplan steht, ist eine gemeinschaftliche Entscheidung. Ihr geht ein längerer Prozess voraus. Meyer sagt: „Erst fragen wir ab, wer überhaupt spielen will, dann bestellen wir die Bücher entsprechend.“ Jeder aus dem Lesezirkel lese zwei Werke, die bei den Treffen vorgestellt und benotet würden. Zwei oder drei Texte kämen in die engere Wahl und dann stimme die Gruppe ab. Dabei kann es passieren, dass die Regisseurinnen das eine, und die Mehrheit der Darsteller ein anderes Werk favorisiert. Wie in diesem Fall, doch das Ergebnis hat mittlerweile alle überzeugt.

Jede Geste und Bewegung der Darsteller hat ihren Sinn

Eines haben sich die Regisseurinnen allerdings vorbehalten: die Verteilung der Rollen. Weil sie sich nicht beeinflussen lassen wollen, „wollen wir dazu auch keine Wünsche hören“, erläutert Meyer. „Wir überlegen, welche Rolle könnte zu wem passen, wozu ist jeder in Lage und wie weit kann man die Fähigkeiten herauskitzeln.“ Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Ist die Entscheidung gefallen, werden die Rollenbücher verteilt. „Dann wird das gelesen und jeder muss eine Biografie seiner Rolle schreiben.“ Ein Aufwand, den nicht jedes Amateurtheater betreibt. Doch Qualität ist dem Theater Hoisdorf wichtig, deswegen geht das Team die Sache so professionell wie möglich an. „Man darf sein Ziel nicht aus Augen verlieren, jede Geste ist zu hinterfragen: Warum bleibt man stehen, warum blickt man in eine bestimmte Richtung?“ Alles, was auf der Bühne passiere, habe eine Bedeutung. Und wenn nichts so richtig klappen will, „hilft manchmal das Kostüm oder ein Gespräch, dass man sich in die Rolle hineinfühlt“.

Neugierige Nachbarin fällt durch Hecke auf Grundstück

Eine besondere Herausforderung habe Annette Henschel, die Mrs. Kennedy spielt, zu bewältigen gehabt. „Sie soll eine gebürtige Amerikanerin darstellen. Dazu muss sie Denglisch, eine verquere Mischung aus Deutsch und Englisch, sprechen, das war schwierig zu lernen.“ Die Nachbarin sei außerdem neugierig, aber blind wie ein Uhu. „Sie stolpert und stürzt ständig durch die Hecke auf das Nachbargrundstück.“ Das sorgt für Heiterkeit im Publikum. „Manchmal hört man sie nur, dann geht immer irgendetwas zu Bruch.“

Eine weitere Herausforderung seien die Kampfszenen gewesen. „Die Hürde zu nehmen, wirklich zuzuschlagen, das hat gedauert.“ Oder sich gekonnt über eine Mauer abzurollen. Denn alles soll authentisch wirken. Das gilt auch für den Ohnmachtsanfall, den Isabelle im ersten Akt erleidet. Denn sie erhält einen ominösen Anruf, der alles auf den Kopf zu stellen scheint. Wahrheit oder Fake? Lassen Sie sich überraschen.

Das Theater Hoisdorf führt das Stück achtmal im Waldreitersaal Großhansdorf (Barkholt 64) auf.

2022: Freitag, 7. Oktober, und Sonnabend, 8. Oktober.

2023: Freitag und Sonnabend, 27./28. Januar, Freitag und Sonnabend, 10./11. Februar, Freitag und Sonnabend, 17./18. Februar.

Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn der Vorstellungen 20 Uhr. Karten zu 14 Euro im Vorverkauf: Schreibwaren Großhansdorf, Eilbergweg 5c; Bürgerbüro Siek, Hauptstraße 49; Buchhandlung Stojan in Ahrensburg, Hagener Allee 3a. Reservierung unter theaterhoisdorf.de/online-reservieren/.