Glinde. Veranstaltung am 18. Juni: Es gibt viele Neuerungen, unter anderem E-Gaming-Turniere. Sieger-Preis hat Wert von 3000 Euro.
Jetzt sind doch noch ein paar Stände dazugekommen – nach dem Ablauf der Meldefrist im April. 46 davon wird es auf dem Glinder Marktfest am Sonnabend, 18. Juni, geben. An 31 Orten präsentieren sich Vereine, Verbände, Parteien, Senioren- und Jugendbeirat, dazu haben Unternehmen Flächen gemietet. Die Lust auf eine große Party ist offenbar groß. Damit das gelingt und viele Besucher kommen, hat sich Organisatorin Tanja Woitaschek von der Stadtverwaltung mächtig ins Zeug gelegt. Es gibt Neuerungen wie zum Beispiel E-Sports-Turniere für zwei Altersklassen, eine Haupt- sowie eine Nebenbühne mit reichlich Musik, einen Beachclub mit 70 Liegestühlen, für den 16 Kubikmeter Sand aufgeschüttet werden. Inzwischen steht auch der Zeitplan.
Los geht es um 14.55 Uhr mit einer kurzen Ansprache des Bürgervorstehers Martin Radtke (CDU), dem Schirmherr der Veranstaltung. Nach der Eröffnung geht es auf der Hauptbühne mit ihrer LED-Leinwand Schlag auf Schlag weiter. Um 15.10 Uhr steht eine Andacht mit dem Posaunenchor auf dem Programm, 35 Minuten später spielt die Band The See See Riders Südstaaten-Blues. Sie rundet die Stücke durch mehrstimmigen Gesang ab. Um 17 Uhr gibt es Jazz mit den Nancy Tilitz Galerie Guyz, die Coverband Freestyle startet um 19 Uhr und ist zwei Stunden im Einsatz. Nach einer 15-Minuten-Pause ist Rock’n’Roll angesagt mit Biggs B Sonic. Die Gruppe steht bis Mitternacht auf der Bühne, dem offiziellen Ende der Veranstaltung.
An 24 Ständen gibt es Spiele für Kinder
Vier Bands dieses Kalibers gab es noch nie auf dem seit den 70er-Jahren existierenden Marktfest. Nach den coronabedingten Absagen 2020 und 2021 will die Stadt alles bis dato gewesene toppen. Mehr Programm, alle Altersgruppen einbinden durch entsprechende Angebote – so lautet das Motto. 12.000 Euro steuert die Kommune selbst bei. „Grob kalkuliert kostet das Fest 30.000 Euro. Wir haben auf vielen Ebenen eine Preissteigerung von nahezu 100 Prozent, etwa beim Bühnenequipment und dem Sicherheitsdienst“, sagt Woitaschek. Es sei das Ziel, mithilfe von Sponsoren eine Schwarze Null zu erreichen. Das E-Werk Sachsenwald spendet zum Beispiel den Ökostrom.
An der kleinen Bühne werden nach Eröffnung für drei Stunden Kutschfahren angeboten, ab 16.45 Uhr gibt es dort Square Dance mit den Texas Stars, um 18.30 Uhr tritt die Marching Band Glinde auf. Ebenfalls nach der Ansprache des Bürgervorstehers startet das beliebte Laufkartenspiel für Kinder. Teilnehmen kann, wer nicht älter als zwölf Jahre ist. Jungen und Mädchen haben die Möglichkeit, zwischen 24 Ständen zu wählen, um bis 17.45 Uhr Aufgaben zu erledigen. Bei der CDU ist ihr Geschick im Minigolf gefragt, der TSV Glinde ist mit einem Glücksrad vertreten, Kerzen drehen heißt es beim Imkerverein. Die Jugendfeuerwehr setzt auf das bewährte Wasserspritzspiel, Spaß garantiert ist zudem auf einem Holzkletterpfad. Es reicht, fünf Spiele zu machen, um bei der Verlosung dabei zu sein mit Aussicht auf einen Preis.
Satte Gewinne winken bei den E-Sports-Turnieren im Rathaus-Foyer. Gespielt wird in zwei Altersklassen mit jeweils maximal 32 Teilnehmern. Von 17 bis 19 Uhr sind Zwölf- bis 16-Jährige an der Reihe. Der Sieger erhält ein VIP-Ticket für das Gamevention-Festival in Neumünster (1. bis 3. Juli) im Wert von 199 Euro. Bei den 17- bis 27-Jährigen bekommt der Erstplatzierte einen High-End-Gaming-PC im Wert von 3000 Euro. Das Utensil wird von einem in Glinde ansässigen Unternehmen gesponsert. Die Anmeldung erfolgt vor Ort, Spieler bekommen dann ihre Zeiten zugewiesen. Zum Thema E-Gaming ist ein Info-Stand eingerichtet für Eltern. Martin Oberwetter, Medienpädagoge beim Kreisjugendring Stormarn, beantwortet Fragen.
In der Vergangenheit kamen bis zu 3500 Besucher
An den Ständen gibt es wie schon 2019 ausschließlich Pfandbecher. 10.230 Exemplare mit Marktfest-Logo hat die Stadt jetzt gekauft. Es gibt verschiedene Größen, für Cocktails sind wegen der Qualität des Bechers drei Euro Pfand zu entrichten, bei Bier und Kaffee sind es zwei Euro. Mit dem Verzicht auf Einwegbecher leistet die Stadt einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Woitaschek hat das Marktfest, zu dem in der Vergangenheit bis zu 3500 Besucher kamen, über Monate geplant. Auch für ein Zustandekommen in 2021 investierte sie viel Arbeit, machte bereits im März vergangenen Jahres einen Vorschlag – in Zeiten, wo es noch viele Einschränkungen wegen Corona gab. Und der sah so aus: Termin im August, eingezäuntes Areal mit maximal 100 Gästen, keine Spiele für Kinder und Verzicht auf Vereine sowie Verbände.
Die Politik machte die Teilnahme der Ehrenamtler aber zur Bedingung, wollte auch einen späteren Termin im September. Sie beauftragte die Verwaltung mit einer Abfrage bei den Organisationen. Bereits im Juni war die Sache geklärt. Es fanden sich zu wenig, die mitmachen wollten. Schon damals legte Woitaschek den Termin für 2022 fest.