Oststeinbek. Bauprojekt übersteigt wohl die 25 Millionen Euro. Dachbeschichtung von Oststeinbeks neuer Grundschule wird deshalb aus Aluminium sein.

Mit den eingeplanten 25 Millionen Euro für den Neubau der Grundschule wird Oststeinbek wohl nicht auskommen. Davon geht auch Bürgermeister Jürgen Hettwer aus. Deshalb sucht die Verwaltung nach Einsparpotenzialen und ist fündig geworden. Sie schlägt vor, bei der Dachbeschichtung auf Aluminium statt Zink zu setzen. Die Entscheidung obliegt der Gemeindevertretung. Das Gremium tagt am 28. März. Doch schon jetzt haben sich Fraktionen festgelegt. Sie werden der Änderung zustimmen.

Das bestätigt zum Beispiel der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Mielcarek. Sein Pendant von der örtlichen Wählergemeinschaft, Rudi Hametner, sagt: „Diesen Vorschlag hat selbst der Architekt gemacht.“ Ebenfalls auf einer Linie mit dem Bürgermeister ist die Ostbek.net-Fraktion. Deren Chef Carsten Bendig: „Wir haben einen Dachspezialisten im Bauausschuss. Seiner Meinung nach macht das Sinn.“

Durch das Umsatteln auf Aluminium erhofft sich Oststeinbek, rund 143.000 Euro beim Material zu sparen. Diese Summe wurde auf Grundlage der derzeitigen Marktpreise ermittelt. Eine Prognose für die kommenden Monate kann allerdings nicht abgegeben werden. Für die Umplanung des Daches sind rund 10.000 Euro fällig. Macht unterm Strich 133.000 Euro, die für andere Zwecke verwendet werden können. Weitere Einsparungen in dieser Größenordnung sieht der Verwaltungschef nicht: „Dann müssten wir die Kubatur verändern, das will aber keiner.“

Sogenannte Hügellandschaft ist etwas mehr als einen Hektar groß

Das Areal für die Bildungseinrichtung zwischen Sportplatz, Walter-Ruckert-Halle, dem Tennisverein und der jetzigen Grundschule ist bereits gerodet. „Hier sind wir bei der Ausschreibung im Kostenrahmen mit weniger als 50.000 Euro geblieben“, berichtet Hettwer. Die sogenannte Hügellandschaft ist etwas mehr als einen Hektar groß.

Genauere Kenntnisse, wie hoch das Investitionsvolumen ist, wird die Gemeinde Mitte dieses Jahres haben, wenn die Ausschreibung für den Rohbau getätigt ist. Laut Ablaufplan sollen Fassade und Dachkonstruktion von diesem Oktober bis Juli 2023 erstellt sein. Das Ende des Innenausbaus ist für Mai 2024 anvisiert. Danach werden die Räume mit Möbeln ausgestattet. Ziel ist es, dass die Erst- bis Viertklässler nach den Sommerferien in mehr als zwei Jahren im Komplex unterrichtet werden. Allerdings sind die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe prall gefüllt. Es könnte auch auf Anfang 2025 hinauslaufen.

Die Schule ist ein Schmuckstück, gliedert sich in drei Gebäudeteile mit jeweils zwei Geschossen und flachen Walmdächern. Zwischen ihr und der in den Hang geschobenen Mensa spannt sich der Campus. Es gibt Kleinspielfelder mit Kunststoffbelag, Trampolins, Tischtennisplatte, Kletterwand, Reckstangen und einen Balancier-Parcours, dazu im Außenbereich ein grünes Klassenzimmer mit Sitzblöcken sowie einen Pavillon mit Sesseln. So viel Geld hat Oststeinbek noch nie in ein Projekt investiert.

Von einer Sanierung der jetzigen Grundschule an der Gerberstraße hatte die Gemeinde abgesehen mit dem Argument, diese sei nicht wirtschaftlich. In dem Gebäude aus den 60er-Jahren lernen derzeit rund 300 Jungen und Mädchen. Die neue Lehranstalt ist auf Vierzügigkeit ausgerichtet mit bis zu 450 Kindern. Die kleine Sporthalle wird weiter genutzt. Was mit der veralteten Bildungsstätte passiert, ist noch nicht geklärt. Eine Option ist, das Areal zwecks Wohnungsbau zu verkaufen, um die Gemeindekasse wieder aufzufüllen.