Stapelfeld. Unternehmen spendet 15.000 Euro an Stapelfelder Schwimmverein. Vorsitzende bleibt weiterhin kommissarisch im Amt.
Aufatmen bei den rund 700 Mitgliedern der Schwimmfreunde Stapelfeld: Sie werden auch im kommenden Jahr ihren Sport in der Halle auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage (MVA) ausüben können. Wie berichtet, ist das bis vor Kurzem fraglich gewesen. Die Vorsitzende Susanne Stricker und ihre Stellvertreterin waren bei der Jahreshauptversammlung im September nicht zur Wiederwahl angetreten. Nachfolger fanden sich nicht. Der Verein stand vor dem Aus, der Betrieb war nur bis zum 31. Dezember gesichert. Solange durften die beiden Frauen kommissarisch im Amt bleiben.
Mitgliederversammlung im ersten Quartal 2022
Inzwischen hat sich die Gesetzeslage jedoch geändert. Wegen der Corona-Pandemie verlängerte der Bund eine Verordnung im Vereinsrecht bis Ende August 2022. Zumindest Stricker macht von der Möglichkeit Gebrauch und bleibt für einen begrenzten Zeitraum an der Spitze der Organisation, die damit weiterhin handlungsfähig ist. Das bestätigten Vorstandskreise dieser Redaktion. Einen Kassenwart sowie eine Schriftführerin gibt es. Auf einer Mitgliederversammlung im ersten Quartal wird dann ein neuer Versuch unternommen, den Chefposten mit einer anderen Person zu besetzen. Es heißt, man sei optimistisch, dass das gelinge.
Die Schwimmfreunde haben sich also Zeit verschafft und sind vorerst gerettet. Der Verein hat wegen der Pandemie die Rücklagen nahezu aufgebraucht. Kurse sind ausgefallen oder müssen mit weniger Teilnehmern als üblich durchgeführt werden. Die Personalkosten sind indes gestiegen – auch wegen des Hygienekonzepts. Die Gemeinde hat einen Nutzungskontrakt mit dem Verein, der für Neuerungen am Gebäude wie zum Beispiel ein besseres Dach zuständig ist. Der Sanierungsstau ist groß. Teile der Halle sind im Eigentum der Kommune, die wiederum einen Vertrag mit MVA-Betreiber EEW Energy from Waste hat. Das Unternehmen steuert jedes Jahr vertraglich zugesicherte 10.000 Euro zur Instandhaltung bei, hat seit 2019 jedoch mehr als 60.000 Euro gezahlt.
Um eine finanzielle Schieflage des Vereins abzuwenden, spendete EEW Energy from Waste jetzt 15.000 Euro extra. „Zudem werden zu Beginn des neuen Jahres Reparaturen am Hallenbad durchgeführt“, sagt Morten Holpert, Technischer Geschäftsführer des Unternehmens. Das Geld dafür entstamme dem Instandhaltungsbudget. „Wir sind froh, einen Weg gefunden zu haben, den Vertrag bis zu seinem regulären Auslaufen Ende 2023 weiter erfüllen zu können“, bekräftigen er und der Kaufmännische Geschäftsführer Christian Funk. Wie es mit dem mehr als 40 Jahre alten Hallenbad danach weitergehen könne, sei jetzt Gegenstand von Gesprächen.
Moderate Beitragserhöhung für Erwachsene angekündigt
Der Verein Schwimmfreunde wurde 1980 gegründet. Acht Übungsleiter vermitteln in Stapelfeld ihre Kenntnisse, 35 Angestellte in Teilzeit sind für zum Beispiel Technik und Reinigung zuständig, darunter viele Rentner. Derzeit schwimmen dort 190 Kinder, 300 Jungen und Mädchen stehen auf der Warteliste. Die Triathleten aus Bargteheide nutzen das Bad genauso wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Stapelfelder zahlen pro Jahr 120 Euro, auswärtige Mitglieder 150 Euro. Das ist im Vergleich zu anderen Anbietern günstig. Demnächst sollen die Beiträge für Erwachsene moderat erhöht werden.